Frauen

Hilfen bei häuslicher Gewalt: Mehr Personalmittel für Fachberatungsstellen Opferschutz

Die Opferzahlen von häuslicher Gewalt sind während der Lockdown-Phasen angestiegen und damit auch die Hilfe- und Beratungsbedarfe. Mit einem Bürgerschaftsantrag wollen die rot-grünen Regierungsfraktionen 200.000 Euro aus Corona-Sondermitteln bereitstellen, um die Fachberatungsstellen Opferschutz personell zu stärken. Auch für die absehbar höheren Beratungsbedarfe nach der Pandemie soll vom Senat eine auskömmliche Finanzierung sichergestellt werden.

Dazu Mareike Engels, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist leider traurige Realität, dass die Opferschutz-Beratungsstellen in dieser Pandemie-Zeit mehr Anfragen haben und die Familie und das eigene Zuhause für viele Frauen und Kinder keine sicheren Orte sind. Sowohl aus der Polizeilichen Kriminalstatistik als auch aus der aktuellen wissenschaftlichen Forschung wissen wir, dass gerade in Zeiten sozialer Isolation die häuslichen Konflikte öfter eskalieren und nicht selten gewalttätig ausgetragen werden. Die Folgen werden in den Fachberatungsstellen sichtbar, deren engagierte Berater*innen den Betroffenen konkreten Schutz und Hilfen anbieten. Der Ausbau der Opferschutz-Angebote ist schon lange ein Kernanliegen der rot-grünen Koalition und diese zusätzliche Stärkung der Fachberatungsstellen wird konzeptionelle Überlegungen nach sich ziehen müssen, wie wir den wachsenden Bedarfen auch zukünftig gerecht werden können. Denn bereits in den vergangenen Jahren – also auch vor Corona – beobachten wir stetig steigende Fallzahlen. Diese sind aber eher auf eine erhöhte Anzeigebereitschaft zurückzuführen und nicht auf eine grundsätzliche Zunahme von Gewalt.“

Dazu Annkathrin Kammeyer, Expertin für Opferschutz der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Corona-Pandemie hat die Situation vieler von Gewalt betroffener Frauen verschlechtert: Durch eingeschränkte soziale Kontakte und häusliche Enge birgt die gesellschaftliche Ausnahmesituation gerade für Frauen und Kinder ein gestiegenes Gewaltrisiko. Das zeigen auch die Zahlen der Hamburger Kriminalstatistik und die Mehrbedarfe bei Fachberatungsstellen deutlich. Mit unserem Antrag tragen wir den erhöhten Fallzahlen Rechnung und stellen 2021 und 2022 zusätzliche 100.000 Euro pro Jahr für mehr Personal in verschiedenen Hilfseinrichtungen zur Verfügung. Das ist eine wichtige Unterstützung, die dabei hilft, dass jede von Gewalt betroffene Frau ein passendes Hilfs- und Beratungsangebot in Anspruch nehmen kann. Wir werden uns dafür einsetzen, dass den Fachberatungsstellen auch über die Pandemie hinaus, ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.“

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