Die Freie und Hansestadt Hamburg hat im Jahr 2022 keine neuen Schulden aufgenommen und konnte insgesamt über 1,8 Milliarden Euro an Krediten tilgen. Möglich wurde dies durch eine schnelle wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie: Einerseits erhielt die Stadt höhere Steuereinnahmen als erwartet, andererseits waren auch die Ausgaben geringer, weil Hilfen für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und für die Menschen in Hamburg weniger stark beansprucht wurden. Rot-Grün spricht sich deshalb dafür aus, die neuen finanziellen Spielräume umfassend zu nutzen und den Haushalt nachhaltig zu entlasten (siehe Anlage). Mit einem gemeinsamen Antrag schlagen die Regierungsfraktionen eine Anpassung des Covid-19-Notsituationsgesetzes (CNG) vor. Demnach soll die Stadt die in der Corona-Pandemie aufgenommenen Kredite nicht erst ab 2025 tilgen, sondern bereits jetzt mit der Rückzahlung beginnen. Dazu ist eine Änderung des Gesetzes notwendig.
Dazu Dennis Paustian-Döscher, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Die rot-grüne Haushaltspolitik in Hamburg steht für finanzpolitische Stabilität und wichtige Zukunftsinvestitionen. Mit der Anpassung des Covid-19-Notsituationsgesetzes verbinden wir beide Leitplanken: Hamburg wird die durch gutes Haushalten entstandenen Jahresüberschüsse für eine frühzeitige Tilgung der Corona-Notkredite nutzen und ermöglicht damit kommenden Generationen neue finanzielle Spielräume. Die Hansestadt nimmt hierbei bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Zugleich ist von zentraler Bedeutung, dass der Hamburger Senat die heute wichtigen Herausforderungen besonders in den Fokus nimmt und die richtigen Investitionsanreize setzt. Das gilt sowohl für den Wohnungsbau als auch für Energiewende und Klimaschutz. Außerdem müssen wir Innovationen in unserer Stadt stärken, vor allem im Bereich der Start-Ups und Existenzgründungen. Indem wir die Corona-Notkredite zügig abbauen und zugleich Geld in die Hand nehmen, um zielgerichtet in die Zukunft zu investieren, sichern wir langfristig den Wohlstand in unserer Stadt.”
Dazu Milan Pein, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Wir wollen schon jetzt anfangen, die Corona-Notkredite zurückzuzahlen. Das ist finanzpolitisch nachhaltig und geboten, denn so erweitern wir die Handlungsspielräume der Hansestadt ab 2025 ganz erheblich. Neben der Schuldentilgung müssen wir aber auch Investitionen in unsere Zukunft in den Blick nehmen. Der im Dezember verabschiedete Doppelhaushalt liefert bereits eine gute Grundlage für Investitionen in eine starke soziale Infrastruktur, eine innovative Forschungs- und Wirtschaftslandschaft und eine intakte natürliche Lebensgrundlage. Dennoch ersuchen wir den Senat mit unserem Antrag, noch einmal verstärkt die Bedarfe des Wohnungsbaus, des Klimaschutzes und der Innovationskraft Hamburgs in den Blick zu nehmen. Diese Doppelstrategie der Schuldentilgung und des gezielten Investierens in zentrale Bereiche unseres Zusammenlebens ist Ausdruck von verantwortungsvoller und nachhaltiger Haushaltsführung.“
Neuste Artikel
„Machen, was zählt.“: Hamburger GRÜNE starten in den Bezirks- und Europawahlkampf
Landesmitgliederversammlung mit Omid Nouripour und der Hamburger Spitzenkandidatin für Europa, Rosa Domm Mit einem starken Bekenntnis zur Demokratie läuteten die Hamburger GRÜNEN auf ihrem Parteitag am Samstag den Bezirks- und Europawahlkampf ein: Eine große Mehrheit stimmte für den Leitantrag des Landesvorstands „Machen, was zählt. Demokratie schützen – vor Ort und in Europa“. Demokratie schützen –…
Städtepartnerschaften
Mehr Sichtbarkeit an einem Ort – Hamburgs Städtepartnerschaften erlebbar machen
Hamburg betreibt weltweit mit mehreren Städten Partnerschaften, die künftig im Stadtbild noch sichtbarer und erlebbarer gemacht werden sollen. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die Entwicklung eines Konzeptes ein, das Hamburgs Städtepartnerschaften stärker im öffentlichen Raum verankert. An einem zentralen Ort in der Stadt sollen die vielfältigen Verbindungen…
Kultur
390.000 Euro für barrierefreien Umbau – Rot-Grün fördert Erhalt des Allee Theaters
Damit das stadtweit beliebte Allee Theater in Altona künftig barrierefrei und für alle Menschen zugänglich ist, sind umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig. Damit diese wie geplant stattfinden können, stellen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Mittel in Höhe von 390.000 Euro aus dem Sanierungsfonds bereit. Damit trägt Rot-Grün einem vertieften Gutachten Rechnung, das einen zusätzlichen finanziellen Mehrbedarf…
Ähnliche Artikel
Haushalt
Förderung vor Ort – Mehr Geld für den Quartiersfonds
Der Quartiersfonds ist ein wirksames Instrument bedarfsgerechter Förderung vor Ort und ein Hamburger Erfolgsprojekt. Mit den dort bereitgestellten Geldern werden seit vielen Jahren zahlreiche kulturelle sowie soziale Einrichtungen, Vereine und andere ehrenamtliche Institutionen finanziert. Angesichts der hohen Inflation, aktueller Energiepreise und gestiegener Gehälter möchten die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen das Projekt nun ausweiten. Ab…
Haushalt
Neue Personalentwicklung in der Steuerverwaltung – Paustian-Döscher: „Hamburg nimmt hier bundesweit eine Vorreiterrolle ein“
In der heutigen Landespressekonferenz hat der Hamburger Senat über seine Pläne für die Personalentwicklung in der Steuerverwaltung informiert und einen Ausblick auf die nächsten Schritte der Grundsteuerreform gegeben. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt die neuerlichen Pläne, die die Steuerverwaltung als attraktiven Arbeitsplatz für Fachkräfte zum Ziel haben, und sieht Hamburg auch im Bereich der Grundsteuer…
Haushalt
Aktuelle Stunde – Paustian-Döscher: „Wichtige Investitionen in unsere Wirtschaft dürfen nicht ausbleiben“
Auf Anmeldung der Grünen Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft heute in ihrer Aktuellen Stunde das Thema „Auch Hamburg ist auf Investitionen angewiesen: Die Schuldenbremse braucht eine Reform – und die Haushaltspolitik des Bundes einen Neustart“. Mit Blick auf das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes und den daraus folgenden Haushaltskrisen in Bund und vielen Ländern machen sich…