Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen regen die Einrichtung einer koordinierenden Stelle für Hebammenangelegenheiten bei der Stadt Hamburg an. Ziel ist es, den Hebammen und Geburtshelfern durch gute Koordinierung die Arbeit zu erleichtern und bürokratischen Aufwand weitestgehend zu reduzieren. Die Koordinierungsstelle soll das neue Hebammengesetz ergänzen, das die Bürgerschaft auf Antrag von Rot-Grün im Jahr 2022 verabschiedet hat. 2023 wurden in Hamburg 22.554 Kinder geboren. Trotz eines leichten Rückgangs (2022: 23.475) bewegt sich die Zahl der Neugeborenen in der Stadt damit weiterhin auf einem hohen Niveau.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Hebammen leisten einen wertvollen Beitrag zur Versorgung von Frauen und Neugeborenen. Um gute Bedingungen in der Geburtshilfe zu schaffen, machen wir uns schon seit Jahren für diesen wichtigen Beruf stark – mit der Einführung des Studiums der Hebammenwissenschaft, durch Unterstützungsangebote beim Berufseinstieg sowie durch den Bau eines weiteren Geburtshauses. Mit der Koordinierungsstelle für Hebammenangelegenheiten soll nun eine zentrale Stelle entstehen, an der zusätzlich alle Verwaltungsabläufe für Hebammen gebündelt werden können. Damit ermöglichen wir allen Hebammen einen einfachen Kontakt zur Verwaltung und gewinnen gleichzeitig einen Überblick über ihre stadtweiten Angebote. Darüber hinaus kann von der Koordinierungsstelle aus auch die Vernetzung von Hebammenleistungen mit anderen Angeboten zur Stärkung der Kinder- und Jugendgesundheit gefördert werden.“
Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Faktion Hamburg: „Hebammen und Geburtshelfer leisten vor, während und gerade auch in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt einen unverzichtbaren Beitrag dafür, dass der Start in ein gesundes Leben gelingt. Sie stehen den werdenden Eltern mit Rat und Tat zur Seite – das müssen wir als Gesellschaft würdigen. Aufgrund der hohen Geburtenzahlen sind die Arbeitsbedingungen für Hebammen und Geburtshelfer in den letzten Jahren nicht einfacher geworden. Das neue Hamburgische Hebammengesetz sowie der erleichterte Übergang vom Studium in den Beruf haben die Situation im Stadtgebiet aber bereits verbessert. Wir haben die ganze Stadt im Blick – das gilt vor allem auch für jene Bezirke, in denen es weniger freie Hebammen gibt. So haben wir die Eröffnung eines neuen Geburtshauses in Mitte angeschoben und in Harburg den Aufbau eines Hebammenzentrums unterstützt. Neben Ausbildung und Bezahlung muss unser Augenmerk auch auf den Abläufen liegen, wenn wir wollen, dass das Berufsbild attraktiver wird. Mit einer Koordinierungsstelle im Rahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) können wir jetzt Bürokratie abbauen und so die Fachkräfte ganz erheblich entlasten. Mit unserem Antrag bitten wir den Senat außerdem der Bürgerschaft bis Ende des Jahres die Ergebnisse der 2020 eingesetzten Fachkommission ‚Gesunde Geburt in Hamburg‘ vorzulegen. In der Fachkommission werden Ideen und Maßnahmen entwickelt, die insbesondere die Wünsche werdender Mütter aufgreifen. Hiervon versprechen wir uns weitere Impulse, um die positive Entwicklung der Geburtshilfe in Hamburg weiter fortzusetzen. Dazu sind wir auch mit dem Hebammenverband Hamburg in engem und fortlaufendem Austausch.“
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.
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