Heute wurde die Dunkelfeldstudie „Jüdisches Leben und Alltag in Hamburg“ vorgestellt. Sie wurde auf Initiative des Hamburger Antisemitismusbeauftragten erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Akademie der Polizei Hamburg, der Polizeiakademie Niedersachsen, der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und der Gleichstellungsbehörde (BWFGB) durchgeführt. Insgesamt 548 Jüdinnen und Juden, überwiegend aus Hamburg, berichten in der Studie über ihre Alltagserfahrungen mit Antisemitismus. In den vergangenen zwölf Monaten waren demnach 77 Prozent der Befragten von antisemitischen Vorfällen betroffen. 89 Prozent der Betroffenen geben an, ihre Religion nicht frei ausüben zu können. Die Grüne Fraktion Hamburg zeigt sich angesichts dieser Zahlen tief bestürzt und verweist auf eine anstehende Revision bestehender Schutzmaßnahmen.
Dazu Michael Gwosdz, religionspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Jüdisches Leben muss in Hamburg und in ganz Deutschland frei von Angst möglich sein. Die heute vorgestellte Dunkelfeldstudie belegt erneut, dass dies noch nicht der Fall ist. Antisemitismus ist für Jüdinnen und Juden nicht erst seit dem 7. Oktober alltäglich – leider auch in unserer Stadt. Es erschüttert mich, dass so viele Menschen Anfeindungen ausgesetzt sind und darüber hinaus auch ihre Religion nicht frei ausüben können. Die erhobenen Zahlen verdeutlichen zudem, dass die Bedrohung durch Antisemitismus weit über das hinausgeht, was den Behörden bisher gemeldet wird. In der Bürgerschaft werden wir demnächst die Drucksachen zur Antisemitismusstrategie sowie die Berichte des Antisemitismusbeauftragten diskutieren. Die Dunkelfeldstudie liefert uns hierbei zusätzliches Material, um gemeinsam zu beraten, wie es um die bisher getroffenen Maßnahmen zum Schutz jüdischen Lebens und gegen Antisemitismus in Hamburg steht. Falls nötig, werden wir diese Schutzmaßnahmen weiterentwickeln und konsequent ausweiten.“
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