Die Rot-Grünen Regierungsfraktionen wollen die Nachfolge landwirtschaftlicher Betriebe in Hamburg sicherstellen und dazu gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer neue innovative Konzepte entwickeln. Ein entsprechender Antrag wird am 12. Februar in der Hamburgischen Bürgerschaft behandelt. Zuletzt war die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe aufgrund von mangelnden Perspektiven zur Betriebsübernahme rückläufig. In Hamburg sind neben landwirtschaftlichen Betrieben auch alle Sparten des Gartenbaus (Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Baumschulen und Obstbau) in großer Vielfalt vertreten.
Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Klein aber fein! In Hamburg gibt es etwa 14.000 Hektar Agrarland, das bemerkenswert vielfältig ist und kleinteilig genutzt wird: Viehhaltung auf den Marschwiesen, Obstbau im Alten Land, Gemüse und Schnittblumen in den Vier- und Marschlanden. Meist handelt es sich um Familienbetriebe, die gerade wegen dieser kleinteiligen Struktur Schwierigkeiten haben, eine Hofnachfolge zu finden. Wir möchten mit dem Antrag erreichen, dass neue Konzepte für die Weitergabe des Hofes entwickelt werden, wie zum Beispiel Hilfe bei der Bewirtschaftung und Vermarktung durch Genossenschaften. Außerdem lohnt es sich der Frage nachzugehen, weshalb Frauen seltener Betriebe übernehmen als Männer und ob es Hindernisse dafür gibt, die wir ausräumen könnten. Denn wir wollen die Hamburger Landwirtschaft erhalten und möglichst viele Betriebe zur Umstellung auf Bio motivieren. Dazu brauchen wir eine gesunde Struktur und motivierte Landwirtinnen und Landwirte.“
Dazu Gert Kekstadt, landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Hamburg braucht auch in Zukunft eine funktionierende und vielfältige Agrarwirtschaft auf der Basis von kleinen und mittleren Betrieben. Deshalb müssen wir als Stadt Ansätze schaffen, die es beispielsweise Familienbetrieben erleichtern, eine Hofnachfolge zu finden. Dazu haben wir beispielsweise im Agrarpolitischen Konzept 2025 bereits erste Punkte festgeschrieben. Ergänzend dazu wollen wir uns mit unserem Antrag nun dafür einsetzen, dass innovative Konzepte zur Hofnachfolge entwickelt werden, die im Falle einer Nichtübernahme der Folgegeneration dazu führen könnten, dass beispielsweise kleinstrukturierte Betriebseinheiten in innovativen Unternehmensmodellen wie Genossenschaften zusammengefasst werden. Dabei ist mir besonders wichtig, dass wir auch die Frauenförderung in den Blick nehmen. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Hamburger Wirtschaft, den wir als SPD weiterhin nachhaltig stärken wollen.“
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