Medienberichten zufolge will LPT das Tierversuchslabor in Mienenbüttel (Niedersachen) schließen. Die anhaltenden massiven Proteste sowie mehrere Strafanzeigen gegen LPT haben dazu geführt. Die strafrechtlichen Ermittlungen dauern an.
Dazu Christiane Blömeke, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist ein großer Erfolg der breiten Tierschutzproteste, dass offenbar das Tierversuchslabor in Mienenbüttel von LPT selbst geschlossen wird. Das zeigt, dass der öffentliche Druck wirkt. Wenn Mienenbüttel geschlossen wird, steht der Standort Neugraben noch stärker als bisher im Fokus. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hatte die Kontrolldichte bereits in den letzten Jahren hochgefahren und das Labor zuletzt auch unangekündigt überprüft. Vor dem Hintergrund der Schließung in Mienenbüttel müssen die Kontrollen in Neugraben weiter intensiviert werden.
Mir ist es wichtig, dass LPT das Labor nicht einfach an anderer Stelle eröffnet. Bis zur Klärung der Vorwürfe werden in Hamburg und Niedersachsen keinerlei Genehmigungen für LPT erteilt – so erwarte ich es auch in anderen Bundesländern. Dazu werde ich umgehend mit den zuständigen grünen Landtagsabgeordneten Kontakt aufnehmen. LPT muss bundesweit unter genauester Beobachtung stehen. Laborbetreiber, die Tierschutzstandards missachten, dürfen nicht länger in Deutschland unbehelligt bleiben! Dafür brauchen wir endlich wirksame Kontrollen, die gemäß der EU-Tierversuchsrichtlinie engmaschig und unangekündigt stattfinden. Bundesministerin Julia Klöckner sieht sich völlig zu Recht mit einem Vertragsverletzungsverfahren konfrontiert, weil Deutschland gegen die Richtlinie verstößt. Die zahlreichen Verstöße hatte die Grüne Bundestagsfraktion bereits 2016 mit einem umfangreichen Gutachten nachgewiesen. Wenn LPT das Labor in Mienenbüttel tatsächlich schließt, muss eine tierschutzgerechte Unterbringung für die Tiere sichergestellt werden. Die Chance, den Tieren endlich zu würdigen Lebensbedingungen zu verhelfen, muss genutzt werden.“
Hintergrund: Nach der Ausstrahlung zweier Berichte des FAKT-Magazins am 15. Oktober und 5. November sind strafrechtliche Ermittlungen aufgrund mehrerer Strafanzeigen und verschiedener Vorwürfe gegen LPT eingeleitet worden. Am Standort Mienenbüttel geht es um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und in Hamburg-Neugraben um den Verdacht des Betrugs und der gefährlichen Körperverletzung durch manipulierte Testergebnisse. Christiane Blömeke hatte aufgrund der Vorwürfe, die den Hamburger Standort betreffen, am 6. November Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hamburg gestellt.
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