Umwelt

Bewachsene Gebäudefassaden: Natürliche Klimaanlagen für Hamburg

Um das Mikroklima in Hamburg zu verbessern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, setzt sich Rot-Grün mit einem Antrag für eine stärkere Begrünung von Gebäudefassaden ein. Höhere Temperaturen machen Maßnahmen notwendig, die eine Überhitzung der Städte verhindern und sie langfristig klimaresilient machen.

Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Nackter Stein, Beton, Asphalt und versiegelte Flächen speichern die sommerliche Hitze und treiben die Temperaturen vor allem in Großstädten in die Höhe. Die Anpassung an die Folgen der Klimakrise beginnt daher schon im Kleinen und direkt vor Ort mit der Begrünung von Gebäudefassaden oder Dächern. Grüner Bewuchs sorgt für sauberere Luft, kühlere Häuser und schafft wertvollen Lebensraum für Insekten und Vögel. Gerade grüne Fassaden machen diesen positiven Effekt unmittelbar in den Straßen spürbar. Und ganz nebenbei wird durch Fotosynthese Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff verwandelt, was auch im ganz Großen dem Klimawandel entgegenwirkt. Für mich ist klar: Es ist Zeit, möglichst viele Fassaden zu begrünen – sie erhalten die Lebensqualität in unserer Stadt, auch wenn sich das Klima erhitzt. Das Wissen darüber müssen wir noch viel stärker in die Stadt tragen und auch bei der Umsetzung behilflich sein.“

Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Grün bewachsene Fassaden kühlen nicht nur das Stadtklima, sie können öffentliche Räume förmlich erschließen und deutlich attraktiver machen. Das führt zu lebenswerten Quartieren, in denen sich Menschen gerne aufhalten. Hamburg muss sich in vielfacher Weise den Klimaveränderungen und der Bevölkerungszunahme stellen. Die Begrünung auf den Dächern von Gebäuden hat bereits positive Ergebnisse geliefert. Mit mehr Fassadenbegrünungen an Wohn- und Bürogebäuden, Schulen und Gewerbebauten reduzieren wir den Energiebedarf und sorgen so für mehr Nachhaltigkeit – und das auch noch kostengünstig! Deshalb begrüße ich, dass wir die Fassadenbegrünung voranbringen und bin gespannt auf die sechs Pilotprojekte.”

Dazu Monika Schaal, Fachsprecherin für Umwelt und Energie der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Fassadenbegrünung ist ein weiterer wichtiger Beitrag, um den Charakter von Hamburg als grüne Stadt  am Wasser zu betonen und unser Stadtklima  zu verbessern. Wir werden mit einer fundierten Untersuchung die für Hamburg relevanten Erkenntnisse bündeln, um die Akzeptanz für mehr Fassadengrün in der Stadt – vor allem bei den Investoren bzw. Bauherren – zu erhöhen. Damit die  Begrünung  ein Erfolg wird, brauchen wir eine optimale Auswahl geeigneter Pflanzen und  Begrünungssysteme. Fassadenbegrünung  kann, wenn sie richtig gemacht wird, Architektur bereichern, die Luft  verbessern und die  Artenvielfalt vergrößern. Gerade an heißen Sommertagen hilft sie zudem, Innenräume zu kühlen und das Kleinklima zu verbessern. Mit dem Einstieg in die Fassadenbegrünung wird nach der Gründachoffensive des Senats ein weiterer Schritt zur Vermehrung von Stadtgrün in Hamburg unternommen. Fassaden- und Dachbegrünungsstrategien bringen mehr Natur in die Stadt mit allen Vorteilen für Lebensqualität, Klima und frische Luft.”

Dazu Martina Koeppen, Fachsprecherin für Stadtentwicklung der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die SPD steht für eine umfassende, nachhaltige und weitsichtige Stadtplanung. Uns ist wichtig, dass ein gutes Leben in Hamburg auch für zukünftige Generationen möglich und leistbar bleibt. Die Fassadenbegrünung muss für die Hamburgerinnen und Hamburger Mehrwert liefern. Das wollen wir nun gründlich anhand ausgewählter Modellprojekte prüfen. Erkenntnisse aus anderen Regionen und Klimazonen lassen sich bei dem Thema nicht eins zu eins auf Hamburg übertragen. Unser Antrag leistet daher echte Pionierarbeit. Es gilt, neben den zu ermittelnden Vorteilen auch die Kosten, die Auswirkungen auf das städtebauliche Erscheinungsbild sowie die Aufenthaltsqualität zu berücksichtigen. Auch der Schutz von Gebäuden, die Bauphysik sowie Aspekte des Denkmal- und Brandschutzes sind zu beachten. Dabei ist klar, dass wir uns vehement für bezahlbaren Wohnraum einsetzen und die Qualität des urbanen Raums in Hamburg gemeinsam mit Mensch und Natur weiter verbessern werden.“

Hier finden Sie den Antrag zum Fassadengrün: BÜ_GRÜNE_SPD_Antrag_Fassadengrün_final

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