Die Stärkung und der Ausbau der vielseitigen Hamburger Kultur- und Medienlandschaft ist ein zentrales Anliegen der rot-grünen Regierungskoalition. Mit einem Antrag zum Doppelhaushalt 2023/24 wollen die Fraktionen für eine Verbesserung der Einkommensstrukturen in Kunst und Kultur sorgen und die Hamburger Musikwirtschaft unterstützen. Ein weiterer Fokus richtet sich auf die renommierte Gamesbranche, deren Förderung verstetigt wird (siehe Anlage). Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen vom 13. bis zum 15. Dezember über die Haushaltsanträge und den Gesamthaushalt ab.
Dazu René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Das tolle Kulturangebot Hamburgs auszubauen, ist für uns gerade in Krisenzeiten ein zentrales Anliegen. Dazu gehört ganz besonders, die Arbeitsbedingungen in Kultureinrichtungen und für freiberufliche Kulturschaffende zu verbessern. Mit dem Einstieg in die Regelförderung und 80.000 Euro pro Jahr für das Musikfestival ‚48h Wilhelmsburg‘ gelingt in den neuen Haushaltsplänen nun ein echter Coup! Auch die erhöhte Unterstützung für das noch junge Festival ‚fluctoplasma‘ ist ein weiteres Ausrufezeichen für die Kulturlandschaft unserer Stadt. Zudem freuen wir uns sehr, der durch die Pandemie stark angeschlagenen Clubszene mit einer kräftigen Erhöhung der Konzertförderung sowie Unterstützungsmitteln für nachhaltiges Veranstalten helfen zu können. Die Stadtteilkulturzentren unterstützen wir, indem wir die für sie im Senatsentwurf vorgesehenen Gehaltssteigerungen noch einmal um 100.000 Euro erweitern. Die Investition von mehr als einer Million Euro für die Stärkung der Gamesbranche macht außerdem deutlich, dass Rot-Grün Hamburg als Gameshauptstadt erhalten will und wird.“
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Kultur ist für den Zusammenhalt unseres Gemeinwesens elementar und Hamburgs Kulturschaffende leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Stadt. Mit unserem Antrag nehmen wir die Arbeitsbedingungen und Entlohnungsstrukturen in der Kunst- und Kulturlandschaft gezielt in den Blick und machen uns für eine faire Bezahlung und kontinuierliche Einkommensverbesserung stark – in der Stadtteilkultur, der Musik sowie der Bildenden Kunst. Einen weiteren Fokus setzen wir auf die Stärkung der Musikindustrie: Wir wollen die Förderung der Livemusik-Szene durch den Live Concert Account absichern und zudem Mittel bereitstellen, um dem Fachkräftemangel in der Musikbranche zu begegnen sowie Nachhaltigkeitsthemen im Livemusikbereich voranzubringen. Außerdem soll Hamburg weiterhin einer der großen europäischen Gamesstandorte bleiben, weswegen wir die Förderung verstetigen.“
Ausgewählte Schwerpunkte
Faire Bezahlung in der Hamburger Kultur
Die Regierungsfraktionen nehmen mit diesem Antrag die Arbeitsbedingungen der Hamburger Kultur gezielt in den Blick. Das Ziel ist die faire und angemessene Bezahlung und die kontinuierliche Verbesserung der Einkommensstrukturen in Kunst und Kultur. Rot-Grün stellt dafür Mittel in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro zur Verfügung, die verschiedensten Einrichtungen, Initiativen und Projekten zugutekommen sollen. Dazu gehören Stadtteilkultureinrichtungen, Filmfest Hamburg, Jazzbüro, Landesmusikrat, Werkstatt 3, Hamburger Konservatorium, Freie Akademie der Künste am Klosterwall, Fonds für Ausstellungsvergütungen, Kunstverein Hamburg, Kunsthaus Hamburg sowie Festivals.
Verstetigung der Gamesförderung
Hamburg ist schon lange einer der großen deutschen und europäischen Gamesstandorte und behauptet diesen Status weiterhin. Mindestens 2.500 Menschen arbeiten im Sektor, aktuell gibt es mehr als 180 Unternehmen jeder Größenordnung. Die Standortinitiative Gamecity Hamburg wurde bereits 2003 gegründet, seitdem wurde die Unterstützung für den Wirtschaftszweig Games in Hamburg substanziell erweitert. Im Rahmen der Ausweitung der Unterstützung wurde das Maßnahmenportfolio der Standortinitiative Gamecity Hamburg durch neue Veranstaltungsformate, Programme und Kommunikationsmaßnahmen komplett neu aufgestellt. Um die Finanzierung der Programme zu verstetigen und damit auch perspektivisch das Potenzial zur Weiterentwicklung der Hamburger Gamesbranche sowie zur Profilierung des Gamestandorts Hamburg ausschöpfen zu können, sollen rund eine Million Euro zur Verfügung gestellt werden.
Förderung der Musikwirtschaft
Der Umfang des Live Concert Account (LCA) wird um 100.000 Euro pro Jahr erhöht. Dieses Förderinstrument ermöglicht kleinen und mittleren Clubs über einen einfachen Fördermechanismus, Auftrittsmöglichkeiten für kleine und neue Bands zu schaffen. Für die Nachwuchsförderung in der Hamburger Musiklandschaft war die Einführung sowie die mehrfache Erhöhung jeweils ein großer Schritt nach vorn. Dies gilt ebenso für die Club-Betreibenden, die wesentlich profitieren. Um dem Fachkräftemangel in der Musikwirtschaft zu begegnen und entsprechende Maßnahmen auf den Weg zu bringen, sollen dem Hamburg Music Business e. V. 70.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt werden. Um den Nachhaltigkeitsprojekten der Einrichtungen einen angemessenen Unterbau zu ermöglichen, sollen Clubkombinat und RockCity mit Mitteln in Höhe von 140.000 Euro pro Jahr unterstützt werden.
Regelförderung „48H Wilhelmsburg“
Erstmals seit der Gründung vor zwölf Jahren wird das Musikfestival „48 Stunden Wilhelmsburg“ eine Regelförderung statt eine projektbezogene Förderung erhalten. Mit diesem jährlichen Event werden jeweils drei Tage lang an zahlreichen Orten in Hamburgs flächengrößtem Stadtteil hunderten Musiker*innen aus aller Welt Auftrittsmöglichkeiten geboten. Für Begegnung der Einwohner*innen untereinander und mit lokalen Gewerbetreibenden ist dieses Musikfestival von großer Bedeutung.
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