Die Fraktionen von SPD und Grünen wollen die Angebotsoffensive des HVV auch auf den Fährverkehr ausdehnen. Ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen wird in der nächsten Bürgerschaft beraten. Der Antrag beinhaltet acht Maßnahmen, mit denen die besonders stark frequentierte Fährlinie 62 weiter gestärkt werden soll. Dazu zählen unter anderem die Einrichtung einer Expressfähre, ein durchgängiger Zehn-Minuten-Takt und ein verpflichtender Ausstieg in Finkenwerder. Zudem sollen Fährschiffe, die neu angeschafft werden, emissionsfrei betrieben werden können. Um den Fährverkehr kurzfristig zu entlasten, soll außerdem die Charterung von Schiffen geprüft werden.
Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der ÖPNV liegt voll im Trend – und in Hamburg heißt es deshalb, dass nicht nur immer mehr Menschen auf Schiene und Straße unterwegs sind, sondern auch auf dem Wasser. Doch während wir neue Busse relativ schnell kaufen können, sind Fähren Einzelanfertigungen, deren Planung und Bau einige Jahre dauert. Wir müssen daher nicht nur schnell neue Fähren bestellen, sondern auch gewährleisten, dass diese emissionsfrei betrieben werden können. Das ist eine echte Chance. Bis dahin müssen die Kapazitäten der vorhandenen Schiffe noch besser genutzt werden. Mir ist wichtig, dass wir dabei besonders an diejenigen denken, die tagtäglich auf die Fähren angewiesen sind. Das sind insbesondere die Pendlerinnen und Pendler aus Finkenwerder. Eine Expressfähre würde hier aus meiner Sicht am besten helfen – daher müssen wir zügig prüfen, ob eine solche Linie mit den aktuell vorhandenen Fährschiffen umsetzbar ist. Und auch darüber hinaus werden wir uns genau ansehen, mit welchen weiteren Maßnahmen wir für mehr freien Platz auf den Fähren sorgen können. Dazu werden wir auch einiges an Geld in die Hand nehmen, aber das sollte es uns wert sein.“
Dazu Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Im letzten Sommer hieß es auf der Fährverbindung 62 zwischen Landungsbrücken und Finkenwerder viel zu oft ‚Nichts geht mehr, die Fähre ist voll‘. Als SPD wollen wir einen attraktiven HVV, der eine komfortable und bequeme Alternative zum Auto darstellt. Dieser Anspruch gilt selbstverständlich auch für die Fährverbindung nach Finkenwerder. Für uns ist deshalb klar, dass wir die HVV-Flotte mit zusätzlichen Schiffen verstärken müssen. Dabei setzen wir auf innovative Fähren, die möglichst emissionsfrei betrieben werden. Unser Versprechen der Angebotsausweitung im öffentlichen Nahverkehr gilt gerade auch für die Wasserwege und Fährverbindungen in der Hansestadt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Einrichtung einer regelmäßigen Expressverbindung für Pendlerinnen und Pendler beziehungsweise einem ganzjährigen Zehn-Minuten-Takt auf der Strecke 62 für erhebliche Entlastungen sorgen können. Unser Antrag ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Hintergrund: Auf der Linie 62 zwischen Landungsbrücken und Finkenwerder sind immer mehr Menschen unterwegs. Dies führt dazu, dass in der morgendlichen Hauptverkehrszeit nicht alle Pendlerinnen und Pendler aus Finkenwerder auf die Fähre passen und auf die nächste Fähre warten müssen. Hintergrund ist, dass die Linie 62 auch als kleine Hafenrundfahrt genutzt wird. Dies wird politisch auch unterstützt und soll auch weiterhin möglich bleiben. Doch viele dieser Fahrgäste steigen in Finkenwerder nicht aus, sondern bleiben auf dem Schiff, um wieder zurück zu den Landungsbrücken zu fahren. Ein Großteil des Schiffes ist so schon belegt, wenn die Pendlerinnen und Pendler zusteigen wollen.
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