Am heutigen Freitag hat das Hamburgische Verfassungsgericht über die Durchführung des Volksbegehrens „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“ entschieden. Demnach ist die Vorlage der Volksinitiative nicht mit höherrangigem Recht vereinbar und in der Folge unzulässig. Hauptforderung der Initiative war es, alle Flächen, die als Gehölz, Wald oder Landwirtschaft sowie Sport-, Freizeit- oder Erholungsflächen ausgewiesen und einzeln oder im Verbund größer als einen Hektar sind, von der Bebauung und Versiegelung auszuschließen. Die Grüne Fraktion Hamburg verweist vor dem Hintergrund dieser Gerichtsentscheidung auf eine bereits 2019 erzielte Einigung mit einer Volksinitiative des NABU: Unter dem Titel „Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“ wurde damals festgelegt, die bauliche Verdichtung der Hansestadt mit einer Verbesserung der Naturqualität und einem Erhalt von Grünflächen zu verknüpfen. Ebenso wurde als Ziel verankert, mindestens zehn Prozent der Landesfläche unter Naturschutz zu stellen.
Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Aufgrund der Gesetzeslage ist es folgerichtig, dass der Vorschlag der Initiative nicht in der aktuellen Form zur Abstimmung kommt. In seiner Starrheit konnte er die Notwendigkeiten von Entsiegelung und Wohnungsbau, die es in unserer Stadt gibt, nicht vereinbaren. Klar ist für uns Grüne: Wir brauchen beides – die Klimakrise erfordert einerseits mehr Grün und Versickerungsmöglichkeiten, anderseits suchen viele Hamburger*innen bezahlbaren Wohnraum und eine Bleibe für sich und ihre Familien. Mit Blick auf diesen Zielkonflikt war das angemeldete Volksbegehren zu einseitig. Dennoch bedanken wir uns bei der Initiative für das Aufwerfen einer wichtigen Fragestellung, an deren Beantwortung wir als Stadt allerdings bereits arbeiten. Die 2019 mit dem NABU geschlossene Einigung ‚Vertrag für Hamburgs Stadtgrün‘ ist hierfür eine wichtige Grundlage, die ambitionierte Ziele hat und zugleich auf stadtentwicklungspolitische Notwendigkeiten Rücksicht nimmt. Das Erreichen einer Netto-Null-Versiegelung in Hamburg sowie eine stetige Aufwertung von Grün- und Naturflächen ist ausdrücklich das Ziel der Grünen Fraktion, auf das wir auch jetzt weiter konsequent hinarbeiten werden.“
 
					

Neuste Artikel
Haushalt
Nächtliche Tarifeinigung – Paustian-Döscher: „Ein großer Wurf für die Beschäftigten der Stadt Hamburg“
Hamburg geht bei der Unterstützung seiner städtischen Beschäftigten und der Förderung guter Arbeit voran: Mit einer neuen Zulage für bürgernahe Dienste belohnt die Stadt künftig Beschäftigte, die täglich im Kontakt mit den Bürger*innen stehen. Zudem profitieren alle städtischen Angestellten, die das Deutschlandticket in Anspruch nehmen, von einem monatlichen Zuschuss – eine Unterstützung, die die Regierungsfraktionen…
Altona
Bevölkerungsschutz und soziale Infrastruktur – Rot-Grün fördert Sanierung der ASB-Halle
Die Halle des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Altona soll zu einer zentralen Einsatzbasis für Katastrophenschutz, Sanitätsdienst und soziale Projekte ausgebaut werden. Um dieses Projekt zu unterstützen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die energetische Sanierung der Halle ein. Dafür sollen insgesamt 600.000 Euro bereitgestellt werden, die jeweils zur Hälfte aus dem Sanierungsfonds 2030…
Tierschutz
Auf Bundesebene: Hamburg macht Druck für besseres Tierschutzgesetz
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit Nachdruck für ein modernes und wirksames Tierschutzgesetz auf Bundesebene ein. Ziel des rot-grünen Vorhabens ist es, Haus-, Nutz- und Wildtiere besser vor Leid und Ausbeutung zu schützen, Qualzuchten konsequent zu beenden und den illegalen Tierhandel wirksam einzudämmen. Die Reform des Tierschutzgesetzes war auf Bundesebene bereits weit…
Ähnliche Artikel
Fraktionsvorstand
Zukunft des Elbtowers – Imhof: „Das wäre eine sehr gute Lösung für das Naturkundemuseum“
Der Senat hat heute bekanntgegeben, dass der Elbtower als möglicher Standort für das neue Naturkundemuseum favorisiert wird. Damit rückt Hamburgs Ziel eines modernen Hauses für Naturkunde, Forschung und Bildung in greifbare Nähe. Für die Perspektive des Projekts Elbtower ist entscheidend, dass mit dem Naturkundemuseum endlich ein echter Mehrwert für die Stadt entstehen kann. Dazu Sina Imhof,…
Fraktionsvorstand
Zweiter Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel – Hamburger Regierungsfraktionen gedenken Opfern und Hinterbliebenen
Zum zweiten Jahrestag des brutalen Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober gedenken die Regierungsfraktionen den Opfern und Hinterbliebenen. SPD und Grüne bekennen sich klar zum Verteidigungsrecht Israels gegen terroristische Bedrohungen und drücken ihr Mitgefühl für die zivilen Opfer in Israel, im Gaza-Streifen, im Westjordanland sowie in den beteiligten Nachbarstaaten aus. Dazu Michael…
Fraktionsvorstand
AfD-Abgeordneter in St. Petersburg – Imhof: „Wer sich mit Neofaschisten an einen Tisch setzt, hat in der Bürgerschaft nichts verloren“
Der Hamburger AfD-Abgeordnete Robert Risch hat an einem internationalen Vernetzungstreffen neofaschistischer Kräfte in St. Petersburg teilgenommen. Die Grüne Fraktion fordert klar: Risch muss aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen werden und sein Mandat in der Hamburgischen Bürgerschaft niederlegen. Zugleich macht der Fall deutlich, dass die ernsthafte Prüfung eines AfD-Verbots dringend nötig ist. Sina Imhof, Vorsitzende und innenpolitische…