Queer

40 Jahre Christopher-Street-Day: Der Regenbogen strahlt auch ohne Parade

Trotz der coronabedingten Absage der Christopher-Street-Day-Parade samt Straßenfest weht seit heute wieder die Regenbogenflagge am Hamburger Rathaus. Anlässlich des 40. Jahrestages des Christopher-Street-Days (CSD) ist sie ein sichtbares Zeichen dafür, dass Hamburg eine Stadt der Toleranz ist, in der Vielfalt aktiv gelebt wird. Zahlreiche weitere Institutionen und Unternehmen folgen diesem Beispiel, darunter die Bezirksrathäuser Altona und Wandsbek, die Kunsthalle, die Deichtorhallen, das Deutsche Schauspielhaus, das Gewerkschaftshaus und das Polizeipräsidium.

Dazu Farid Müller, Sprecher für Lesben-, Schwulen- und Queerpolitik der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Im Jahr 1980 war an eine derart sichtbare Präsenz des CSD in Hamburg nicht zu denken. Präsent war damals neben den mutigen Demonstrierenden allerdings auch der Hamburger Verfassungsschutz in einem VW-Bus, aus dem heraus gefilmt und fotografiert wurde. Diese Demonstration endete weder friedlich noch fröhlich wie heutige Paraden, sondern spiegelte die damals noch massive gesellschaftliche Ausgrenzung wider. Gut, dass heute, 40 Jahre später, sehr vieles besser geworden ist – auch, wenn die vollständige bürgerrechtliche Gleichstellung aller queeren Personen noch immer auf sich warten lässt. Deswegen setzen wir uns in der Bürgerschaft mit einem rot-grünen Antrag zeitnah dafür ein, dass Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der sexuellen Identität ergänzt wird. Diesen Anspruch unterstreichen wir mit einem Denkmal für sexuelle Vielfalt, dessen Errichtung wir Grüne gemeinsam mit der SPD im Koalitionsvertrag vereinbart haben. Mit einem zentralen Ort – einem Regenbogenhaus – soll zudem ein Treffpunkt für die Community und alle Hamburgerinnen und Hamburger entstehen.“

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