Die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen erschweren für Privathaushalte die Installation von Mini-Solaranlagen – sogenannten Balkonkraftwerken. Mit einem gemeinsamen Antrag möchten SPD und Grüne nun Erleichterungen auf den Weg bringen und den Senat damit beauftragen, sich auf Bundesebene bei Steckersolargeräten für den Abbau bestehender Hemmnisse einzusetzen. Das Interesse an der Technologie, bei der kleine PV-Module am Balkon oder der Terrasse installiert werden, ist zuletzt stark gestiegen. Die Solaranlagen ermöglichen es, einen Teil des Strombedarfs selbst zu erzeugen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Über das rot-grüne Vorhaben wird die Hamburgische Bürgerschaft am 1. März beraten.
Dazu Johannes Müller, energiepolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Durch Preissteigerungen in Folge der Gaskrise waren viele Bürger*innen zuletzt auf der Suche nach Möglichkeiten, um Energiekosten zu senken und unabhängiger vom Stromnetz zu werden. Als technisch einfache und sicher zu installierende Option sind Minisolaranlagen hier eine sinnvolle Lösung, die in Ländern wie Österreich und den Niederlanden bereits hunderttausendfach und unfallfrei über einen handelsüblichen Schukostecker genutzt werden. In Deutschland erschweren überflüssige Barrieren derzeit noch die Nutzung solcher Systeme, in der Regel braucht es zur Installation zudem einen Elektrofachbetrieb. Daher setzen wir uns aus Hamburg dafür ein, dass der Bund zügig den Abbau dieser Hemmnisse einleitet und auf eine praktikable Produktnorm hinwirkt. Erfreulich ist bereits, dass Minisolaranlagen durch Streichung der Umsatzsteuer seit Jahresbeginn günstiger geworden sind. Allerdings reicht das alleine nicht aus. Wenn Menschen auf individueller Ebene vorangehen, das Klima schützen und das eigene Portemonnaie schonen wollen, darf der Staat ihnen keine Steine in den Weg legen. Balkonkraftwerke sind ein kleiner, aber zugleich wichtiger Schritt hin zu mehr klimaneutraler Energie und einer autarken Stromversorgung.“
Dazu Alexander Mohrenberg, umwelt- und energiepolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Gerade in Zeiten rasant steigender Energiepreise müssen wir alle Möglichkeiten der Energieerzeugung nutzen. Mit Mini-Solaranlagen, den sogenannten Balkonkraftwerken, können die Hamburger:innen von Zuhause aus saubere Energie erzeugen. Dem stehen bisher aber leider noch viele bürokratische Hürden im Weg. Deshalb setzen wir uns jetzt im Bund dafür ein, dass das Anmeldeverfahren vereinfacht und der Zugang zur Technologie erleichtert wird. Stromzähler, die aufgrund des Wechsels zur Solarenergie nicht mehr funktionieren, sollen zudem kostenlos ausgetauscht werden können. Mit Balkonkraftwerken können auch Mieter:innen unkompliziert bei der Energiewende mitmachen und Nebenkosten sparen. Die Solaranlagen sind das beste Beispiel dafür, dass auch kleine Maßnahmen große Wirkung entfalten können.“
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