Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die Bereitstellung von Open Data für den Mobilitätssektor in Hamburg vorantreiben (siehe Anlage). Der freie Zugang zu Mobilitäts-Daten ermöglicht es Verwaltung, Start-ups und Wirtschaftsunternehmen, innovative Ideen leichter zu entwickeln und damit aktiv zur Mobilitätswende beizutragen. Bereits existierende Beispiele für die Umsetzung sind unter anderem die App „hvv switch“, digitale Parkleitsysteme oder die Auslastungsanzeige der S-Bahnen im hvv. Über den entsprechenden Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 5. Juli abstimmen.
Dazu Eva Botzenhart, Sprecherin für Verkehr, Digitalisierung und Datenschutz der Grünen Fraktion Hamburg: „Jeden Tag bewegen sich über eine Millionen Menschen durch Hamburg. Die Mobilität in unser Stadt ist sehr vielfältig und dabei entstehen jede Menge Daten. Von der Auslastung der Stadtrad-Station über Baustellen bis hin zum Wetter: Wir wissen viel über unsere Stadt, doch bisher sind diese Zahlen und Daten häufig noch nicht vernetzt und nicht offen zugänglich. Das wollen wir mit unserem Antrag jetzt ändern. Es ist unser Ziel, dass Hamburgs Verkehrsdaten in Zukunft digital und aufeinander abgestimmt von allen gefunden und genutzt werden können. Davon profitieren nicht nur Behörden und städtische Unternehmen, sondern auch Start-ups und die Bürger*innen. So könnten zum Beispiel Mobilitätsapps wie ‚hvv switch‘ eine Schlechtwetter-Route anbieten, eine einfachere Parkplatzsuche ermöglichen oder die Fahrradroute ohne Baustellen vorschlagen. Gut aufbereitete, offene Daten sind eine wichtige Voraussetzung, um Verkehr besser zu organisieren und gute Mobilitätsangebote zu schaffen. So machen wir Mobilität klimafreundlicher, effizienter und sicherer.“
Dazu Clarissa Herbst, Abgeordnete der SPD-Fraktion Hamburg und Mitglied im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft: „Ohne technische Innovationen ist die Mobilitätswende undenkbar. Mit der Digitalisierung eröffnen sich im Verkehrsbereich neue datenbasierte Möglichkeiten, die von Unternehmen und der Verwaltung schon rege genutzt werden. Das Hamburger Transparenzportal stellt bereits viele Daten aus dem Mobilitätssektor öffentlich zur Verfügung. Wir wollen, dass es noch mehr werden, um auch Start-ups, die noch keinen großen finanziellen Spielraum für eigene Erhebungen haben, die Umsetzung von innovativen Ideen zu ermöglichen. Auch die Verwaltung profitiert davon, wenn möglichst viele Daten frei zugänglich sind. Deshalb wollen wir neben einer Hamburger Strategie zu Open Data im Verkehrsbereich auch die Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen und privaten Mobilitätsdienstleistern ins Auge fassen. Deren Daten sind wertvolle Bausteine für die Mobilitätswende. Vor allem für den Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln ist Open Data unverzichtbar – bestes Beispiel dafür ist sicherlich die App ‚hvv switch‘. Eines unserer erklärten Ziele ist es darüber hinaus, einen digitalen Mobilitäts-Zwilling der Stadt Hamburg zu erstellen, der Möglichkeiten für Simulationen und Analysen zur Mobilität in Hamburg bietet und so auch für die Forschung nützlich sein wird. Wir tragen dazu bei, dass Hamburg seiner Vorreiterrolle in den Bereichen Mobilität und Digitalisierung weiter gerecht bleiben kann.“
Hintergrund:
Der Begriff Open Data steht für die Idee, Daten frei zugänglich und nutzbar zu machen und so Entwicklungen zu unterstützen, die einen Gewinn für die Allgemeinheit bedeuten können. Daten sind dann offen, wenn es keine rechtlichen, technischen oder sonstigen Kontrollmechanismen gibt, die den Zugang, die Weiterverarbeitung und die Weiterverbreitung dieser Daten einschränken. Der Zugang, die Weiterverarbeitung und die Weiterverbreitung soll jedem Menschen und zu jeglichem Zweck, auch kommerziellem, ohne Einschränkungen und Diskriminierung und ohne Zahlung von Gebühren möglich sein. Die Inhalte des Open Data Portals Hamburg sind mit dem Start des Transparenzportals im Oktober 2014 in das neue Informationsregister überführt worden. Seitdem werden kontinuierlich neue Datensätze als offene Dateien veröffentlicht und stehen den User*innen zur Weiterverarbeitung bereit.
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