SPD und Grüne setzen sich für ein mehrsprachiges Informationsangebot zu den Corona-Finanzhilfen ein. Über einen entsprechenden Antrag stimmt die Bürgerschaft am 18. August ab. Corona-Hilfsangebote der Investitions- und Förderbank sollen zukünftig in den fünf meistgesprochenen Fremdsprachen in Hamburg zur Verfügung stehen. Zudem soll das mehrsprachige Telefonangebot ausgebaut und die interkulturelle Öffnung der Wirtschaftsförderungs-Einrichtungen vorangetrieben werden.
Dazu Filiz Demirel, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Viele Menschen mit Migrationshintergrund sind besonders gründungsfreudig und arbeiten als Selbstständige. Sie leisten nicht nur einen großen Beitrag für die Wirtschaft, sondern sorgen zudem für ein vielfältiges Angebot in unserer Stadt. Da viele von ihnen massiv von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen sind, bedarf es besonderer Unterstützung. Schon ohne Migrationshintergrund ist es nicht immer einfach zu wissen, wo und welche Corona-Finanzhilfen zur Verfügung stehen, die erforderlichen Formulare online zu finden und am Ende richtig auszufüllen. Deshalb ist es uns besonders wichtig, möglichst viele Selbstständige zu erreichen, indem niedrigschwellige und passende Beratungsangebote in mehreren Sprachen unterbreitet werden. Auch telefonische Beratungsangebote in mehreren Sprachen sind enorm wichtig, um Nachfragen zu Anträgen, aber auch Abläufen schnell und hürdenfrei klären zu können. Mit unserem gemeinsamen Antrag wollen wir Unternehmer*innen, Soloselbstständige und Freiberufler*innen mit Migrationshintergrund erreichen und bestmöglich unterstützen.“
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Antidiskriminierung der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Unternehmer:innen mit Migrationsgeschichte leisten einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Stadt. Eine Vielzahl der jährlichen Gewerbeanmeldungen erfolgt durch Migrant:innen. Viele Kleinunternehmen und lokale Betriebe sowie deren Beschäftigte sind durch die Corona-Maßnahmen und die damit einhergehenden Umsatzverluste in ihrer Existenz bedroht. Um die wirtschaftliche Situation der Unternehmen und deren Arbeitsplätze zu stabilisieren und die dynamische Gründungstätigkeit von Migrant:innen zu fördern, spielt die passgenaue Beratung zu Corona-Finanzhilfen, zum Krisenmanagement und zur Anpassung von Unternehmenskonzepten eine tragende Rolle. Durch die entsprechende Unterstützung und Begleitung unter Berücksichtigung der Sprachkenntnisse sollen migrantische Unternehmen und Soloselbstständige in die Lage versetzt werden, ihre Potenziale weiter zu stärken. Das stellen wir mit unserem Antrag sicher und werden damit unserem Anspruch als weltoffene Stadt einmal mehr gerecht.“
Neuste Artikel
Antidiskriminierung
Neues Antidiskriminierungsbüro eröffnet – Demirel: „Ein Ort für alle, die der Diskriminierung den Kampf ansagen“
Hamburg eröffnet ein neues Antidiskriminierungsbüro: In der Lübecker Straße 128 im Stadtteil Hohenfelde erhalten Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, ab sofort ein breites Angebot an Beratung und Begleitung. Für die Grüne Fraktion ist das ein weiterer, wichtiger Schritt im Kampf für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen. Besonders erfreulich ist, dass alle nach dem Allgemeinen…
Arbeitsmarkt
Aktuelle Stunde – Block: „Alle müssen von ihrer Arbeit gut leben können!“
Auf Anmeldung der Grünen Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung das Thema „Der Fall Lieferando mahnt: Die Menschen brauchen bessere Bedingungen im Niedriglohnsektor, mehr Tarifbindung und einen fairen Mindestlohn“. Hintergrund sind die Entlassungen von 2.000 Fahrer*innen bundesweit – darunter der gesamte Hamburger Standort mit über 500 Beschäftigten, den sogenannten Ridern – und…
Arbeitsmarkt
Gute Arbeit gilt für alle – Rot-Grün setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten ein
Die Förderung guter Arbeit ist ein zentrales Ziel der rot-grünen Regierungskoalition. Das gilt auch für Beschäftigte in der Plattformökonomie, beispielsweise bei Lieferdiensten: Immer wieder kommt es zu Berichten über prekäre Arbeitsbedingungen und fehlende Mitbestimmung, zuletzt beim Anbieter „Lieferando“. SPD und Grüne ersuchen den Senat, sich auf Bundesebene für ein Direktanstellungsgebot, die schnelle Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie…
Ähnliche Artikel
Arbeitsmarkt
Aktuelle Stunde – Block: „Alle müssen von ihrer Arbeit gut leben können!“
Auf Anmeldung der Grünen Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung das Thema „Der Fall Lieferando mahnt: Die Menschen brauchen bessere Bedingungen im Niedriglohnsektor, mehr Tarifbindung und einen fairen Mindestlohn“. Hintergrund sind die Entlassungen von 2.000 Fahrer*innen bundesweit – darunter der gesamte Hamburger Standort mit über 500 Beschäftigten, den sogenannten Ridern – und…
Arbeitsmarkt
Gute Arbeit gilt für alle – Rot-Grün setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten ein
Die Förderung guter Arbeit ist ein zentrales Ziel der rot-grünen Regierungskoalition. Das gilt auch für Beschäftigte in der Plattformökonomie, beispielsweise bei Lieferdiensten: Immer wieder kommt es zu Berichten über prekäre Arbeitsbedingungen und fehlende Mitbestimmung, zuletzt beim Anbieter „Lieferando“. SPD und Grüne ersuchen den Senat, sich auf Bundesebene für ein Direktanstellungsgebot, die schnelle Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie…
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg warnen vor sozialen Rückschritten im Bund
Am heutigen 1. Mai gehen in Hamburg Tausende Menschen unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ auf die Straße – für bessere Löhne, gerechte Arbeitsbedingungen und eine solidarische Gesellschaft. Der diesjährige Tag der Arbeit steht im Zeichen zweier Regierungsbildungen: Während in Hamburg Rot-Grün den sozial-ökologischen Kurs fortsetzt, ist im Bund unter Führung der Union ein Rückschritt…