Zur Bürgerschaftssitzung am 28. März bringen die Regierungsfaktionen von SPD und Grünen einen Antrag zum Schutz landwirtschaftlicher Böden ein. Ziel ist es, ökologischen Landbau auch bei einem Pächterwechsel auf städtischen Flächen zu sichern. Denn die Ökolandwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt gesunder Böden.
Dazu Ulrike Sparr, umwelt- und landwirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Gesunde Böden sind die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft, für den Schutz der Artenvielfalt und für eine gesunde Ernährung. Die Ökolandwirtschaft leistet durch eine schonende Bodennutzung einen wichtigen Beitrag dazu. Als Regierungsfraktion sind wir uns der Verantwortung für den Schutz und Erhalt gesunder Böden bewusst und wollen mit dem Antrag diejenigen stärken, die einen aktiven Beitrag dazu leisten. Die ökologischen Bodenfunktionen sollen auch bei einem Pächterwechsel erhalten bleiben, indem städtische Landwirtschaftsflächen nach dem Wechsel auch weiterhin nach Öko-Standards bewirtschaftet werden.“
Dazu Gert Kekstadt, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der ökologische Landbau ist ein wertvoller Bestandteil der Landwirtschaft in Hamburg. Ihn auch weiterhin zu fördern ist uns ein zentrales Anliegen. Es ist daher nur folgerichtig, dafür Sorge zu tragen, dass durch ökologischen Landbau aufgewertete Böden kontinuierlich diese besondere Art der Bewirtschaftung erfahren, auch nach einem Pächterwechsel. Die Qualität der landwirtschaftlichen Böden Hamburgs ist ein hohes Gut, das es zu erhalten gilt.”
Hintergrund:
Der Schutz der Böden rückt immer mehr in die Aufmerksamkeit der Gesellschaft, denn: Gesunde, pestizidfreie Böden sind von essentieller Bedeutung für das gesamte Ökosystem und die Grundlage für Ernährungssicherheit. In unseren Böden entwickeln sich Organismen, die Humus bilden und so zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Böden sind Lebensraum für Insekten, Würmer, Larven, die wiederum für die Nahrungskette unverzichtbar sind. Nicht zuletzt wird durch den Verzicht auf Kunstdünger und Ackergifte das Grundwasser geschont.
Die Ökologische Landwirtschaft leistet durch die schonende Bearbeitung der Böden einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser Bodenfunktionen. In Hamburg werden immerhin 9% der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet, ein Großteil davon sind städtische Flächen. Hamburg bekennt sich mit dem Ökoaktionsplan (Drs. 21/8068) und dem Beitritt zum Biostadt-Netzwerk (Drs. 21/6048) zur Stärkung des ökologischen Landbaus.
Die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft bedeutet eine Umstellungsphase von bis zu 3 Jahren, bis der Boden sich wieder erholt hat, sodass nach Bio-Verordnung gewirtschaftet werden kann. Auch die Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv. Mit dem Antrag wird sichergestellt, dass Flächen, die durch jahrelange mühevolle biologische Bewirtschaftung wieder ihre ursprünglich ökologische Funktion erfüllen, diesen Status auch bei einem Pächterwechsel behalten.
Neuste Artikel
Mobilität
NachtBus-Netz – Rot-Grün stärkt Mobilität in der Nacht
Seit über 50 Jahren sorgt das Hamburger NachtBus-Netz dafür, dass die Menschen in Hamburg auch unter der Woche zwischen 1 und 5 Uhr sicher mit dem ÖPNV nach Hause kommen. In dieser Zeit pausieren U- und S-Bahn, da Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen legen nun einen Antrag zur umfassenden…
Antidiskriminierung
Neues Antidiskriminierungsbüro eröffnet – Demirel: „Ein Ort für alle, die der Diskriminierung den Kampf ansagen“
Hamburg eröffnet ein neues Antidiskriminierungsbüro: In der Lübecker Straße 128 im Stadtteil Hohenfelde erhalten Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, ab sofort ein breites Angebot an Beratung und Begleitung. Für die Grüne Fraktion ist das ein weiterer, wichtiger Schritt im Kampf für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen. Besonders erfreulich ist, dass alle nach dem Allgemeinen…
Arbeitsmarkt
Aktuelle Stunde – Block: „Alle müssen von ihrer Arbeit gut leben können!“
Auf Anmeldung der Grünen Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung das Thema „Der Fall Lieferando mahnt: Die Menschen brauchen bessere Bedingungen im Niedriglohnsektor, mehr Tarifbindung und einen fairen Mindestlohn“. Hintergrund sind die Entlassungen von 2.000 Fahrer*innen bundesweit – darunter der gesamte Hamburger Standort mit über 500 Beschäftigten, den sogenannten Ridern – und…
Ähnliche Artikel
Umwelt
Wasser für alle – Rot-Grün setzt auf mehr Trinkwasserbrunnen für Mensch und Tier
Angesichts zunehmender Hitzeperioden und der Notwendigkeit, den Zugang zu kostenlosem Trinkwasser als öffentliches Gut zu sichern, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für eine deutliche Ausweitung des Angebots an öffentlichen und kostenfreien Trinkwasserbrunnen in ganz Hamburg ein. Diese ermöglichen einen Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser, was insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere und obdachlose…
Umwelt
Völli ist offiziell Naturschutzgebiet – Sparr: „Das ist der grüne Fortschritt, den Hamburg braucht“
Die Vollhöfner Weiden sind nun offiziell Hamburgs 38. Naturschutzgebiet. Mit dem heutigen Senatsbeschluss wird eine bereits 2023 getroffene Entscheidung endgültig umgesetzt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen großen Erfolg für den Naturschutz und sieht darin ein starkes Zeichen für die Sicherung wertvoller tierischer Lebensräume in der Hansestadt. Diese finale Umsetzung – kurz vor Ende der…
Umwelt
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün fördert Kleingärten, Spielplätze, Bio-Lebensmittel und Wärmewende
Hamburg ist und bleibt eine lebenswerte Großstadt, die bis 2045 klimaneutral werden soll. Mit ihren Anträgen zum Doppelhaushalt 2025/26 stärken die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Klimaschutz und den Ausbau von Grün- und Erholungsflächen in der Hansestadt. Zentrale Bausteine sind die Förderung der Hamburger Kleingartenvereine, sichere Spielplätze, der Einsatz für mehr Bio-Lebensmittel in Schulen,…