In Hamburg fehlen an vielen Orten geeignete öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung, insbesondere wenn sie auf Assistenz oder technische Hilfsmittel angewiesen sind. Um die Teilhabe am öffentlichen Leben in Hamburg weiter zu verbessern, bringen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die Anschaffung einer mobilen „Toilette für Alle“ auf den Weg. Eine solche speziell ausgestattete und großräumige WC-Lösung bietet Platz für Assistenz und Hilfsmittel und ist in Hamburg bisher nicht verfügbar. Sie soll zukünftig insbesondere bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen zum Einsatz kommen und von Veranstaltenden gemietet werden können. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung ab.
Dazu Kathrin Warnecke, inklusionspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Teilhabe an öffentlichen Veranstaltungen, Festen und die Wahrnehmung des Demonstrationsrechts – all das ist ohne zugängliche Toiletten schlichtweg unmöglich. Dabei verlangt die UN in ihrer Behindertenrechtskonvention ganz klar ‚die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft‘. Diesem Grundsatz müssen wir selbstverständlich auch in Hamburg gerecht werden. Eine mietbare mobile Lösung für Veranstalter*innen, die Menschen mit Assistenzbedarf gerecht wird, gibt es in Hamburg bislang nicht. Freiburg hat hier mit der Anschaffung einer mobilen ‚Toilette für Alle’ in Form eines LKW-Anhängers eine Pionierrolle eingenommen. Wir möchten, dass Hamburg ebenfalls eine solche Lösung findet und ersuchen daher den Senat, die für stationäre Anlagen bereits bereitgestellten Gelder auch hierfür einsetzen zu können. Das wäre ein weiterer, entscheidender Schritt hin zu einem inklusiven Hamburg, in dem das Menschenrecht Teilhabe für wirklich alle möglich ist.“
Dazu Anja Quast, bezirkspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Damit alle am öffentlichen Leben teilhaben, brauchen wir öffentliche Toiletten, die auch Menschen mit Assistenzbedarf nutzen können. In Hamburg setzen wir bereits viele barrierefreie Anlagen an öffentlichen Orten um und gehen damit einen wichtigen Schritt für mehr Teilhabe. Doch gerade bei Veranstaltungen wie Straßenfesten oder Open-Air-Events fehlen diese Angebote oft. Hier kann eine mobile ‚Toilette für Alle‘ Abhilfe schaffen: Als flexibler LKW-Anhänger ist sie überall einsetzbar, wo keine feste Anlage existiert. Sie bietet ausreichend Platz für Begleitpersonen und Hilfsmittel, was besonders für Menschen mit Assistenzbedarf entscheidend ist. Mit unserem Antrag schließen wir eine wichtige Lücke im barrierefreien Angebot der Stadt und sorgen dafür, dass Teilhabe künftig auch dort möglich wird, wo die passende Infrastruktur bisher fehlte.“
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.


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