Das Recht von Frauen und Mädchen, gleichberechtigt und selbstbestimmt am Alltag teilzunehmen, wird weltweit immer wieder in Frage gestellt. Auch in Hamburg haben fundamentalistische und patriarchale Denkmuster Auswirkungen auf das Leben junger Menschen. SPD und Grüne wollen daher in Hamburgs Schulen das Angebot an Beratungsmöglichkeiten ausbauen, betroffene Schülerinnen niedrigschwellig informieren sowie in Konfliktsituationen gezielte Unterstützung anbieten. Ziel ist es, Mädchen und junge Frauen in ihren Rechten zu stärken und Schulen als sichere Orte zu fördern. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 10. Juli ab.
Dazu Sina Koriath, Vorsitzende im Schulausschuss und Sprecherin für außerschulische Bildung der Grünen Fraktion Hamburg: „Auch im Jahr 2024 ist es nicht selbstverständlich, dass Mädchen und junge Frauen ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können. Unterdrückung und Einschränkungen durch fundamentalistische Erziehung oder patriarchale Strukturen gibt es auch in Hamburg. Unser Antrag zielt darauf ab, das Beratungsangebot für Betroffene auszubauen, insbesondere durch niedrigschwellige und mehrsprachige Angebote direkt vor Ort an den Schulen. Wir möchten Mädchen und junge Frauen ermutigen, ihre im Grundgesetz verankerten Rechte einzufordern – durch neue Informationsmaterialien, Sensibilisierung des Lehrpersonals und bessere Integration bestehender Beratungsangebote in den Schulalltag. Zudem prüfen wir, wie staatliche und freie Träger in besonderen Konfliktsituationen, wie zum Beispiel bei einer Vollverschleierung, unterstützen können. Ziel ist eine Stadt, in der Mädchen und junge Frauen ihre Potenziale voll entfalten können – frei von Diskriminierung und voller Chancen.“
Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Wir wollen Mädchen und junge Frauen darin bestärken, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Mit unserem Antrag nehmen wir deshalb Angebote von Beratungsstellen, Trägern und dem Landesinstitut für Lehrerbildung in den Blick. Sie können im Konfliktfall mit einzelnen Schülerinnen und Schülern eine wertvolle Ergänzung sein – etwa um das Thema Vollverschleierung in der Schule zu besprechen. Doch dafür müssen die Angebote bei Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonal und Eltern bekannter gemacht werden. In Hamburg gibt es bereits ein vielfältiges Netz aus Beratungsstellen, die mit viel Expertise und Erfahrung jungen Menschen zu den unterschiedlichsten Themen Unterstützung anbieten. Auch Angebote der offenen Arbeit leisten einen wichtigen Beitrag und geben jungen Menschen die Möglichkeit, sich über das System Schule hinaus, selbst gewählt und ohne Notendruck auszuprobieren und auszutauschen. Das ist ein Potenzial, das es stärker zu nutzen gilt.“
Neuste Artikel
Übergangsplätze in der Repsoldstraße – Warnecke: „Hamburg schafft nachhaltige Hilfe für Menschen, statt ihre Not zu verdrängen“
Ab Mitte September stehen dreißig betreute Übergangsplätze in der Repsoldstraße 27 bereit. Damit werden Menschen, die von Sucht und Wohnungslosigkeit betroffen sind, passgenaue und niedrigschwellige Angebote ermöglicht. Für die Grüne Fraktion ist das ein sozialpolitisches Vorzeigeprojekt, das Menschen direkt vor Ort hilft, durch medizinische und psychiatrische Versorgung sowie individuelle Beratung. Die Ankündigung des Senats, im…
Wissenschaft
Friedens- und Sicherheitsforschung stärken: Rot-Grün unterstützt IFSH auf dem Weg in die Leibniz-Gemeinschaft
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine der wichtigsten deutschen Einrichtungen in der zivilen Sicherheitsforschung. 2026 bewirbt es sich für eine Aufnahme in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, das IFSH bei diesem Schritt umfassend finanziell zu unterstützen und damit beste Voraussetzungen…
Gesundheit
ME/CFS und Long Covid: SPD und Grüne wollen Expert*innen-Anhörung im Gesundheitsausschuss
Eine bessere medizinische Versorgung für an ME/CFS oder Long Covid erkrankte Personen ist notwendig. Die Fraktionen von SPD und Grünen kündigen daher eine Expert*innen-Anhörung zum Thema ME/CFS und Long Covid im Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft an. Die Anhörung wird am 16. September im Ausschuss beantragt. Dazu Linus Görg, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Auch…
Ähnliche Artikel
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Außerschulische Bildung
Interfraktionelle Initiative – Hamburger Wahlmotivationskampagne geht in neue Runde
Um möglichst viele Menschen in Hamburg zur Stimmabgabe zu motivieren, setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, Grünen, CDU und DIE LINKE in einem gemeinsamen Antrag für eine Neuauflage der Wahlmotivations- und Informationskampagne zu den Europa- und Bezirkswahlen im kommenden Jahr sowie zur Bürgerschaftswahl im Jahr 2025 ein. Knapp 1,5 Millionen Euro sollen dafür aus Haushaltsmitteln…
Außerschulische Bildung
Anpassung des Schulgesetzes – Rot-Grün stärkt pädagogische Ganztagesbetreuung an Grundschulen
An den 128 Grundschulen, die für den Ganztag mit Jugendhilfeeinrichtungen kooperieren, sollen Mitarbeitende in der Nachmittagsbetreuung künftig auch am Vormittag eingesetzt werden können. Damit das Angebot adäquat und langfristig gestärkt werden kann, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in einem gemeinsamen Antrag für eine Anpassung des Hamburgischen Schulgesetzes ein (siehe Anlage). Ganztagesangebote erfahren…