Beim Geschosswohnungsbau ist das erklärte Ziel der rot-grünen Koalition, 20 Prozent der Wohnungen in gemeinschaftlichen Formen errichten zu lassen. Angesichts steigender Bodenpreise und hoher Baukosten bedürfen vor allem Kleingenossenschaften einer besonderen Unterstützung. Mit einem Antrag fordert Rot-Grün den Senat in der heutigen Bürgerschaftssitzung auf, diese Ziele umzusetzen und so eine integrierte und sozial stabile Quartiersentwicklung zu stärken. Eine eigens für diesen Zweck gegründete Projektgruppe bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat bereits ihre Arbeit aufgenommen.
Dazu Olaf Duge, wohnungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: “Seit mehr als 30 Jahren fördert Hamburg Baugemeinschaften. Sie errichten und gestalten ihren Wohn- und Lebensraum, schaffen nachbarschaftliche Strukturen und werden so zu einem tragenden Element für eine lebenswerte Stadt. Das generationsübergreifende Zusammenleben, eine ökologische Bauweise, bürgerschaftliches Engagement und die Einbindung von Geflüchteten, Alleinerziehenden und Menschen mit Handicap sind nur einige Beispiele für das besondere Wirken von Baugemeinschaften. Mit verbesserten Finanzierungswegen und Förderungen sowie einer Priorisierung bei der Grundstücksvergabe kommen wir vor allem kleingenossenschaftlichen Baugemeinschaften entgegen. Wir wollen, dass diese Form des Wohnungsbaus zu einer Selbstverständlichkeit wird. Denn Gemeinsamkeit schafft Sicherheit und Kreativität, für die Jugend, für das Alter, für das Quartier – für die ganze Stadt.”
Dazu Martina Koeppen, Fachsprecherin Stadtentwicklung der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Baugemeinschaften sind wertvolle Elemente für viele Wohnquartiere. Sie stärken aktive Nachbarschaften und generationenübergreifendes Wohnen, entscheiden sich häufig für ökologische Bauweisen und sind eine Möglichkeit wesentlich günstiger Eigentum zu bilden oder als Kleingenossenschaft den Wohnungsmarkt zu stabilisieren. Baugemeinschaften sorgen für soziale Integration und Inklusion, indem sie vielfach besondere Bedarfsgruppen, wie Menschen mit Handicap, Geflüchtete oder Alleinerziehende in ihre Wohnkonzepte einbinden. Durch die gemeinschaftlich getragene, solidarische Finanzierung können auch Haushalte mit geringerem Einkommen teilhaben. Wir wollen, dass bei jedem größeren Stadtentwicklungsvorhaben geprüft wird, in welcher Weise zusammenhängende Bauareale für genossenschaftliche Baugemeinschaften vorgehalten werden können. Außerdem wollen wir, dass insbesondere Kleingenossenschaften aufgrund ihrer wichtigen Rolle auf dem Wohnungsmarkt gefördert und bei der Vergabe städtischer Grundstücke für Geschosswohnungsbau berücksichtigt werden. Viele, die den Weg einer Baugemeinschaft beschreiten, tun dies zum ersten Mal und fördern mit ihrem Einsatz den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt. Dieses Engagement wollen wir gemeinsam mit den Behörden nach Kräften unterstützten.“
Neuste Artikel
Sonderparteitag an der Elbe: GRÜNE Hamburg beschließen Koalitionsvertrag mit der SPD
Die Hamburger GRÜNEN haben bei ihrer Sonder-Landesmitgliederversammlung am Montagabend im Alten Fährterminal Altona dem rot-grünen Koalitionsvertrag und vorgeschlagenen Personaltableau zugestimmt. Ein entsprechender Antrag des Landesvorstands wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dem künftigen Hamburger Senat werden diese grünen Senator*innen angehören: Katharina Fegebank (Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Maryam Blumenthal (Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Anna Gallina (Justiz…
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Medien
Meinungsvielfalt schützen – Rot-Grün setzt sich für moderne Medienregeln ein
Medienvielfalt ist ein wichtiger Pfeiler für eine lebendige und stabile Demokratie. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen daher für eine tiefgreifende Reform des Medienkonzentrationsrechts innerhalb der aktuellen Vertrags- und Rechtslage ein. Ziel ist es, die crossmediale Markmacht einzelner Konzerne zukünftig zu messen und zu bewerten. Damit wird die demokratische…
Ähnliche Artikel
Wohnen
Nach Ablehnung der Mietpreisbremse durch die Union – Rot-Grün will für Hamburg zentrale Anlaufstelle gegen Mietwucher
Nachdem CDU und CSU eine Verlängerung der Mietpreisbremse im Bundesrat bis Ende 2029 abgelehnt haben und die Mietpreisbremse auf Landesebene damit nur noch bis Ende 2025 verlängert werden kann, treffen SPD und Grüne in Hamburg zusätzliche Vorkehrungen für den Schutz der Mieter*innen. Mit einem gemeinsamen Antrag bringen die Regierungsfraktionen eine zentrale Anlaufstelle gegen überhöhte Mietpreise…
Wohnen
Für den Mieter*innenschutz – Rot-Grün verlängert Mietpreisbremse in Hamburg
Seit 2015 gilt in Hamburg die Mietpreisbremse. Sie sorgt bei Neuvermietungen dafür, dass sich die Miethöhe grundsätzlich auf die Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete plus zehn Prozent begrenzt. Mit einem gemeinsamen Antrag tragen die Regierungsfraktionen dafür Sorge, dass dieses wichtige Instrument für den Mieter*innenschutz bis Ende 2025 verlängert wird. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Hamburgische…
Wohnen
Planungen für „Quartiere am Volkspark“ – Duge: „Science City ist Paradebeispiel klimaneutraler Stadtentwicklung“
Auf der heutigen Landespressekonferenz hat der Senat die Planungen für die „Quartiere am Volkspark“ in der Bahrenfelder Science City vorgestellt. Seit Oktober 2023 konnten Planungsteams in einem wettbewerblichen Dialog Konzepte zur Quartiersentwicklung einbringen. Die Grüne Fraktion freut sich, dass das Gewinnerkonzept einen besonderen Fokus auf klimafreundliche Entwicklung legt. Damit ist die Science City Vorreiterin für eine…