Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen die Nutzung von recycelten Baustoffen in Hamburg erhöhen und bringen dazu einen gemeinsamen Antrag in die Bürgerschaft am 21. April ein. So soll unter anderem geprüft werden, inwiefern Ersatzbaustoffe verstärkt im Hochbau eingesetzt werden können. Rot-Grün stützt damit die Entscheidung des Bundesrates, der bereits am 6. November Neufassungen und Änderungen der relevanten Bundesverordnungen angestoßen hat. Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe zu stärken. Die rot-grünen Fraktionen ersuchen den Senat, die neugefassten Bundesverordnungen nach Inkrafttreten schnellstmöglich in Hamburg umzusetzen. Zudem sollen eigenständige Prüfungen auf Landesebene erfolgen.
Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wer dazu beitragen möchte, die Klimaerwärmung aufzuhalten und zu bekämpfen, darf gebrauchte Baustoffe nicht einfach verbuddeln oder verbrennen. In der Bauwirtschaft werden riesige Mengen an Material verbraucht. Wir wollen die Wiederverwendbarkeit von gebrauchten Baustoffen deutlich erhöhen und damit auch den CO2-Ausstoß für die Neuproduktion von Beton, Ziegeln und anderer energie- und materialintensiver Baustoffe senken. Den nachhaltigen und wiederverwendbaren Baustoffen gehört die Zukunft – deshalb ist Kreislaufwirtschaft ein aktiver Beitrag zur Klimarettung.”
Dazu Martina Koeppen, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Bauschutt bildet den größten Abfall-Posten in Deutschland. Dabei können mineralische Abfälle hochwertig recycelt und wiederverwendet werden: Im Straßenbau ist das seit Jahrzehnten Usus. Nach intensiven Verhandlungen, die über 15 Jahre auf allen Ebenen geführt worden sind, ist das aktuelle Ergebnis des Bundesrats zum Einsatz von recycelten Baustoffen ein zukunftsweisender Kompromiss, der jetzt zügig beschlossen werden muss. Dass ausgerechnet Horst Seehofer als Bundesbauminister jetzt Klientelpolitik für die Deponiewirtschaft betreibt und den Prozess verzögert, ist ein verheerendes Signal. Hamburg wird nicht auf den Bund und die CSU warten. Stattdessen packen wir schon heute an, um beim Einsatz hochwertiger Ersatzbaustoffe in der Stadtentwicklung Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz miteinander zu verbinden. Die Stadt der Zukunft geht mit ihren Ressourcen schonend um – das muss auch für den Bausektor gelten.“
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Stadtentwicklung
Große Anfrage zur Kulturellen Stadtentwicklung – Hamburg profitiert von gezielter Kulturförderung
Vor 15 Jahren wurde die Studie zur „Kreativen Stadt Hamburg“ veröffentlicht. Sie hat wichtige Impulse für die Kultur- und Kreativwirtschaft gesetzt und dazu beigetragen, dass sich Hamburg als bedeutender Kulturstandort in Nordeuropa etabliert hat. Die Antworten des Senats auf eine Große Anfrage der rot-grünen Regierungsfraktionen zeigen nun: Die Stadt Hamburg hat in den letzten Jahren…
Stadtentwicklung
Kultur Palast Billstedt – Rot-Grün unterstützt Modernisierung der Kultureinrichtung
Mit bis zu 65.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 ermöglichen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die dringend notwendige Erneuerung der Brandmeldeanlage und die Instandsetzung des Parketts im Kultur Palast Billstedt. Das soziokulturelle Zentrum im Hamburger Osten, in dem unter anderem Konzerte, Workshops und Tanzkurse stattfinden, spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung kultureller…
Stadtentwicklung
Kultur in der Science City – Rot-Grün will bestehende Angebote langfristig sichern
Die Science City in Bahrenfeld ist derzeit das größte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs. SPD und Grüne möchten, dass dort nicht nur neuer Raum für Wissenschaft und Wohnen entsteht, sondern gleichzeitig auch kulturelle Angebote bewahrt und weiterentwickelt werden. Ein rot-grüner Antrag sieht daher vor, dortige kulturelle Nutzungen wie den „Flohdom“, die Event-Location „Kuppel Hamburg“ und sommerliche Open-Air-Konzerte auch…