Bislang werden Radfahrstreifen in Hamburg vorwiegend durch rotes Heißplastik eingefärbt. Diese Beschichtung verursacht nicht nur einen hohen Aufwand, sie belastet auch Gewässer und Umwelt. Um dafür eine dauerhafte und umweltschonende Lösung zu finden, bringt die rot-grüne Koalition ein Pilotprojekt auf den Weg, das die rote Einfärbung durch eine dünne Asphaltdeckschicht ermöglichen soll. Ein entsprechender Antrag wurde für die nächste Bürgerschaftssitzung eingereicht.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die rote Einfärbung von Radverkehrsanlagen macht das Radfahren sichtbarer und sicherer. Damit Mikroplastik aus dem Fahrbahnbelag nicht länger Mensch, Natur und Tier belastet, starten wir ein Pilotprojekt nach Bremer Vorbild. Wir wollen Mikroplastik aus dem Radverkehr verbannen und stattdessen eine Asphaltdeckschicht mit roter Gesteinskörnung nutzen. Damit schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe: Wir nutzen ein umweltschonendes Verfahren, erwarten geringere Baukosten aufgrund des sinkenden Zeitaufwands und erreichen einen höheren Fahrkomfort durch die ebenere Oberfläche des Asphalts. Letzteres ist besonders wichtig, denn Komfort ist das A und O der Mobilitätswende. So geht nachhaltige Innovation!“
Dazu Lars Pochnicht, Radverkehrsexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die rote Farbe der Radfahrstreifen ist ein wichtiger Hinweis für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Sie erleichtert den Überblick und mahnt an unübersichtlichen Stellen dazu, Vorsicht walten zu lassen. Die roten Radfahrstreifen unterstützen damit unsere ‚Vision Zero‘ zur Verhinderung von Verkehrstoten in Hamburg. Darauf können und wollen wir nicht verzichten. Doch Untersuchungen haben auch gezeigt, dass der Abrieb des Heißplastiks eine Belastung für unsere Umwelt und langfristig auch für unsere Gesundheit darstellt. Deshalb ist es uns ein Anliegen, die Anwendung von umweltverträglicheren Alternativen zu erproben. Mit einer dünnen Asphaltdeckschicht erzielen wir voraussichtlich dieselben Effekte wie mit Heißplastik – ohne jedoch Mikropartikel zu produzieren, die unser Ökosystem belasten. Auf Hamburgs Kunstrasenplätzen sind Beläge ohne Mikroplastik-Infill schon heute Standard. Ich bin mir sicher, dass uns Ähnliches bei den roten Radfahrstreifen gelingen kann.“
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