Wie kann gemeinschaftliches Wohnen und Bauen in Zukunft aussehen? Dieser Frage wollen die Fraktionen von SPD und Grünen mit einer umfassenden Studie über die Entwicklung von Baugemeinschaften in Hamburg nachgehen. Ein entsprechender Antrag ist zur nächsten Bürgerschaftssitzung eingereicht. Demnach soll die Studie zukünftige Trends identifizieren, bisherige Formen von Baugemeinschaften untersuchen und dabei aktuelle Entwicklungen wie die Corona-Pandemie einbeziehen.
Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Baugemeinschaften stellen seit mehr als 30 Jahren ein wichtiges Element der Hamburger Wohnungspolitik dar. Sie bieten vor allem jenen Menschen die Möglichkeit, gemeinschaftlich ein Haus zu gestalten und zu bauen, die zusammen mit anderen leben möchten oder nicht wegen gestiegener Wohnkosten verdrängt werden wollen. In neuen Quartieren bilden Baugemeinschaften mit ihrem Engagement einen stabilen sozialen Anker, in Bestandsquartieren fügen sie sich mit ihren Aktivitäten als innovatives Element ein. Sie stellen das Miteinander und Füreinander in den Mittelpunkt – das gilt es auszubauen und in die Zukunft zu führen. Eine wissenschaftliche Studie wirft dabei nicht nur den notwendigen analytischen Blick zurück, sondern identifiziert auch Fragen für die Zukunft und schafft neue Grundlagen und Lösungen im Sinne eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens vor Ort. Wir unterstützen diese Wohnform als einen wichtigen Teil des gemeinschaftlichen, solidarischen und gemeinwohlorientierten Lebens in Hamburg ausdrücklich.“
Dazu Martina Koeppen, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Ob Miete oder Eigentum, ob Einfamilienhaus oder Baugemeinschaft – in einer pluralistischen Stadt wie Hamburg müssen alle Wohnformen Platz finden. Baugemeinschaften haben sich in den letzten Jahren zu einem ergänzenden Baustein in vielfältigen, urbanen Quartieren entwickelt. Sie zeichnen sich vor allem durch ein besonderes Miteinander beim gemeinsamen Bauen und Wohnen aus. Mit einer detaillierten Studie wollen wir ihre Rolle für unsere Stadtgesellschaft jetzt genauer in den Blick nehmen: Wer nutzt diese Wohnform? Wie funktioniert die soziale Unterstützung innerhalb von Baugemeinschaften? Welche möglichen quartiersstabilisierenden Effekte können wir in die Nachbarschaften hinein beobachten? Diese und andere Fragen wollen wir detaillierter beleuchten und damit neue Erkenntnisse für ein gutes Zusammenleben in Hamburg sammeln.“


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