Auf Anmeldung der Grünen Fraktion wird heute in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaftssitzung das Thema „Tag der Pflegenden – Anerkennung spürbar machen“ debattiert. Im Zentrum stehen dabei die notwendigen Verbesserungen für die professionelle Pflege. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion betont, dass die Anerkennung, die die Beschäftigten in der Pflege in Hamburg und Deutschland verdienen, nicht nur in Applaus und Einmalzahlungen ausgedrückt werden darf. Vielmehr muss es um nachhaltige Veränderungen gehen.
Dazu Linus Jünemann, Sprecher für Pflege und Gesundheitsförderung der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Hamburg hat in den vergangenen Jahren im Pflegebereich viele wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Dazu gehören die erfolgreiche Etablierung der generalisierten Pflegeausbildung, die Einrichtung eines grundständigen Bachelorstudienganges ‚Pflege‘ an der HAW Hamburg und die Schaffung und Unterstützung von Entwicklungsmöglichkeiten, beispielsweise als Schulgesundheitsfachkraft oder Community Health Nurse sowie die Nachqualifizierungsangebote für Personen, die schon länger im pflegerischen Bereich als Hilfskräfte tätig sind. Diesen Weg wollen wir konsequent fortführen. Es müssen Maßnahmen folgen, die für jede einzelne Pflegekraft in ihrem Arbeitsbereich spürbar sind: Wir brauchen dringend bundeseinheitliche Personalbemessungsinstrumente für Akut- und Langzeitpflege, um die konkreten Personalbedarfe erheben zu können. Nur so kann eine menschenwürdige, professionelle Pflege gewährleistet werden. Mit dem Personalbemessungsinstrument PPR 2.0 liegt bereits etwas für den Krankenhausbereich auf dem Tisch, das diesen Ansprüchen gerecht wird und nur noch eingeführt werden müsste. Zusätzlich brauchen wir eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der wir durch eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei voller Entlohnung einen großen Schritt näherkommen würden. Auch eine Verpflichtung aller Arbeitgebenden zur Einführung von geltenden Tarifverträgen ist notwendig, um den Pflegeberuf langfristig attraktiver zu machen. Hier ist klar der Bundesgesetzgeber gefragt, zeitnah konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Nicht zuletzt bedarf es auch einer starken pflegerischen Selbstverwaltung – in Hamburg und auf Bundesebene – die den Pflegenden ermöglicht, ihren Beruf kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. Damit kommen wir dem Ziel, eine evidenzbasierte, menschenwürdige Pflege für die gesamte Gesellschaft sicherzustellen, einen großen Schritt näher.“
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