Vor zehn Jahren explodierte das Atomkraftwerk in Fukushima in Folge eines Tsunamis. Das freigesetzte radioaktive Material verstrahlte weite Teile Japans und des pazifischen Ozeans. Schätzungen zufolge könnten sich die Gesamtkosten zur Bewältigung der Folgen in den nächsten 40 Jahren auf bis zu 800 Milliarden Dollar aufsummieren – ökologische Schäden nicht eingerechnet. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion erinnert an das Unglück und mahnt eindringlich, die Nutzung der Atomenergie zu beenden.
Dazu Johannes Müller, Sprecher für Energiepolitik der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Fukushima 2011, Tchernobyl 1986, Three Mile Island 1979 – die Geschichte zeigt mit trauriger Regelmäßigkeit: Reaktorunfälle mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt können nicht mit Sicherheit verhindert werden. Dabei ist es fast ein Wunder, dass diese Zeitbomben bislang nicht Ziel eines terroristischen oder militärischen Angriffs waren. Die Atomkraft birgt nicht nur im Betrieb unermessliche Risiken, sie hinterlässt uns und unsere Nachfahren auch noch Unmengen an Atommüll, der Millionen von Jahre strahlt. Hinzu kommt, dass Atomenergie die teuerste aller Energiequellen darstellt. Solarstrom ist nicht nur drei- bis fünfmal günstiger, sondern kann beispielsweise in Form von Solarkraftwerken innerhalb von Monaten errichtet werden. Mit einer Bauzeit von rund 15 Jahren brauchen Atomkraftwerke deutlich länger – zur Bekämpfung der Klimakrise ist das zu lange. Diese umfänglichen energiepolitischen Nachteile legen ebenfalls die politische Motivation nahe, an der zivilen Nutzung dieser Technologie auch aus strategischen Gründen festzuhalten – und zwar zur potentiellen Entwicklung von Atomwaffen. Das Zeitalter der erneuerbaren Energien hat aber längst begonnen. Ob aus Sonne, Wind, Biomasse oder Erdwärme – die Technologien zur Nutzung dieser sauberen Energien sind vorhanden. Indem wir sie nutzen und konsequent weiterentwickeln, hinterlassen wir auch unseren Kinder und Kindeskindern eine lebenswerte Welt. In Hamburg haben wir bereits 2019 einen Stopp des Umschlags von radioaktiven Brennstoffen wie Uran und Plutonium erreicht. Das ist der richtige Weg!“
Neuste Artikel
Wissenschaft
Friedens- und Sicherheitsforschung stärken: Rot-Grün unterstützt IFSH auf dem Weg in die Leibniz-Gemeinschaft
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine der wichtigsten deutschen Einrichtungen in der zivilen Sicherheitsforschung. 2026 bewirbt es sich für eine Aufnahme in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, das IFSH bei diesem Schritt umfassend finanziell zu unterstützen und damit beste Voraussetzungen…
Gesundheit
ME/CFS und Long Covid: SPD und Grüne wollen Expert*innen-Anhörung im Gesundheitsausschuss
Eine bessere medizinische Versorgung für an ME/CFS oder Long Covid erkrankte Personen ist notwendig. Die Fraktionen von SPD und Grünen kündigen daher eine Expert*innen-Anhörung zum Thema ME/CFS und Long Covid im Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft an. Die Anhörung wird am 16. September im Ausschuss beantragt. Dazu Linus Görg, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Auch…
Fraktionsvorstand
Zum Tod von Eugen Wagner – Gwosdz: „Hamburg verliert eine prägende Persönlichkeit der jüngeren Stadtgeschichte“
Am 7. August ist Eugen Wagner im Alter von 83 Jahren in Hamburg gestorben. Die Grüne Fraktion trauert um den SPD-Politiker und langjährigen Senator, der fast zwei Jahrzehnte lang die Bau- und Verkehrspolitik der Stadt maßgeblich geprägt hat. Von 1983 bis 2001 verantwortete er zentrale Infrastrukturprojekte wie den Bau der vierten Elbtunnelröhre, die Planung der…
Ähnliche Artikel
Energie
Keine Holzverbrennung in Tiefstack – Müller: „Kohleausstieg ist zentraler Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität“
Die Hamburger Energiewerke (HEnW) haben heute bekanntgegeben, beim Kohleausstiegskonzept für das Kraftwerk Tiefstack auf Biomasse zu verzichten und die geplante Flusswasser-Wärmepumpe in der Billwerder Bucht deutlich zu vergrößern. Die Grüne Fraktion Hamburg hat sich ebenso wie die Umweltverbände seit Jahren für eine solche Lösung eingesetzt. Durch den Verzicht auf Holzverbrennung werden klimaschädliche Emissionen reduziert sowie…
Energie
Hamburg plant zügigeren Windkraftausbau – Müller: „Eine echte Offensive bei den Erneuerbaren kommt allen zugute“
Am heutigen Montag hat der Senat seine Planung zur Ausweisung neuer Windenergieflächen vorgestellt. Bis Ende 2027 sollen mindestens 0,5 Prozent der Landesfläche als Flächen für die Windenergie ausgewiesen werden. Damit erfüllt der Senat seine Verpflichtung gemäß Windenergieflächenbedarfsgesetz fünf Jahre früher als festgeschrieben. Für die Grüne Fraktion ist das genau das richtige Signal: Die Energiewende geht…
Energie
Wärmewende sozialverträglich gestalten – Preise der Wärmeanbieter sollen fair und transparent werden
Die Wärmewende ist ein wichtiger Faktor für das Erreichen der Klimaneutralität. Um die Akzeptanz für die notwendige Transformation zu sichern, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für mehr Transparenz sowie eine Regulierung des Wärmepreises ein. Darüber hinaus sollen die Hamburger*innen mit individueller Beratung sowie Förderprogrammen bei der Umstellung der Wärmeversorgung unterstützt werden. Über…