Hohe Geschwindigkeiten im Kfz-Verkehr sorgen nicht nur für Lärm und eine geringere Sicherheit, sondern belasten auch Umwelt und Klima durch mehr CO2-Emissionen sowie Abgase und Feinstaubpartikel. Mit einem gemeinsamen Antrag möchten die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen daher einige Tempo-60-Strecken abschaffen, die Anfang der 2000er von der CDU in Hamburg eingeführt wurden. Auch mit Blick auf derzeit notwendige Energieeinsparungen soll dann überall, wo Wohngebiete betroffen sind, wieder die Regelgeschwindigkeit von 50 km/h gelten (siehe Anlage). Über das rot-grüne Vorhaben wird die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 16. November abstimmen.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Wo Menschen an Hauptstraßen leben, soll niemand mit über Tempo 50 unterwegs sein. Denn hohe Geschwindigkeiten verursachen mehr schädlichen Lärm sowie giftige Abgase und Feinstaub. Deshalb nehmen wir jetzt die Tempo-60-Strecken in Wohngebieten zurück, die vom früheren CDU-Senat eingerichtet wurden. Damit machen wir den innerstädtischen Verkehr sicherer, leiser und klimafreundlicher. Hauptstraßen von Lärm und Abgasen zu befreien, ist für uns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Denn insbesondere an Hauptstraßen wohnen vermehrt Menschen mit geringerem Einkommen, die andernorts keine Wohnungen finden. Außerdem hilft die Temporeduktion beim Energiesparen. Wir gehen damit einen weiteren Schritt in Richtung einer Stadt der Mobilitätswende, in der die Lebensqualität im öffentlichen Raum wichtiger ist als hohes Tempo im Straßenverkehr.”
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Tempo 60 in Wohngebieten ist aus einer ganzen Reihe an Gründen keine gute Idee: Zehn zusätzliche Km/h bedeuten deutlich mehr Lärm, einen höheren Treibstoffverbrauch und schwerere Unfälle. Als SPD und rot-grüne Koalition setzen wir auf Verkehrssicherheit, Klima- und Gesundheitsschutz. Deshalb tritt Hamburg bei Tempo 60 im Stadtgebiet schon länger auf die Bremse. Mit unserem Antrag verabschieden wir uns jetzt auch von den letzten fünf Tempo-60-Strecken in Wohngebieten und zentralen Lagen. In Hafen-, Gewerbe- oder Industriegebieten sowie auf anliegerfreien Strecken bleibt Tempo 60 weiterhin möglich.“
Hintergrund
Auf folgenden Straßen soll die innerörtliche Regelgeschwindigkeit von 50 km/h angeordnet werden:
– Stein-Hardenberg-Straße – Bargteheider Straße
– Alsterkrugchaussee (von Deelböge bis Alsterberg)
– Poppenbütteler Weg (von Alte Landstraße bis Gehlengraben)
– Heidenkampsweg – Billhorner Brückenstraße
– Amsinckstraße (von Deichtorplatz bis Heidenkampsweg)
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Hamburger Zukunftsentscheid – Jasberg: „Hamburg stehen spannende Monate bevor“
Die Volksinitiative „Hamburger Zukunftsentscheid“ hat heute nach einer dreiwöchigen Sammelphase mehr als 106.000 Unterschriften beim Landeswahlamt eingereicht. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass im kommenden Jahr ein Volksentscheid zu den Zielen der Initiative stattfinden wird. Die Grüne Fraktion rechnet in den kommenden Monaten mit einer intensiven Debatte über den Klimaschutz in Hamburg und hebt –…
Fraktionsvorstand
Senat evoziert Bebauungsplanverfahren Oberbillwerder – Lorenzen: „Wichtiger Schritt für mehr bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt“
Heute hat der Hamburger Senat verkündet, den Bebauungsplan des neuen 105. Stadtteils Oberbillwerder per Evokation zu garantieren. In Oberbillwerder entstehen künftig 6500 bezahlbare Wohnungen, dazu drei Schulen, ein Hochschulcampus und zahlreiche Freizeitangebote. Für die Grüne Fraktion ist die Schaffung bezahlbarer Wohnungen und moderner Nachbarschaften mit hoher Lebensqualität eine der zentralen sozialen Herausforderungen der Gegenwart. Es…
Soziales
Gemeinsam mit den Bezirken – Rot-Grün stärkt Fachstellen für Wohnungsnotfälle
Im Kampf gegen Obdachlosigkeit spielen die Fachstellen für Wohnungsnotfälle eine wichtige Rolle: Sie vermitteln Wohnraum an benachteiligte Gruppen sowie an Menschen in öffentlicher Unterbringung und verhindern Wohnraumverlust. Durch den angespannten Wohnungsmarkt ist die Nachfrage und damit die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in den Fachstellen gestiegen. Mit einem Zusatzantrag setzt sich Rot-Grün dafür ein, die Fachstellen strukturell…
Ähnliche Artikel
Mobilitätswende
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg – Neue Verkehrskonzepte vor Schulen
Der Weg zur Schule soll künftig in Hamburg noch sicherer werden. Ein gemeinsamer Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen sieht vor, dass alle Hamburger Schulstandorte auf ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. Wenn notwendig, sollen für einzelne Schulen neue Verkehrskonzepte entwickelt werden, die die Sicherheit von Schulkindern verbessern (siehe Anlage). Zudem soll an geeigneten Stellen die Einrichtung von…
Mobilitätswende
Neues Straßenverkehrsgesetz – Domm: „Leisere Straßen und sicherere Mobilität“
Heute haben Bundestag und Bundesrat in ihren Sitzungen nach einer Einigung im Vermittlungsausschuss der Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes zugestimmt. Diese Reform gibt den Ländern und Kommunen erweiterte Befugnisse, den Straßenverkehr vor Ort flexibler sowie klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Grüne Fraktion begrüßt diesen dringend notwendigen Wandel in der Verkehrspolitik und sieht in den Änderungen, die…
Mobilitätswende
Zum neuen Schuljahr – Kostenloses Deutschlandticket für Hamburger Schüler*innen
Die rot-grünen Regierungsfraktionen ersuchen mit einem gemeinsamen Antrag den Hamburger Senat, zum Schuljahr 2024/2025 ein kostenloses Deutschlandticket für in Hamburg wohnende Schüler*innen einzuführen. Mit der kostenlosen Mobilität für Schüler*innen setzen SPD und Grüne einen zentralen Punkt ihres Koalitionsvertrags um. Über den rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 10. April. Dazu Rosa Domm,…