Kitas leisten während der Corona-Pandemie einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens. Sie garantieren Betreuung und erfüllen damit nicht nur ihren Bildungsauftrag, sondern ermöglichen auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die rot-grünen Regierungsfraktionen haben für die kommende Bürgerschaftssitzung einen Antrag eingereicht, mit dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Kitas als prioritäre Berufsgruppe anerkannt werden. Gleichzeitig soll eine schnelle und umfassende Test-Strategie für sie entwickelt werden. Auch eine rechtssichere Flexibilisierung in den Betreuungs- und Öffnungszeiten für Kitas bei starkem Personalausfall soll geprüft werden, damit der Kita-Betrieb verantwortungsvoll aufrechterhalten werden kann.
Dazu Britta Herrmann, familienpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Für Familien mit geringem Einkommen, Frauen und Alleinerziehende ist der laufende Kita-Betrieb nicht selten existentiell. Bindungs- und Beziehungsaspekte, die für kleine Kinder von besonderer Bedeutung in ihrer Entwicklung sind, werden durch die Einschränkungen im öffentlichen Leben und innerhalb von Familien stark beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die Kontakte zu den älteren Generationen. Der weitere Betrieb von Kitas ist und bleibt von besonderer Wichtigkeit, insbesondere für Eltern, die nicht ins Homeoffice gehen können. Aber wir wissen auch, dass dadurch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Gerade deshalb ist uns eine umfassende Teststrategie ein besonderes Anliegen. Doch auch alle Tests verhindern am Ende nicht den Ausfall von Personal in Kindertagesstätten auf Grund von Krankheit, Zugehörigkeit einer Risikogruppe oder Quarantäne-Maßnahmen. Um in diesem Bereich weiterhin personalstark einen pandemiegerechten Ablauf zu sichern, sind besondere Regelungen erforderlich, damit Kitas ihren Auftrag weiterhin verantwortungsbewusst erfüllen können. Neben einer Teststrategie ist auch eine Flexibilisierung in den Betreuungs- und Öffnungszeiten zu prüfen, die bei starkem Personalausfall greifen könnte. Die Kitabetreuung sowie auch alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens müssen allerdings immer mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in dieser Pandemiezeit neu bewertet und notfalls weiter reguliert werden.“
Dazu Uwe Lohmann, Fachsprecher Familie, Kinder, Jugend der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die letzten Monate haben gezeigt, dass den Kitas in der Pandemiebekämpfung eine entscheidende Rolle zukommt. Die Doppelverantwortung aus Homeoffice und Kinderbetreuung ist für Familien nur schwer zu schultern. Hinzu kommen die vielen Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten und zwingend auf Kinderbetreuung angewiesen sind. Auch auf Seiten der Erzieherinnen und Erzieher hat die Belastung durch zusätzliche Aufgaben im Hygienebereich, durch Krankheitsfälle oder Quarantäneanordnungen zugenommen. Mit unserem Antrag wollen wir Entlastung schaffen: Eine umfassende Test-Strategie soll zeitnah dabei helfen, die quarantänebedingten Ausfallzeiten von Betreuerinnen und Betreuern zu reduzieren. Gleichzeitig gilt es, alle verfügbaren Potentiale für zusätzliche Betreuungskräfte zu heben. Dazu sollen in Abstimmung mit den Vertragspartnern des Landesrahmenvertrags ‚Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen‘ künftig auch therapeutische Berufsgruppen, Lehrkräfte oder Studierende geeigneter Fachrichtungen miteinbezogen werden können. Zudem wollen wir prüfen, ob bei akuter Personalnot in Einzelfällen eine Flexibilisierung der Betreuungszeiten für betroffene Kitas möglich ist. Diese Maßnahmen werden die Widerstandsfähigkeit des Kitasystems in den kommenden Wochen und Monaten weiter erhöhen und eine weitestgehend normale Betreuungssituation gewährleisten.“
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