Die Hamburger Innenstadt soll noch attraktiver und somit fit für die Zukunft werden, die Aufenthaltsqualität soll weiter steigen. Dies sieht der Rot-Grüne Koalitionsvertrag vor. Die Regierungsfraktionen geben jetzt mit einem Bürgerschaftsantrag zur Mönckebergstraße den Startschuss für ein zweites Leitprojekt (siehe Anlage). Während der Sanierungsarbeiten der U-Bahn in der Mönckebergstraße soll ab Frühjahr 2021 geprüft werden, ob durch eine Verlagerung des Busverkehrs Hamburgs beliebte Einkaufsstraße noch attraktiver gestaltet werden kann.
Dazu Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Mit der temporären Umleitung des Busverkehrs über die Steinstraße bringen wir innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Regierungskoalition bereits das zweite Leitprojekt des Rot-Grünen Innenstadt-Konzepts nach dem autofreien Jungfernstieg auf den Weg. Hamburgs Innenstadt wird damit ab März 2021 nicht nur nochmals autoärmer, sondern gewinnt auch spürbar an Attraktivität! Zudem lässt sich die U3-Baustelle in dieser kritischen Lage deutlich schneller durchführen. In der Steinstraße erhalten bereits während des Testzeitraums Bus- und Radverkehr Vorrang; der Autoverkehr bleibt im verkehrlich notwendigen Maß zugelassen. Dadurch erhalten wir auch neue Erkenntnisse für künftige Buslinienverläufe durch die Innenstadt. Die barrierefreie Erreichbarkeit der Mönckebergstraße muss dabei natürlich gesichert bleiben.“
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die baustellenbedingte Verkehrsberuhigung auf der Mönckebergstraße wird die Aufenthaltsqualität ab Frühling deutlich erhöhen. Das stärkt das innerstädtische Leben und den ansässigen Einzelhandel. Aus der Umlegung des Busverkehrs geht auch die Steinstraße als Gewinnerin hervor. Durch den gewonnenen Platz für den Radverkehr und für die Außengastronomie sowie durch mehr Passantinnen und Passanten aufgrund der zeitweise eingerichteten Bushaltestellen, wird der Straßenzug vorübergehend stärker belebt. Diese Aufwertung der Aufenthaltsqualität verbindet die dann verkehrsberuhigte Mönckebergstraße mit dem Domplatz und dem Kontorhausviertel. Ab Frühling sammeln wir damit also wichtige Erfahrungen für die langfristige Aufwertung dieses bedeutsamen Verkehrsknotens und Stadtteils, die wir im Rahmen der Stadtwerkstatt mit allen Interessierten diskutieren. Der öffentliche Raum gehört den Menschen, gestalten wir ihn gemeinsam!“
Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen mit allen Beteiligten die Hamburger Innenstadt fit für die Zukunft machen: Mit attraktivem Einzelhandel, Gastronomie, Kultur, Wohnen und natürlich attraktiven öffentlichen Räumen für alle. Wie ernst uns dieses Anliegen ist, zeigt nach den Planungen zum Jungfernstieg nun unser Bürgerschaftsantrag zur Mönckebergstraße. Hier gab es immer wieder Diskussionen hinsichtlich einer teilweisen oder gänzlichen Herausnahme des mittlerweile intensiven Busverkehrs, um damit die Aufenthaltsqualität weiter verbessern zu können. Die vorläufige Verkehrsführung, ihre möglichen Vor- und Nachteile werden umfassend begleitet hinsichtlich der Frage der Erreichbarkeit der Mönckebergstraße, des Kontorhausviertels und anderer Straßen. Gleichzeitig sollen erste Überlegungen hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des Straßenraums der Mönckebergstraße vorangetrieben werden. Durch diesen neuen Prozess einer transparenten Entscheidungsfindung können wir erstmals alternative Nutzungen und Verkehrsführungen in der Praxis testen und damit eine abschließende Entscheidung fundiert vorbereiten.“
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Damit nicht für viel Geld Umbauten vorgenommen werden, die sich in der Praxis nicht bewähren, gehen wir jetzt einen neuen Weg: Wir wollen zuerst testen, welche Auswirkungen eine Verlagerung des gesamten Busverkehrs aus der Mönckebergstraße unter anderem für Fahrgäste, Einzelhandel und die verschiedenen Verkehrsarten hat. Busverkehr in der Steinstraße und auf dem Ballindamm verbessert die Erreichbarkeit dieser Quartiere mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ob aber auch ein vollständiger Verzicht auf Busverkehr in der Mönckebergstraße von Vorteil ist, wird der befristete Versuch zeigen. Das Für und Wider einer Verkehrsverlagerung werden wir anschließend sorgfältig abwägen und die beste Lösung für den Busverkehr, die Besucherinnen und Besucher sowie die Gewerbetreibenden in der Innenstadt vorantreiben.“
Hintergrund:
Da die Mönckebergstraße durch Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ohnehin nur eingeschränkt nutzbar ist, wollen wir ab Frühjahr 2021 den Busverkehr im Rahmen einer Baustellenumleitung versuchsweise vor allem in die Steinstraße verlagern. Damit dies verkehrstechnisch funktionieren kann, wird der KFZ-Verkehr aus dem Osten nicht mehr durch die Steinstraße, sondern über den Klosterwall gelenkt werden. Die Steinstraße bekommt vorläufig Busspuren und zusätzliche Radverkehrseinrichtungen.
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