Selbstbefassung im Justizausschuss
Zagst: „Durch jüngste Erkenntnisse ist eine Sondersitzung angebracht“Der mutmaßliche Täter von Brokstedt soll sich laut Angaben der Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz während seiner Zeit in der Haftanstalt Billwerder mit dem Attentäter Anis Amri verglichen haben. Das ergibt sich aus der Dokumentenlage der Justizvollzugsanstalt Billwerder. Im Lichte dieser Erkenntnisse spricht sich die Grüne Fraktion dafür aus, dass die für 23. März geplante Selbstbefassung vorgezogen wird und die Justizbehörde zu einem früheren Zeitpunkt im Rahmen einer Sondersitzung des Justizausschusses über den Sachverhalt Auskunft geben kann.
Dazu Lena Zagst, justizpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Es ist richtig, Ermittlungsergebnissen nicht vorzugreifen und behutsam mit Informationen umzugehen, die beispielsweise Zeugenaussagen beeinflussen könnten. Zugleich hat die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse an Aufklärung und Einordnung von neuen Details in Strafprozessen. Die Justizbehörde muss den Drahtseilakt zwischen Ermittlungsarbeit und Persönlichkeitsrechten auf der einen sowie dem Aufklärungsinteresse der Öffentlichkeit auf der anderen Seite bewerkstelligen. Letzteres ist im Lichte der jüngst mitgeteilten Informationen zu Aussagen des Tatverdächtigen Ibrahim A. gewachsen. Im Sinne der Transparenz gilt es nun, über den Sachstand Klarheit zu schaffen. Für eben solche Situationen wurde die Selbstbefassung in der Sitzung des Justizausschusses vergangenen Donnerstag nicht etwa abgeschlossen, sondern sollte am 23. März fortgesetzt werden. Wir sprechen uns nun dafür aus, diese Selbstbefassung vorzuziehen, damit die Behörde zeitnah die Möglichkeit bekommt, zu den wichtigen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Eine Sondersitzung des Justizausschusses ist daher angebracht.“

Neuste Artikel
Wissenschaft
Aktuelle Stunde in der Bürgerschaft – Storm: „Fokus auf Spitzenforschung und Innovation zahlt sich aus“
Die heutige Aktuelle Stunde steht im Zeichen von Innovation und Spitzenforschung. Zuletzt erhielt die Stadt hier einen zusätzlichen Schub: Mit 50 Millionen Euro werden Hamburger Startups im Rahmen der neu gegründeten Startup Factory „Impossible Founders“ unterstützt. Diese Förderung zeigt, dass kontinuierliches, politisches Engagement für exzellente Forschung langfristig Früchte trägt. Die Grüne Fraktion sieht das als…
Inklusion
Unrecht an Gehörlosen in Hamburger Schulen – SPD, CDU, Grüne und Linke bringen Aufarbeitung, Entschädigung und bessere Unterstützung auf den Weg
Gehörlose Menschen haben auch an Hamburger Bildungseinrichtungen viel Unrecht erlitten – vor allem durch das mit Gewalt durchgesetzte Verbot von Gebärden und den Zwang zur Lautsprache. Dies haben Betroffene in einer simultan gebärdengedolmetschten Sitzung des Sozialausschusses eindrücklich geschildert. Mit einem gemeinsamen interfraktionellen Antrag erkennen die Fraktionen von SPD, CDU, Grünen und Linken das erlittene Unrecht…
Wilhelmsburg
Erhalt des Museums Elbinsel Wilhelmsburg – Rot-Grün ermöglicht Sanierung des MEW-Nebengebäudes
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Museums Elbinsel Wilhelmsburg (MEW) ein. Damit das denkmalgeschützte Hauptgebäude des Museums langfristig als Ort für Bildungs- und Stadtteilkultur erhalten bleibt, soll ein bisher leerstehendes Nebengebäude saniert und für Arbeitsräume, Archiv und Depot nutzbar gemacht werden. Für die Maßnahme sollen insgesamt…
Ähnliche Artikel