Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen das klimafreundliche Handwerk stärken und eine Qualifizierungsoffensive einleiten. Ein Fokus soll dabei auf der Fachkräftegewinnung für Betriebe in den Bereichen Solarenergie und Wärmepumpen liegen. Die Planungen sehen unter anderem vor, mithilfe einer Werbekampagne breit für neue Klimaberufe zu mobilisieren und auch bereits in der Schule frühzeitig über mögliche Ausbildungen zu informieren. Zudem soll geprüft werden, wie Betriebe bei der Ausbildung der neuen Fachkräfte unterstützt werden können. Über den rot-grünen Antrag wird die Bürgerschaft am heutigen Mittwoch beraten.
Dazu Johannes Müller, energiepolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Um die Energiewende auf die Straße und in die Häuser zu bringen, brauchen wir gut geschulte Handwerker*innen. Der Bedarf ist groß und kann daher nur mit einer umfassenden Fachkräfteoffensive gemeistert werden, die wir als Koalition nun auf den Weg bringen. Mit dem richtigen Personal lassen sich nämlich auch in Altbauten klimafreundliche Wärmepumpen oder kostengünstiger Solarstrom vom eigenen Dach installieren. Wir wollen deshalb die Betriebe unterstützen, ihre Mitarbeiter*innen für saubere Technologien zu qualifizieren und neue Fachkräfte zu gewinnen: Gerade junge Menschen sind hochmotiviert, einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise zu leisten und können in einer wachsenden Branche einen zukunftsfesten Beruf erlernen. Auch in der Energieberatung müssen eine kostengünstige und lokal emissionsfreie sowie erneuerbare Wärmeversorgung zum festen Bestandteil und die in der Branche Beschäftigten in den tragenden Säulen Fernwärme und Wärmepumpen geschult werden.“
Dazu Alexander Mohrenberg, Fachsprecher für Umwelt, Klima und Energie der SPD-Fraktion Hamburg: „Windräder bauen sich ebenso wenig von alleine, wie Gebäude sich selbst sanieren: Für unsere großen Klimareformen, die wir auf Bundes- und Landesebene anstoßen, brauchen wir dringend Fachkräfte, die die Projekte vor Ort auch realisieren. Ob Elektrik, Heizungs- oder Anlagenbau: Ohne Fachkräfte geht nichts voran. Obwohl Jugendliche heute klimabewusster denn je und Klimajobs sehr beliebt sind, bleiben aktuell zahllose Ausbildungsstellen bei den Betrieben unbesetzt. Diese Lücke müssen wir schließen, indem wir Angebote schaffen, die Schüler:innen und Betriebe zusammenbringen. Es darf nicht sein, dass bei Berufsorientierungstagen von Gymnasien nur Universitäten eingeladen werden. Auch die Fachbetriebe mit Klimajobs aus der Region müssen künftig dazugehören. Mithilfe attraktiver Ausbildungsbedingungen und strategischen Qualifizierungsangeboten kann es uns gelingen, tausende von zukunftsfähigen Jobs im Klimahandwerk zu etablieren. Je mehr Handwerker:innen zusätzlich qualifiziert sind, desto mehr Betriebe können von der steigenden Auftragslage profitieren. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Hamburg und senkt in der Folge den CO2-Ausstoß unserer Stadt. Durch die gezielte Förderung des Klimahandwerks kommt noch mehr Bewegung in die vielen verschiedenen Maßnahmen des Klimaplans.“
Neuste Artikel
Soziales
hvv-Abo mit Sozialrabatt kostenfrei – Engels: „Gezielte Entlastung für Menschen in Armut“
Wie heute vom Hamburger Senat bekanntgegeben wurde, gilt auch für den Kauf des sogenannten 9-Euro-Tickets der Sozialrabatt. De facto erhalten Sozialleistungsberechtigte damit in den Monaten Juni, Juli und August dieses Jahres ein kostenloses Aboticket. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt diese Entlastungsmaßnahme. Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die steigenden Preise stellen viele Menschen derzeit vor…
Pflege
Arbeitsbedingungen in der Pflege – Studie zu Dokumentationsaufwand soll Pflegekräfte entlasten
Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen eine Studie auf den Weg bringen, die prüfen soll, wie Dokumentationsaufwände in der Pflege reduziert werden können (siehe Anlage). Mit den Ergebnissen der Untersuchung sollen die Arbeitsbedingungen und die Qualität in der Pflege langfristig verbessert werden. In den vergangenen Jahren hat der Dokumentationsaufwand für…
Fraktionsvorstand
Neues Ideenpapier – Grüne wollen Hamburgs Stadtviertel nachhaltig umgestalten
Die Ansprüche an das Leben in der Stadt und ihre öffentlichen Räume verändern sich kontinuierlich. Nicht zuletzt ist unter den Eindrücken der Corona-Pandemie eine Debatte über die Entwicklung des städtischen Zusammenlebens entstanden, jahrzehntelange Gewissheiten werden zunehmend hinterfragt. Die Fraktion der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft legt daher nun ein eigenes Konzept für die Zukunft des…
Ähnliche Artikel
Bürgerschaft
Für mehr Klimaschutz: Rot-grünes Pilotprojekt wird erstmals Emissionskosten einpreisen
In fast jedem Produktions- und Handlungsvorgang wird CO2 emittiert, die dabei entstehenden Kosten für Klima und Gesellschaft werden aber oft nicht eingepreist. Ein Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen soll nun dafür sorgen, dass die tatsächlichen volkswirtschaftlichen Gesamtkosten offengelegt und die entstandenen Emissionen in der Preisgestaltung berücksichtigt werden. Hierfür werden erstmals und beispielhaft jeweils ein städtisches Bauprojekt…
Energie
Mehr Schnellladesäulen für Hamburg: Ladeinfrastruktur für E-Mobilität stärken
Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für eine Verbesserung der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Hamburg ein. Neben dem verstärkten Ausbau von leistungsfähigen Schnellladesäulen sollen dabei langfristig auch attraktive Preise sichergestellt werden. Um die Verfügbarkeit der Ladesäulen zu verbessern, soll das Parken zudem künftig nur noch während des Ladens…
Energie
Neuer Energiewendebeirat: Rot-Grün schafft zivilgesellschaftliche Plattform für Klima-Fragen
Die rot-grünen Regierungsfraktionen sprechen sich mit einem gemeinsamen Antrag für die Einrichtung eines Energiewendebeirats aus, der die Umsetzung des Klimaschutzgesetzes und des Klimaplans begleiten soll. Damit wird ein Nachfolgegremium für den Energienetzbeirat geschaffen, der im Zuge des Rückkaufs der Strom-, Fernwärme- und Gasnetze 2016 bis zum Ende der letzten Legislaturperiode gegründet worden war. Mit dem neuen…