In der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe soll die Arbeit von Ombudsstellen zur Klärung von Problemen und Beschwerden ausgeweitet werden. Das sieht ein Antrag von SPD und Grünen vor, der in der heutigen Bürgerschaftssitzung debattiert wird. Noch in dieser Wahlperiode soll ein Konzept vorgelegt werden. Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt aus dem Bezirk Hamburg-Mitte sowie die im Antrag formulierten Anforderungen für die Ausweitung der Ombudsstellen sollen dabei berücksichtigt werden. Auch die Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte weiter stärken“ hatte sich für eine Stärkung ausgesprochen. Ombudsstellen ermöglichen Kindern und Jugendlichen sowie Eltern, Sorgeberechtigten oder Pflegepersonen, ihre Anliegen und Beschwerden gegenüber Jugendämtern von unabhängigen Fachleuten klären zu lassen.
Dazu Anna Gallina familienpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist uns wichtig, dass neben Eltern auch Kinder und Jugendliche eine niedrigschwellige Anlaufstelle bei Schwierigkeiten und Problemen haben. Deshalb ist es gut und richtig, dass aus dem Pilotprojekt ‚Ombudsstelle für Kinder- und Jugendhilfe` in Mitte ein hamburgweites Konzept wird. Das eröffnet neue Möglichkeiten, Anliegen und Beschwerden vorzutragen und vor allen Dingen auch außergerichtlich zu klären. Die Empfehlung der Enquete-Kommission ‚Kinderschutz und Kinderrechte weiter stärken` deckt sich mit unseren langjährigen Forderungen. Jetzt können wir uns daran machen, diese neutralen Beratungsstellen in den Bezirken zu installieren. Zum Wohle aller Kinder und Jugendlichen.“
Dazu Frank Schmitt, Experte für Familienpolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Alle Erkenntnisse aus Beratungen und dem Pilotprojekt sprechen für die Ausweitung der ‚Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe‘. Beim Pilotprojekt in Hamburg-Mitte sind bereits etliche Anliegen auch aus anderen Hamburger Bezirken angekommen. Das zeigt uns: Der Bedarf ist da! Wenn sich Kinder, Jugendliche oder auch Eltern alleingelassen fühlen, braucht es manchmal jemand Unabhängiges, der alle an einen Tisch bringt und auch mal verloren gegangenes Vertrauen wiederherstellt. Mit der Ausweitung der Ombudsstellen wollen wir die Kinder- und Jugendhilfe weiter stärken. Hauptamtliche Verwaltungs- und Fachkräfte sollen die Ombudspersonen unterstützen.“
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