Die Fraktionen von SPD und Grünen wollen prüfen lassen, inwiefern die Zentralen Omnibusbahnhöfe (ZOBs) und Busumsteigeanlagen in den Hamburger Stadtteilen angepasst und ausgebaut werden müssen, um auch zukünftig umfangreiche Ausweitungen beim Busangebot umsetzen zu können. Dabei soll auch der Bau zusätzlicher Busbetriebshöfe sowie eine künftig höhere Anzahl emissionsfreier Busse berücksichtigt werden. Einen entsprechenden Antrag hat Rot-Grün zur Sitzung am 11. September in die Bürgerschaft eingebracht.
Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Taktverdichtungen, mehr Komfort und deutlich mehr Kapazitäten – das sind die Eckpfeiler der Angebotsoffensive im HVV. Und wir bringen immer mehr Tempo in die Umsetzung. Gerade mit Blick auf den Busverkehr können viele Rädchen schnell gedreht werden wie der Einsatz von Expressbussen zeigt. Mit unserer aktuellen Initiative richten wir den Blick auf die Infrastruktur an den Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOBs) sowie den Busbetriebshöfen, um den zunehmenden Busverkehr ordentlich abwickeln zu können. Mir ist dabei auch wichtig, dass die Betriebshöfe die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe hinbekommen. So stellen wir einerseits einen reibungslosen ÖPNV sicher, andererseits pushen wir den umweltfreundlichen Verkehr. Beides ist für die Verkehrswende unverzichtbar.”
Dazu Ole Thorben Buschhüter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses und parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Es ist unser erklärtes Ziel, dass von jedem Ort in Hamburg innerhalb von fünf Minuten ein geeignetes öffentliches Verkehrsmittel erreicht werden kann. Das ist nur mit einem deutlich erweiterten ÖPNV-Angebot zu schaffen: Während das Angebot im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018 um 0,8 Prozent gewachsen ist, wird die Wachstumsrate der Jahre 2019 bis 2021 im Durchschnitt bei 6,0 Prozent liegen. Das ist ein deutliches Zeichen für bessere Mobilität und ein Paradigmenwechsel. Neben Taktverdichtungen, längeren Betriebszeiten, größeren Fahrzeugen und einem neu aufgelegten Nachtbusangebot in Harburg wird es mit dem Expressbus und dem Quartierbus zwei komplett neue Produkte geben. Gerade der Quartierbus bringt uns bei der Erschließung der Randbereiche Hamburgs einen großen Schritt weiter. Darüber hinaus wird Hamburg von 2020 an nur noch Busse mit emissionsfreien Antrieben erwerben. Mehr und nachhaltigere Busse ziehen Anpassungsbedarfe bei den Stadtteil-ZOBs und auch bei den Busbetriebshöfen nach sich. Wir werden sicherstellen, dass die Infrastruktur mit der Entwicklung mithält und entsprechend angepasst wird. Die ersten beiden Angebotsoffensiven werden nicht die letzten gewesen sein. Der Angebotsausbau wird weitergehen.“
Hintergrund:
Nachdem schon mit der HVV-Angebotsoffensive I zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 Kapazitätssteigerungen um bis zu 30 Prozent erreicht werden konnten, werden mit der Angebotsoffensive II bis 2021 noch einmal rund 20 Prozent hinzukommen. Gemessen in Platzkilometern betrug die Leistungsausweitung im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018 jährlich 0,8%, mit den beiden Angebotsoffensiven im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 jährlich 6,0%. Die HVV-Angebotsoffensive II wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 bis 2021 realisiert werden und ein Finanzvolumen von über 100 Millionen Euro umfassen.
Neuste Artikel
Einladung an die Medien – Abgeordnete der SPD, Grünen, CDU und Linken reinigen Stolpersteine vor dem Rathau
Am 8. Mai 1945 endete der Schrecken des 2. Weltkrieges in Europa und mit ihm der menschenverachtende Terror des Nationalsozialismus. Anlässlich des Gedenktages zum 8. Mai und des Gedenkens an die Opfer der Nationalsozialisten, werden Abgeordnete von SPD, Grünen, CDU und Linken die Stolpersteine vor dem Hamburger Rathaus reinigen. Die Stolpersteine erinnern an die Opfer…
Klimaschutz
Energieeinsparung im öffentlichen Raum – Domm: „Wir bringen die Beleuchtung der Stadt voran“
Der Energieverbrauch von öffentlicher Beleuchtung in Hamburg nimmt durch Einführung sparsamer LED-Anlagen weiterhin ab. Dies geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) der Grünen Abgeordneten Rosa Domm an den Hamburger Senat hervor. Demnach ist der Stromverbrauch von Straßenlaternen im Vergleich zum Jahr 2000 um 30 Prozent zurückgegangen, bei Ampeln und Leuchtverkehrszeichen sogar um 69 bzw….
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg fordern 14 Euro Mindestlohn und mehr Rechte für Betriebsräte
Die gewerkschaftlichen Kundgebungen finden am heutigen 1. Mai in Hamburg unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. Damit soll in Zeiten steigender Preise, globaler Krisen und Kriege sowie erstarkten rechtsextremen Parteien auf die zentrale Bedeutung von sozialer Sicherheit und einer gerechteren Arbeitswelt hingewiesen werden. Die Grüne Fraktion sowie der grüne Landesverband Hamburg…
Ähnliche Artikel
Verkehr
Bahnstrecke Hamburg-Geesthacht – SPD, Grüne und CDU für Wiederaufnahme des Personenverkehrs
Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, Grünen und CDU wollen die Planungen für eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Geesthacht weiter vorantreiben. Dies sieht ein Antrag für die nächste Bürgerschaftssitzung am 11. Oktober vor. Demnach soll der Senat die planerischen Grundlagen für ein Wiederaufnehmen des Personenverkehrs schaffen und die Finanzierung durch die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein…
Verkehr
Vier- und Marschlande – Rot-Grün macht ÖPNV-Anschluss durch Anrufsammeltaxis auch digital zugänglich
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen die ÖPNV-Anbindung auch in Hamburgs dünn besiedelten Gebieten deutlich verbessern. Dazu soll die Anrufsammeltaxilinie in den Vier- und Marschlanden digitalisiert und komfortabler nutzbar werden, etwa durch die Integration des Dienstes in die Fahrplanauskunft und die Online-Buchung des hvv (siehe Anlage). So soll Mobilität ohne eigenes Auto dort auch…
Verkehr
Ganztags im 10-Minuten-Takt nach Wedel – Jetzt die Weichen für S-Bahn-Ausbau stellen
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die planerische Sicherung eines möglichen zweigleisigen Ausbaus der S-Bahnstrecke zwischen Blankenese und Wedel ein. Für einen möglichen späteren Ausbau der Strecke mit einem zweiten Gleis wollen die Regierungsfraktionen mit einem Antrag in der Bürgerschaft die planerischen Voraussetzungen schaffen und außerdem prüfen lassen, mit welchen abschnittsweisen Maßnahmen…