Die Wissenschafts- und Gesundheitsbehörde der Stadt Hamburg haben gemeinsam den „Hamburger Forschungspreis zur Förderung der Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ verliehen. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks zeichneten zwei Forschungsarbeiten im Rathaus mit einem Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro aus. Der Preis geht auf eine Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zurück. Er wird für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die einen Beitrag dazu leisten, Tierversuche zu ersetzen oder zu minimieren.
Dazu Christiane Blömeke, gesundheits- und tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
“Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, noch in diesem Jahr die ersten Gewinnerinnen und Gewinner mit dem Hamburger Forschungspreis zur Förderung von Alternativen zum Tierversuch auszuzeichnen. Zwei Forschungsarbeiten haben die Jury überzeugt: Ein Verfahren, dass zur Erforschung toxischer Wirkungen auf das Nervensystem menschliche Zellkulturen statt Versuchstieren nutzt. Und eine Methode zur besseren Auswahl von Versuchsmodellen am Tier, die hilft zu verhindern, dass Versuche durchgeführt werden, die keine brauchbaren Ergebnisse liefern. Damit soll der Einsatz von Tierversuchen minimiert werden. Mit dem Preis leisten wir einen Beitrag dazu, dass der gesetzliche Auftrag, Tierversuche zu vermeiden, tatsächlich umgesetzt und in der Forschung vorangetrieben wird.”
Dazu Carola Timm, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
“Der Forschungspreis setzt ein wichtiges Signal für den wissenschaftlichen Fortschritt in der Medizin. Die EU-Tierversuchsrichtlinie schreibt vor, Tierversuche wenn möglich zu vermeiden, die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren und das Leiden der Tiere zu vermindern. Dahinter verbirgt sich nicht nur ein ethischer Appell an uns Menschen im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen. Die Entwicklung alternativer Forschungsmethoden zum Tierversuch ist auch wissenschaftlich entscheidend. Denn die Übertragbarkeit von im Tierversuch gewonnenen Testergebnissen auf den Menschen ist nicht immer garantiert. Bedingungen medizinischer Testungen müssen darum optimal auf den menschlichen Organismus angepasst werden. Die Forschungsmethoden beider prämierten Projekte erfüllen diese medizinisch hoch relevanten Voraussetzungen. Sie leisten damit herausragende Beiträge für den medizinischen Fortschritt.”
Dazu Gert Kekstadt, Experte für Tierschutz der SPD-Bürgerschaftsfraktion:
“Mit dem heute erstmals vergebenen Forschungspreis setzt Hamburg einen starken Anreiz für die Erforschung und Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen und Methoden zur Verringerung des Tierleids. Das spiegeln die prämierten Arbeiten eindrucksvoll wider. Je intensiver und erfolgreicher diese Forschungen sind, desto schneller werden Tierversuche entbehrlich. Sie sind nämlich nur dann genehmigungsfähig, wenn es keine Alternativen gibt.”
Dazu Sven Tode, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion:
“Um zukünftig Tierversuche mehr und mehr zu vermeiden, braucht es eine starke und innovative Forschung. Insofern freue ich mich, dass wir mit diesem Preis ein Zeichen der Anerkennung für diese so wichtige Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen.”
Neuste Artikel
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg fordern 14 Euro Mindestlohn und mehr Rechte für Betriebsräte
Die gewerkschaftlichen Kundgebungen finden am heutigen 1. Mai in Hamburg unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. Damit soll in Zeiten steigender Preise, globaler Krisen und Kriege sowie erstarkten rechtsextremen Parteien auf die zentrale Bedeutung von sozialer Sicherheit und einer gerechteren Arbeitswelt hingewiesen werden. Die Grüne Fraktion sowie der grüne Landesverband Hamburg…
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Soziales
Ankauf der Repsoldstraße 27 – Engels: „Ein wichtiger Schritt für die Sucht- und Obdachlosenhilfe“
Wie der Senat am heutigen Dienstag mitgeteilt hat, ist dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) der Ankauf der Immobilie Repsoldstraße 27 gelungen. Diese liegt in direkter Nähe der Drogenberatungsstelle Drob Inn. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen Ankauf, durch den für die Sozialbehörde rund um den Hauptbahnhof weitere Möglichkeiten entstehen, die Schutz- und Beratungsangebote…
Ähnliche Artikel
Tierschutz
Am Hauptbahnhof und in Altona – Neue Taubenschläge für besseren Tierschutz und mehr Sauberkeit
Städtische Taubenschläge leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Sauberkeit und eine bessere Gesundheit der Stadttauben. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen deshalb für den Betrieb von jeweils drei Taubenschlägen am Hauptbahnhof sowie am Bahnhof Altona ein. Jährlich stehen dafür 350.000 Euro in den nächsten drei Jahren bereit. Neben mehr…
Tierschutz
Dringende Gelder für das Tierheim Süderstraße kommen – Otte: „Unser Einsatz für mehr Tierschutz hat sich ausgezahlt“
Wie nach der heutigen Sitzung des Senats bekannt gegeben wurde, geht die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) weiter. Durch eine Nachbewilligung für den aktuellen Haushalt stehen nun genug Gelder bereit, um den gestiegenen Kosten des Tierheimbetriebs zu begegnen. Die Grüne Fraktion begrüßt diese Lösung, die…
Tierschutz
Tierheim Süderstraße – Otte: „Das Tierheim hat einen Neubau verdient”
Verbraucherschutzbehörde und Bezirksamt Mitte haben gestern bekanntgegeben, bestehende Kapazitätsprobleme beim Tierheim an der Süderstraße vorerst mit Containerlösungen zu entschärfen. Demnach ist vorgesehen, dass durch den HTV mindestens zehn tiergerechte Container oder vergleichbare Provisorien auf einer benachbarten Fläche aufgestellt werden. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt, dass die Unterbringung der Tiere vorerst sichergestellt ist und spricht sich…