Der Senat hat heute die Novellierung des 2012 in Kraft getretenen Hamburgischen Transparenzgesetzes beschlossen. Neu ist, dass Bürgerinnen und Bürger nun zusätzlich das Recht erhalten, sich über das Hamburger Transparenzportal auch über Vorgänge der mittelbaren Staatsverwaltung zu informieren. Waren bisher lediglich Behörden in direkter staatlicher Trägerschaft verpflichtet, administrative Abläufe öffentlich zugänglich zu machen, gilt das Transparenzgesetz jetzt auch für die selbstständig verwalteten Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt diese Gesetzesnovelle, weil sie dem auch gegenüber der mittelbaren Staatsverwaltung bestehenden Informationsinteresse gerecht wird.
Dazu Carola Timm, justiz- und datenschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Erweiterung des Transparenzgesetzes auf die mittelbare Staatsverwaltung ist ein wichtiger Schritt, denn sie ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt Einsicht in das Verwaltungshandeln unabhängig von der jeweiligen Rechtsform. Das entspricht den wesentlichen Gesetzeszielen des Transparenzgesetzes, nämlich der Förderung demokratischer Willensbildung durch verbesserte Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit staatlichen Handelns. Die Einbeziehung der mittelbaren Staatsverwaltung führt zu einer Vervollständigung und Optimierung eines im Ländervergleich vorbildlichen Gesetzes.”
Hintergrund: Das Transparenzportal wird mit 66.000 Veröffentlichungen und über 22.7 Millionen Nutzerzugriffen im untersuchten Zeitraum aktiv gestaltet und intensiv genutzt. Eine Evaluation des 2012 in Kraft getretenen Hamburger Transparenzgesetzes, durchgeführt durch das Institut für Gesetzesfolgenabschätzung und Evaluation am Deutschen Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung in Speyer, hat gezeigt, dass es sich eindrücklich bewährt und etabliert hat und lediglich in einzelnen Bereichen Verbesserungspotentiale bestehen, die durch die Novellierung berücksichtigt werden sollen. Deutlich wurde auch, dass sich viele vor Gesetzeseinführung artikulierte Befürchtungen nicht bestätigt haben, was vor allem auf die gelungene rechtliche Abwägung zwischen Informationsinteresse und Geheimhaltungsinteresse zurückzuführen ist, wie etwa bei Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen.
Die nun zusätzlich mit einbezogene mittelbare Staatsverwaltung umfasst juristische Personen des öffentlichen Rechts, die zwar unter staatlicher beziehungsweiser kommunaler Rechts- und Fachaufsicht stehen, aber als selbstständige Verwaltungseinheiten fungieren. Um den jeweiligen Besonderheiten der einzelnen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, Stiftungen und Anstalten im Gesetzestext gerecht zu werden, hat es einen von der Behörde gesteuerten umfangreichen Beteiligungsprozess gegeben mit überzeugenden Ergebnissen, die sich in diesem Gesetzesentwurf wiederspiegeln.
Neuste Artikel
Bürgerschaftswahl 2025
Hamburgs Wohlstand erneuern: GRÜNE Hamburg investieren in Innovation und Zukunftstechnologien
Hamburgs Wirtschaft ist zuletzt – entgegen dem Bundestrend – gewachsen: im ersten Halbjahr 2024 um 2,2 Prozent. Damit das so bleibt, muss Hamburg massiv investieren: „Wir müssen heute investieren, wenn wir morgen ernten wollen”, so Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Hamburger GRÜNEN bei der Bürgerschaftswahl 2025. Das Fundament für Hamburgs Wohlstand müsse erneuert werden: „Investitionen in…
Arbeitsmarkt
Gute Arbeit im Vergaberecht – Rot-Grün für rechtliche Verankerung von Tarifbindung und Tariftreue
Tarifverhandlungen zwischen Sozialpartnern sind wesentlich für die Förderung guter Arbeitsbedingungen und Löhne. SPD und Grüne wollen daher Tarifbindung und Tariftreue als verbindliche Kriterien im Hamburger Vergaberecht verankern. Über einen entsprechenden rot-grünen Zusatzantrag stimmt die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung ab. Dazu Filiz Demirel, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Ich freue mich sehr, dass…
parlamentarischer Geschäftsführer
Aktuelle Stunde – Gwosdz: „Daseinsvorsorge ist keine Ware, sondern ein Grundrecht“
In der heutigen Aktuellen Stunde diskutiert die Hamburgische Bürgerschaft über die Hamburger Stadtwirtschaft und den Rückkauf von „Pflegen & Wohnen“. Mit der Übernahme der Pflegeeinrichtung in städtische Hand sichert Hamburg 2.400 Pflegeplätze und rund 2.000 Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden wichtige Spezialangebote wie die Betreuung von Menschen mit Demenz oder alkoholkranken Personen dauerhaft geschützt. Die Grüne Fraktion…
Ähnliche Artikel
Justiz
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün stärkt Justiz, Verbraucher- und Tierschutz
Im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/26 setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die nachhaltige Stärkung des Hamburger Rechtsstaats, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes ein. Der kostenlose Examens-Crashkurs für angehende Jurist*innen wird fortgeführt und die Digitalisierung der Verbraucherzentrale Hamburg weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro für…
Justiz
28 neue Stellen für die Staatsanwaltschaften – Zagst: „Eine starke Justiz ist elementar für das Vertrauen in unseren Rechtsstaat“
In den kommenden beiden Jahren werden bei den Hamburger Staatsanwaltschaften 28 neue unbefristete Stellen geschaffen. Dieser Personalausbau sorgt vor allem dort für Entlastung, wo es zuletzt zu deutlich mehr Verfahren kam, etwa bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität, Drogendelikten und Kinderpornografie. Durch eine gut aufgestellte Justiz und effektive Strafverfolgung wird das Vertrauen in den…
Justiz
Elektronischer Rechtsverkehr – Rot-Grün schafft Grundlage für mehr Digitalisierung am Hamburgischen Verfassungsgericht
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den elektronischen Rechtsverkehr und die Einführung der elektronischen Verfahrensakte am Hamburgischen Verfassungsgericht ein. Die geplante Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Anpassung der Aufwandsentschädigung für Mitglieder des Hamburgischen Verfassungsgerichts und neue Regelungen zu Stellvertretungen sowie zu Beginn und Ende der Amtszeit. Ein entsprechender rot-grüner…