Auf Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen beschließt die Hamburgische Bürgerschaft heute die Fortschreibung des 2011 erstmals initiierten Agrarpolitischen Konzeptes. Das Konzept beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen und trägt zur nachhaltigen Verbesserung der Zukunftsfähigkeit der Agrarwirtschaft in Hamburg bei. Das Konzept 2025 soll Agrarflächen für landwirtschaftliche Betriebe sichern und die Bereiche Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität stärker miteinander verzahnen.
Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Regional und frisch auf den Tisch: Die Hamburger Landwirtschaft versorgt die Stadt seit Jahrhunderten mit Gemüse aus den Vier- und Marschlanden und mit Obst aus dem Alten Land. Von den kurzen Wegen zwischen Anbaugebiet und Abnahmemarkt profitieren nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch unsere Umwelt und das Klima. Dennoch gerät die lokale Landwirtschaft unter Druck: Der Bevölkerungszuwachs erfordert mehr Wohnungsbau, manchmal auch noch auf zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen. Das agrarpolitische Konzept zeigt Wege auf, wie die Landwirtschaft in Hamburg dennoch bestehen und sich weiter ökologisieren kann.“
Dazu Gert Kekstadt, landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Mit der Fortschreibung des Agrarpolitischen Konzepts 2025 haben sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen auch für die nächste Legislaturperiode zu einer modernen und nachhaltigen Agrarwirtschaft auf den bestehenden Agrarflächen in Hamburg bekannt. Ich freue mich, dass das 2011 von der SPD-Fraktion initiierte Konzept jetzt in die nächste Runde geht. Mit zusätzlichen europäischen Fördermitteln (ELER) wird eine bedarfsgerechte Agrar-Förderung nach 2020 sichergestellt. Der Senat ist aufgerufen, sich den bekannten konkurrierenden Flächenbedarfen einer wachsenden Metropole zu stellen und im Sinne der Agrarwirtschaft praktikable Lösungsansätze aufzuzeigen. Mit geeigneten Absatzförderungsmaßnahmen sollen frische und gesunde Agrarprodukte aus der Region in sogenannten „Agrar-Erlebniszonen“ in Hamburg gefördert werden. Sehr erfreulich ist auch, dass in der künftigen Fortentwicklung der Agrarwirtschaft das Tierwohl und der Naturschutz noch stärker als bisher berücksichtig werden. Mit dem neuen Konzept wird die Landwirtschaft in Hamburg auch weiterhin eine gute Zukunft haben.“
Hintergrund:
Das Konzept 2025 soll Agrarflächen für landwirtschaftliche Betriebe sichern und die Bereiche Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität stärker miteinander verzahnen. Das Konzept 2025 umfasst auch die nachhaltige landwirtschaftliche Bodennutzung, die Fortschreibung des Öko-Aktionsplans und die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung hochwertiger Grünlandflächen durch landwirtschaftliche Betriebe im Rahmen einer Grünlandstrategie sowie die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzepts für Angewandte Forschung in der Agrarwirtschaft. Ein wichtiger Baustein soll außerdem die Fortschreibung der Agrarförderpolitik und die Nutzung von EU-Mitteln (ELER) zusammen mit Mitteln für Maßnahmen des Hochwasserschutzes im ländlichen Raum sein.
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