Pünktlich zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember baut die Rot-Grüne Koalition im Rahmen der Haushaltsverhandlungen die Präventionsangebote gegen HIV und AIDS bei Hein & Fiete (Prävention e.V.) aus. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Präventionsberatung und speziell an Beratung im Zusammenhang mit PrEP (Präexpositionsprophylaxe) wird eine pädagogische Stelle beim Checkpoint von Hein & Fiete um wöchentlich zehn Stunden aufgestockt. Damit können in Zukunft deutlich mehr wichtige Beratungen durchgeführt und sexuell übertragbare Infektionen vermieden werden. Die PrEP ist eine medizinische Maßnahme, bei der Medikamente zum Schutz vor einer möglichen HIV-Infektion eingenommen werden. PrEP-Betreuung erfordert eine mindestens vierteljährliche Beratung, Testung und ärztliche Medikamentenverordnung. Ergänzt wird diese durch medizinische Sprechstunden. Insgesamt leben in Hamburg laut Robert-Koch-Institut etwa 7.100 Menschen mit HIV und AIDS.
Dazu Christiane Blömeke, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Welt-Aids-Tag rückt ins Bewusstsein, was bei der Bekämpfung von HIV und AIDS in den letzten Jahrzehnten schon erreicht wurde, aber ganz besonders auch, was es noch zu tun gibt. In Hamburg ist die Zahl der Neuinfektionen im letzten Jahr zurückgegangen. Die Präventionsarbeit zeigt Wirkung! Gleichzeitig wissen wir, dass viele Betroffene bei der Erstdiagnose schon deutliche Krankheitssymptome zeigen. Das heißt, dass die Infektion zu lange unerkannt bleibt. Entsprechende Aufklärung sowie einfache und schnelle HIV-Testungen sind daher von großer Bedeutung und sollten in besonderen Fällen durch PrEP ergänzt werden.“
Dazu Farid Müller, Sprecher für Lesben, Schwule und Queers der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Bei Hein & Fiete wird seit Jahren sehr gute und wichtige Präventionsarbeit für schwule und bisexuelle Männer geleistet. Mit der Aufstockung der Beratungsstellen reagieren wir auf die weiterhin große Nachfrage und machen gleichzeitig deutlich: Für uns ist die PrEP ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu weniger HIV-Infektionen. Deswegen ist der bundespolitische Vorstoß, dass die PrEP von den Krankenkassen gezahlt werden soll, richtig und wichtig.“
Dazu Annkathrin Kammeyer, Fachsprecherin für LSBTI der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember lässt uns jedes Jahr für einen Moment innehalten. Bei der Bekämpfung von HIV/AIDS haben wir in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Zahl der Neuinfizierten sinkt deutschlandweit. Mit modernen Behandlungsmethoden können Betroffene auch mit HIV ein erfülltes Leben führen. Auch bei der Prävention sind wir mit neuen Präparaten auf einem guten Weg. Die PrEP, deren Kosten künftig von den Krankenkassen übernommen werden, ist hier ein wichtiger Baustein, der aber auch guter medizinischer Begleitung und Beratung bedarf. Ich freue mich, dass mit dem Haushalt 2019/2020 im Umfang von 30.000 Euro das Angebot von Hein und Fiete unterstützt wird. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass auch Hamburgerinnen und Hamburger mit HIV einen festen Platz in unserer Gesellschaft haben.“
