Heute debattiert die Hamburgische Bürgerschaft den Zwischenbericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Cum-Ex“. Die Grüne Fraktion Hamburg hat sich von Anfang an für maximale Transparenz und eine umfassende Aufklärung der Cum-Ex-Geschäfte stark gemacht. Der Zwischenbericht beinhaltet konkrete Maßnahmen, um strukturelle Probleme zu beheben und die Finanzverwaltung entscheidend zu stärken. Die Grüne Fraktion setzt sich im Rahmen des Untersuchungsausschusses weiterhin aktiv dafür ein, dass der Fall Warburg sowie die Cum-Ex-Geschäfte anderer Hamburger Banken, die von nun an zusätzlich untersucht werden, lückenlos aufgearbeitet werden.
Dazu Farid Müller, Obmann der Grünen Fraktion Hamburg im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Cum-Ex: „Nach drei Jahren Untersuchungsarbeit legen wir heute der Bürgerschaft einen Zwischenbericht vor, der die bisherigen Erkenntnisse im Fall Warburg zusammenfasst. Bislang konnten dabei keine Belege für einen politischen Einfluss von Senatsmitgliedern auf die Finanzverwaltung mit dem Ziel, Warburg vor der Rückzahlung von Cum-Ex-Steuermillionen zu bewahren, gefunden werden. Zugleich kann der Zwischenbericht kein Zurücklehnen bedeuten. Es bleiben offene Fragen, denen wir nachgehen werden: etwa die Frage, warum Selbstauskünfte der Bank hinsichtlich ihrer Existenzgefährdung ungeprüft übernommen wurden und warum die Hamburger Finanzbehörde aus Sorge vor einer sogenannten Amtshaftung der mehrfachen Weisung des Bundesfinanzministeriums widersprach, im Fall Warburg tätig zu werden. Auch konnte nicht abschließend nachvollzogen werden, warum einzelne Beteiligte darauf bestanden, das Finanzamt müsse der Bank einzelne Lieferketten nachweisen, um das Geld zurückfordern zu können.
Als Grüne Fraktion haben wir uns von Anfang an für maximale Transparenz und lückenlose Aufklärung eingesetzt. Diesen Weg werden wir konsequent weiter gehen. Eine gewissenhafte und objektive Aufarbeitung ist die Basis dafür, dass wir ähnliche Skandale nie wieder erleben. Vereinbart haben wir dafür konkrete Maßnahmen: unter anderen ein Sonderbudget und eine interne Taskforce, um die Finanzverwaltung im Kampf gegen Steuerbetrug nachhaltig zu stärken. Gerade mit Blick auf die komplexe Thematik ist es uns zudem wichtig, der Öffentlichkeit Einblick in Details und Hintergründe zu geben, um ein umfassendes Bild zu bekommen. Daher ermöglichen wir heute mit einem Bürgerschaftsantrag die Veröffentlichung der Protokolle von Sitzungen des Untersuchungsausschusses, die bislang rechtlich nicht möglich war.“
Hintergrund
Zum Zwischenbericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschuss geht es hier. Den gemeinsamen Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen, der die Veröffentlichung von PUA-Protokollen ermöglicht, findet sich im Anhang.
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.
Neuste Artikel
Klimaschutz
Hamburg stimmt für den Zukunftsentscheid – Grüne sehen starkes Signal für den Klimaschutz
Der Hamburger Zukunftsentscheid ist erfolgreich. Eine Mehrheit der Hamburger*innen hat für den Gesetzesentwurf der Initiative gestimmt. Die notwendige Zahl von mindestens 262.609 Ja-Stimmen wurde erreicht, die Nein-Stimmen blieben in der Minderheit. Mit dem heutigen Votum wird das von der Initiative vorgelegte Klimaschutzgesetz verbindlich. Es schreibt fest, dass Hamburg bereits bis 2040 klimaneutral werden soll –…
Stadtentwicklung
Wohnungsbau-Turbo – Rot-Grün bringt Beschleunigung für bezahlbares Wohnen in Hamburg auf den Weg
Der Bundestag hat heute das Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung beschlossen. Mit dem neuen Paragrafen 246e Baugesetzbuch (BauGB), dem sogenannten Wohnungsbau-Turbo, können Bauvorhaben verkürzt und flexibler genehmigt werden. Vor diesem Hintergrund ersuchen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat, den Wohnungsbau-Turbo konsequent zu nutzen, um schneller Wohnungen zu schaffen. Mit einem…
Energie
Solarstrategie für Hamburg – Nerlich: „Das wird unsere Stadt nach vorne bringen“
Der Senat hat heute die neue Solarstrategie für Hamburg vorgestellt. Sie geht auf einen Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen (Drs. 22/13618) zurück und legt die Grundlage dafür, den Ausbau der Solarenergie in der Stadt weiter zu beschleunigen. Vorgesehen sind unter anderem die konsequente Nutzung öffentlicher Dachflächen, die Förderung von Mieterstrommodellen und Quartierslösungen sowie Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung…
Ähnliche Artikel
PUA Cum-Ex
PUA „Cum-Ex“ – SPD und Grüne legen gemeinsame Bewertung zum Abschlussbericht vor
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben eine Bewertung zu den Ergebnissen des Abschlussberichts im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Cum-Ex“ abgegeben. Demnach ist nach eingehender Prüfung zehntausender Seiten Akten und nach Aussage zahlreicher Zeug*innen auch im Falle der HSH Nordbank keinerlei politische Einflussnahme auf Steuerverfahren festzustellen. Vielmehr war die Aufarbeitung der Cum-Ex-Geschäfte der HSH ab 2012 durch…
PUA Cum-Ex
Neue Zeugenbefragungen im PUA „Cum-Ex“ – Geschäfte der HSH Nordbank zur CDU-Regierungszeit aufklären
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen rufen im PUA „Cum-Ex“ eine Reihe prominenter Zeug*innen auf. Diese sollen Einblick in die Cum-Ex-Geschäfte der HSH Nordbank samt externer Prüfung geben. Zwei entsprechende Anträge stellen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in der heutigen Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Cum-Ex“. So sollen unter anderem die früheren Ersten Bürgermeister Ole…
PUA Cum-Ex
Erweiterung des PUA Cum-Ex – Rot-Grün folgt Vorgaben des Untersuchungsausschussgesetzes
Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert heute im Rahmen der Aktuellen Stunde die Arbeit des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu den Cum-Ex-Geschäften der Warburg Bank (PUA Cum-Ex). Für eine politische Einflussnahme auf das Steuerverfahren der Warburg Bank gibt es bislang keine Beweise. Die Opposition beantragt in der heutigen Bürgerschaftssitzung, den Untersuchungsgegenstand des PUA auszuweiten. Aus dem Antrag ergeben sich…