Als Maßnahme zur Resozialisierung von Gefangenen werden mit Ausnahme der Jugendanstalt auf der Elbinsel Hahnöfersand alle Justizvollzugsanstalten der Hansestadt Hamburg mit Telefonen in den einzelnen Hafträumen ausgestattet. Bisher gab es nur die sogenannten Flurtelefone, die aufgrund ihrer Platzierung in öffentlichen Bereichen jedoch störend für Privatsphäre und persönliche Gespräche waren. Die neue Ausstattung der Zellen mit persönlichen Geräten, auf denen bis zu 30 ausgewählte und geprüfte Nummern angerufen werden können, soll dies nun ändern.
Dazu Lena Zagst, justizpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist sehr erfreulich, dass die Hamburger Gefangenen nun flächendeckend die Möglichkeit haben, direkt von ihren Hafträumen aus mit Familie und Freund*innen telefonieren zu können. In Haft ist es besonders schwierig, soziale Kontakte nach außen aufrechtzuerhalten. Gerade für die Zeit nach der Haftentlassung sind stabile soziale Netzwerke aber ein wichtiger Faktor, um erneuter Straffälligkeit vorzubeugen. Mit der Möglichkeit der Haftraumtelefonie schaffen wir mehr Privatsphäre und erleichtern es, soziale Kontakte zu pflegen. Missbrauch wird vorgebeugt, indem die Gefangenen nur bestimmte und vorher geprüfte Nummern aus ihrem Umfeld anrufen können. Damit machen wir einen wichtigen Schritt bei der Resozialisierung für die Gefangenen, der angemessen, zeitgemäß und zudem noch sehr förderlich ist.“
Dazu Urs Tabbert, justizpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Einführung der Haftraumtelefonie entspricht dem menschlichen Bedürfnis nach Kommunikation und Privatsphäre und fördert die verfassungsrechtlich verankerte Resozialisierung. Aus Sicht des Strafvollzugs nimmt die Haftraumtelefonie viel Druck von den Stationen, da ein langes Anstehen am Flurtelefon mit entsprechendem Konfliktpotential entfällt. Die Haftraumtelefonie erhöht zugleich die Sicherheit: Durch die Nutzung des Telefons in den Hafträumen und durch voreingestellte und geprüfte Nummern erhöht sich die Kontrolle über externe Kontakte, ohne das Kommunikationsbedürfnis der Gefangenen zu beschneiden. So kann den Sicherheitsbelangen des Strafvollzuges besser Rechnung getragen werden als dies bislang der Fall ist.“
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Justiz
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün stärkt Justiz, Verbraucher- und Tierschutz
Im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/26 setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die nachhaltige Stärkung des Hamburger Rechtsstaats, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes ein. Der kostenlose Examens-Crashkurs für angehende Jurist*innen wird fortgeführt und die Digitalisierung der Verbraucherzentrale Hamburg weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro für…
Justiz
28 neue Stellen für die Staatsanwaltschaften – Zagst: „Eine starke Justiz ist elementar für das Vertrauen in unseren Rechtsstaat“
In den kommenden beiden Jahren werden bei den Hamburger Staatsanwaltschaften 28 neue unbefristete Stellen geschaffen. Dieser Personalausbau sorgt vor allem dort für Entlastung, wo es zuletzt zu deutlich mehr Verfahren kam, etwa bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität, Drogendelikten und Kinderpornografie. Durch eine gut aufgestellte Justiz und effektive Strafverfolgung wird das Vertrauen in den…
Justiz
Elektronischer Rechtsverkehr – Rot-Grün schafft Grundlage für mehr Digitalisierung am Hamburgischen Verfassungsgericht
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den elektronischen Rechtsverkehr und die Einführung der elektronischen Verfahrensakte am Hamburgischen Verfassungsgericht ein. Die geplante Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Anpassung der Aufwandsentschädigung für Mitglieder des Hamburgischen Verfassungsgerichts und neue Regelungen zu Stellvertretungen sowie zu Beginn und Ende der Amtszeit. Ein entsprechender rot-grüner…