Der heutige UN-Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto “Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“. Zu diesem Anlass setzt Hamburg ein Zeichen für das Menschenrecht auf Wasser und erklärt sich offiziell zur Blue Community. Angesichts vielfacher Krisen und Kriege um Ressourcen sowie Extremwetter, Dürren und Fluten steigt die Aktualität von Nutzungskonflikten, einem ressourcenschonenden Umgang, Wasserverbrauch und -belastung täglich. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion sieht das Bekenntnis zur Blue Community daher als wichtigen Schritt und weist zugleich auf die globale und kommunale Verantwortung der Hansestadt in diesem Bereich hin.
Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Wasserwirtschaft der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Ich begrüße es sehr, dass Hamburg mit dem Beitritt zum internationalen Blue Community Netzwerk eine klare Botschaft sendet. Passend zum heutigen Weltwassertag wird klar, dass das lebensnotwendige Menschenrecht und ebenso wichtige UN-Nachhaltigkeitsziel auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen uns alle angeht. In diesen schwierigen Wochen des Krieges sehen wir eindrücklich, wie elementar ein guter Wasserzugang ist, wie die Versorgungssituation auch im Jahr 2022 noch über Leben und Tod entscheiden kann und wie sensibel wir mit diesem Thema aus unserer wohlhabenden und nationalen Perspektive umgehen müssen. Nur weil Dinge für uns in einer Stadt wie Hamburg schon lange selbstverständlich erscheinen, sind sie längst nicht aus der Welt und müssen weiterhin Beachtung finden. Bereits 2019 haben wir mit einem Ersuchen an den Senat dafür den Grundstein gelegt. Neben öffentlichen Trinkwasserstellen hier in unserer Stadt haben wir jetzt ganz im Sinne der Blue Community auch umfassend internationale Partnerschaften im Globalen Süden für Grundwasserschutz und eine solidarische Wasserverteilung im Blick. Es ist immens wichtig zu erkennen, dass nachhaltiger Grundwasserschutz eine starke Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg braucht und die Grundlage für eine gerechte und nachhaltige Welt ist.
Hintergrund:
Drs. 21/18361 – „PrimaStadtklima: Wasser ist Lebenselixier – Beitritt zu Blue Communities und mehr Trinkwasserspender für Hamburg“ (2019): Hamburg hat sich offiziell zur Blue Community erklärt und sich zu diesen vier Prinzipien des Blue Community Netzwerks Deutschland selbstverpflichtet: Anerkennung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht, Wasserdienstleistungen bleiben in öffentlicher Hand, Pflege öffentlicher Partnerschaften mit internationalen Partnern und Leitungswasser anstelle von Flaschenwasser trinken.
Mit Blick auf Landwirtschaft und Ernährungssicherheit stellen sich zudem erhebliche globale Verteilungsfragen. In Hamburg gelingt Grundwasserschutz konkret durch die Ausweitung der Wasserschutzberatung in Kombination mit einer Ressourcenschutzberatung – sowohl auf den Böden von konventionellen Landwirtschaftsbetrieben als auch im Ökolandbau. Immerhin sind ca. 19% in Hamburg landwirtschaftliche Flächen. Weltweit ist der Ausbau des Ökolandbaus jedoch nach wie vor die beste Option für Grundwasserschutz auf Agrarflächen, für Artenvielfalt und gesunde Böden und damit für Ernährungssicherheit.
Neuste Artikel
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg fordern 14 Euro Mindestlohn und mehr Rechte für Betriebsräte
Die gewerkschaftlichen Kundgebungen finden am heutigen 1. Mai in Hamburg unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. Damit soll in Zeiten steigender Preise, globaler Krisen und Kriege sowie erstarkten rechtsextremen Parteien auf die zentrale Bedeutung von sozialer Sicherheit und einer gerechteren Arbeitswelt hingewiesen werden. Die Grüne Fraktion sowie der grüne Landesverband Hamburg…
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Soziales
Ankauf der Repsoldstraße 27 – Engels: „Ein wichtiger Schritt für die Sucht- und Obdachlosenhilfe“
Wie der Senat am heutigen Dienstag mitgeteilt hat, ist dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) der Ankauf der Immobilie Repsoldstraße 27 gelungen. Diese liegt in direkter Nähe der Drogenberatungsstelle Drob Inn. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen Ankauf, durch den für die Sozialbehörde rund um den Hauptbahnhof weitere Möglichkeiten entstehen, die Schutz- und Beratungsangebote…
Ähnliche Artikel
Wasserwirtschaft
Hamburger Wasserstrategie – Wasserversorgung nachhaltig sichern
Zunehmende Klimaextreme wie Dürren und Starkregenereignisse stellen auch die Wasserversorgung vor Herausforderungen. Um die Versorgung mit Trinkwasser auch bei Engpässen langfristig und nachhaltig zu gewährleisten, sind umfangreiche Weichenstellungen nötig. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bringen deshalb in einem gemeinsamen Antrag eine Hamburger Wasserstrategie auf den Weg, die Maßnahmen zur Instandhaltung und Weiterentwicklung der notwendigen…
Umwelt
Wasserschutz in Hamburg: Mehr Beratungsangebote für Landwirtschaft und Gartenbau
Ob Düngemitteleinsatz, effiziente Bewässerungsmethoden oder Biodiversitätsberatung: Auf Initiative der rot-grünen Regierungskoalition gibt es in Hamburg zukünftig ein breiteres und kostenloses Beratungsangebot für den klimaschonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen Wasser, Luft und Boden, auf das alle Gartenbau- und Landwirtschaftsbetriebe zurückgreifen können. Mit ihrem gemeinsamen Antrag wollen SPD und Grüne Umwelt- und Klimaschutz weiter vorantreiben und…
Bürgerschaft
Aktuelle Stunde: Neue Strategien gegen Wasserknappheit finden
In der heutigen Aktuellen Stunde wird auf Anmeldung der Grünen Bürgerschaftsfraktion das Thema „Auswirkungen des Klimawandels mit Starkregen und Trockenperioden: Neue Strategien im Umgang mit der Ressource Wasser finden“ debattiert. Mit progressiven Programmen wie der Regeninfrastrukturanpassung (RISA) und einer im Koalitionsvertrag vereinbarten Trinkwasseragenda positioniert sich Hamburg zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels und bereitet…