Dazu Isabella Vértes-Schütter, Expertin für HIV/AIDS der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In Hamburg ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen mit geschätzten 170 Fällen deutlich gesunken. Dass Hamburg erfolgreich ist im Kampf gegen HIV und AIDS, liegt am medizinischen Fortschritt, vor allem aber an einem beispielhaften Präventions- und Hilfesystem. Es ist erfreulich, dass der Senat der Prävention Priorität einräumt und ein Plus von fünf Prozent bei den Zuwendungen vorsieht. Nach wie vor ist der Anteil an Spätdiagnosen hoch und noch immer wissen geschätzt 800 Menschen in Hamburg nicht um ihre Infektion mit dem HI-Virus. Früh behandelt, bietet sich die Chance auf ein langes Leben, schwere Folgeerkrankungen und weitere Ansteckungen können vermieden werden. Das Wissen um den eigenen HIV-Status ist damit von entscheidender Bedeutung, um die Zahl der Neuinfektionen weiter zu senken. Am Welt-Aids-Tag haben die Hamburgerinnen und Hamburger bei zahlreichen Veranstaltungen, Infoständen und Benefizverkäufen die Möglichkeit, die Arbeit in den Aidshilfen, Schwulen-Zentren und Einrichtungen der Drogenhilfe mit ihrer Spende zu unterstützen. Damit können wir alle ein Zeichen für Solidarität mit Menschen setzen, die sich mit HIV angesteckt haben.“
Neuste Artikel
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Soziales
Ankauf der Repsoldstraße 27 – Engels: „Ein wichtiger Schritt für die Sucht- und Obdachlosenhilfe“
Wie der Senat am heutigen Dienstag mitgeteilt hat, ist dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) der Ankauf der Immobilie Repsoldstraße 27 gelungen. Diese liegt in direkter Nähe der Drogenberatungsstelle Drob Inn. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen Ankauf, durch den für die Sozialbehörde rund um den Hauptbahnhof weitere Möglichkeiten entstehen, die Schutz- und Beratungsangebote…
„Machen, was zählt.“: Hamburger GRÜNE starten in den Bezirks- und Europawahlkampf
Landesmitgliederversammlung mit Omid Nouripour und der Hamburger Spitzenkandidatin für Europa, Rosa Domm Mit einem starken Bekenntnis zur Demokratie läuteten die Hamburger GRÜNEN auf ihrem Parteitag am Samstag den Bezirks- und Europawahlkampf ein: Eine große Mehrheit stimmte für den Leitantrag des Landesvorstands „Machen, was zählt. Demokratie schützen – vor Ort und in Europa“. Demokratie schützen –…
Ähnliche Artikel
Queer
Bundestag beschließt Selbstbestimmungsgesetz – Hector: „Endlich ist die lange Phase der Unsicherheit und Verzögerung vorbei“
Der Bundestag hat heute das lang erwartete Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet. Es löst das diskriminierende Transsexuellengesetz von 1981 ab, das mehrfach vom Bundesverfassungsgericht in Teilen für verfassungswidrig erklärt wurde. Durch das neue Gesetz wird die Änderung des Vornamens und Personenstandes durch eine einfache Erklärung beim Standesamt möglich. Bisher war dafür ein langwieriges, teures Verfahren vor dem Amtsgericht…
Gesundheit
Bessere kinderärztliche ambulante Versorgung – Schittek: „Wichtige Maßnahmen für Familien in unterversorgten Stadtteilen”
Bereits im September haben die Hamburger Regierungsfraktionen im Gesundheitsausschuss die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) und die Krankenkassen gebeten, alle Möglichkeiten der regionalen Steuerung von Praxissitzen zu nutzen, um die Gesundheitsversorgung in unterversorgten Stadtteilen zu sichern. Dieser Einsatz zeigt nun Erfolg: Anfang Januar 2024 eröffnet die KVH im Hamburger Osten erstmals eine eigene Kinderarztpraxis. Zudem sollen…
Gesundheit
Apotheken stärken – Gute Arzneimittelversorgung in Hamburg sicherstellen
Die Arzneimittelversorgung in Hamburg soll künftig durch eine bessere Koordinierung von Apothekerkammer, Krankenkassen sowie der Verbände der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzt*innen sichergestellt werden. Einen entsprechenden Antrag bringen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zur nächsten Bürgerschaftssitzung am 8. November ein. Ein Fachgespräch soll in Hamburg Möglichkeiten aufzeigen, die Apotheken in der Arzneimittelversorgung zu entlasten und…