Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bringen in die Bürgerschaftssitzung am 30. September einen umfassenden Antrag ein, der die Spekulationen mit Grund und Boden in der Hansestadt weiter beschränken soll. In der Vergangenheit war es in Hamburg zu Fällen gekommen, in denen baureife Grundstücke in der Hoffnung auf eine Wertsteigerung nicht bebaut worden waren. Gemeinsam mit dem Bündnis für das Wohnen und den Bezirken soll künftig ein kooperatives Hamburger Baulandmodell entwickelt werden, das ein einheitliches strategisches Flächenmanagement der Stadt Hamburg und bezirksübergreifende Vorgaben hinsichtlich der Anforderungen bei Grundstücksvergaben, der Baulandentwicklung und bei städtebaulichen Verträgen vorsieht. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode brachten die Fraktionen von Rot-Grün umfassende, sozialgerechte Maßnahmen wie die vorrangige Vergabe von städtischen und strategisch wichtigen Grundstücken in Erbpacht auf den Weg.
Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Bodenspekulation ist ein Grundübel in der Stadtentwicklung. Fälle wie das Holsten-Quartier oder das Bahrenfelder Dreieck, wo über Jahre nicht gebaut und das Grundstück mehrfach weiterverkauft wurde, dürfen nicht wieder passieren. Wir wollen mit diesem Antrag ein deutliches Signal in die Stadt senden, dass mit solchen Spekulationen Schluss ist. Vorkaufsrechte und Baufristen gehören zu den Instrumenten, die Gemeinden gegen solche Auswüchse haben – und wir werden sie nutzen. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir bei diesem Vorgehen das Bündnis für das Wohnen einbinden und den gemeinschaftlichen Weg mit der Wohnungswirtschaft weitergehen. Klar ist jedoch: All jenen, die mit Bodenspekulation das schnelle, große Geld machen wollen und das Gemeinwohl damit schädigen, stellt sich Hamburg entgegen.“
Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wer den sozialen Frieden in unserer Stadt durch Bodenspekulation aufs Spiel setzen will, ist in Hamburg nicht willkommen. Schon heute ist unsere Politik darauf ausgerichtet, bezahlbares Wohnen in attraktiven Quartieren zu gestalten. Mit Konzeptausschreibungen, städtebaulichen Verträgen, dem Erbbaurecht und Sozialen Erhaltungsverordnungen haben wir den Wohnungsmarkt seit 2011 auf Kurs gebracht. Jetzt wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern im Bündnis für das Wohnen ein starkes Fundament anlegen, um auch in den nächsten Jahren Hamburger Bauland zu entwickeln. Im Zentrum steht dabei das Bereitstellen eines Werkzeugkastens, der einheitliche, hamburgweite Richtlinien gegen Spekulationen enthält. So wollen wir unter anderem die Einführung von Baugeboten prüfen, mit denen Hamburg beim Weiterverkauf von Grundstücken künftig klare zeitliche Fristen für deren Bebauung setzen kann. Auch die Vorkaufsrechte wollen wir weiter ausbauen und nutzen. Mit der Einführung einer Grundsteuer C, die die Voraussetzungen dafür schafft, baureife Grundstücke zu besteuern, schieben wir Spekulationen einen Riegel vor. Daneben werden wir weiterhin mit den vielen vorbildlichen privaten und städtischen Bestandshaltern sowie Projektentwicklern, die am Gemeinwohl orientiert sind, zusammenarbeiten. Partnerschaftliches Handeln ist essentiell, damit wir den notwendigen Wohnungsneu- und Infrastrukturausbau auch in der Krise weiter stützen und stärken können.“
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Fraktionsvorstand
Mit neuer stellvertretender Vorsitzender – Grüner Fraktionsvorstand im Amt bestätigt
Auf der gestrigen Sitzung der Grünen Fraktion Hamburg wurde der amtierende Vorstand im Amt bestätigt. Die anwesenden 21 Grünen Abgeordneten wählten Sina Imhof und Michael Gwosdz mit 16 bzw. 14 Ja-Stimmen erneut als Fraktionsvorsitzende und Lena Zagst mit 14 Ja-Stimmen zur Parlamentarischen Geschäftsführerin. Neu im Fraktionsvorstand ist Rosa Domm, die seit 2020 in der Bürgerschaft…