Der Umweltausschuss diskutiert heute den jährlichen Bericht zur Fluglärmsituation in Hamburg und hört die Volkspetition für eine konsequente Nachtruhe am Hamburger Flughafen an. SPD und Grüne wollen die Forderungen der Initiative intensiv prüfen. Aus Sicht der Regierungsfraktionen sind weitere Anstrengungen nötig, um die Verspätungs- und die Lärmsituation um den Hamburger Flughafen zu verbessern.
Dazu Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Hamburger Flughafen befindet sich auf einem spürbaren Wachstumskurs. Mit den steigenden Passagierzahlen wächst aber auch die Zahl derer, die sich von Fluglärm gestört fühlen. Mit der Erhöhung der Bußgelder, der Einführung des lärmmindernden Sinkflugverfahrens CDO und der Änderung des Luftfahrthandbuches bezüglich des Flachstartverfahrens haben wir bereits wichtige Schritte zur Reduzierung von Fluglärm unternommen. Es ist wichtig, dass wir nun die Forderungen der Petition intensiv beraten und unterschiedliche weiterführende Vorschläge zur Verbesserung der Lärmsituation diskutieren. Die Betroffenen von Fluglärm machen sehr deutlich, dass die derzeitige Störung der Nachtruhe durch den Hamburger Flughafen für sie inakzeptabel ist. Die Verspätungssituation nach 23 Uhr ist sehr unbefriedigend. Das ist auch für uns nicht hinnehmbar. Daher haben wir im Juni 2017 die Entgelte zu den Tagesrandzeiten deutlich erhöht. Wir erwarten, dass die Fluggesellschaften durch verbesserte Planung in Zukunft Verspätungen deutlich stärker vermeiden. Zudem muss eine Änderung der Verspätungsregelung in Betracht gezogen werden. Denn es ist ganz klar, dass sich die Lärmsituation verbessern muss. Das ist auch ein deutliches Signal gegenüber den Betroffenen, dass wir den Fluglärmschutz in Hamburg ernst nehmen.“
Dazu Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: “Mit der Verspätungssituation am Hamburger Flughafen sind wir nicht zufrieden. Die bisher auf den Weg gebrachten Regelungen greifen noch nicht so, wie sie es sollen. Dies gilt unter anderem auch für die seit Juni nochmals erhöhten Landegebühren für Verspätungen. Wir werden da nachschärfen müssen. Wir haben die klare Erwartung an den Flughafen, dass die bestehenden Regeln eingehalten und umgesetzt werden. Über Parteigrenzen hinweg eint uns das Ziel, einen Ausgleich zwischen den Standortinteressen und den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner herzustellen. Nur das garantiert die Akzeptanz unseres innerstädtischen Flughafens. Letztlich kommt dieser Interessenausgleich auch den Passagieren und damit den Kunden der Airlines zugute, weil sie pünktlich ankommen. Mit dem 16-Punkte-Plan gegen Fluglärm hat die Bürgerschaft dafür das richtige Instrumentarium geschaffen. Es ist gut, dass wir uns mit allen Fragen rund um die Fluglärmsituation sowie mit der Volkspetition heute im Umweltausschuss der Bürgerschaft noch einmal intensiv befassen.”


Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Verbot von „Muslim Interaktiv“ – Imhof: „Der demokratische Rechtsstaat wehrt sich“
Die Grüne Fraktion begrüßt das Verbot der islamistischen Vereinigung „Muslim Interaktiv“: Der demokratische Rechtsstaat zeigt sich wehrhaft gegen die Feinde von Freiheit und Demokratie. Das Verbot ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen den Islamismus. Die Hamburger Sicherheitsbehörden haben bei der Vorbereitung des Verbots ganze Arbeit geleistet. Dazu Sina Imhof, Vorsitzende und innenpolitische Sprecherin…
Engagement
„Haus des Engagements“ – Leuchtturmprojekt für die Zivilgesellschaft
Das „Haus des Engagements“ wird vom AKTIVOLI-Landesnetzwerk betrieben und bietet Organisationen des freiwilligen Engagements kostenfreie Räumlichkeiten für Besprechungen und Veranstaltungen. Im Frühjahr 2026 zieht das Haus vom Schanzenviertel in das „Neue Amt Altona“. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen dafür ein, dass der Senat die notwendigen Ressourcen für den…
Haushalt
Nächtliche Tarifeinigung – Paustian-Döscher: „Ein großer Wurf für die Beschäftigten der Stadt Hamburg“
Hamburg geht bei der Unterstützung seiner städtischen Beschäftigten und der Förderung guter Arbeit voran: Mit einer neuen Zulage für bürgernahe Dienste belohnt die Stadt künftig Beschäftigte, die täglich im Kontakt mit den Bürger*innen stehen. Zudem profitieren alle städtischen Angestellten, die das Deutschlandticket in Anspruch nehmen, von einem monatlichen Zuschuss – eine Unterstützung, die die Regierungsfraktionen…
Ähnliche Artikel
Umwelt
Sichere Gärten und Parks – Besserer Schutz für Hamburgs Igel
In Hamburg bieten zahlreiche Parks und Gärten Igeln ein Zuhause. Für optimalen Schutz kommt es darauf an, direkten Gefahrenquellen vorzubeugen. Da es in der Nacht und bei Dämmerung immer wieder zu Unfällen kommt, gilt in Hamburg seit neuestem eine begrenzte Betriebszeit für Mähroboter (siehe Hintergrund). Die Regierungsfraktionen wollen den Schutz der Igel weiter verbessern, mithilfe…
Umwelt
Wasser für alle – Rot-Grün setzt auf mehr Trinkwasserbrunnen für Mensch und Tier
Angesichts zunehmender Hitzeperioden und der Notwendigkeit, den Zugang zu kostenlosem Trinkwasser als öffentliches Gut zu sichern, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für eine deutliche Ausweitung des Angebots an öffentlichen und kostenfreien Trinkwasserbrunnen in ganz Hamburg ein. Diese ermöglichen einen Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser, was insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere und obdachlose…
Umwelt
Völli ist offiziell Naturschutzgebiet – Sparr: „Das ist der grüne Fortschritt, den Hamburg braucht“
Die Vollhöfner Weiden sind nun offiziell Hamburgs 38. Naturschutzgebiet. Mit dem heutigen Senatsbeschluss wird eine bereits 2023 getroffene Entscheidung endgültig umgesetzt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen großen Erfolg für den Naturschutz und sieht darin ein starkes Zeichen für die Sicherung wertvoller tierischer Lebensräume in der Hansestadt. Diese finale Umsetzung – kurz vor Ende der…