Mit einem gemeinsamen Antrag zur heutigen Bürgerschaftssitzung ersuchen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat, die energetische Sanierung im Altbaubestand voranzubringen. Dazu soll für alle Gebäude, die vor 1919 errichtet wurden, eine verbindliche Vereinbarung zur Sanierung erreicht werden. In einem ersten Schritt soll der Senat hierzu mit Wohnungswirtschaft, Grundeigentümerverband, Denkmalschutz und Handwerkskammer in Austausch treten, um die Potenziale im Bestand und die mit der energetischen Sanierung von Altbauten einhergehenden Herausforderungen zu ermitteln (siehe Anlage). Derzeit erstellt der Hamburger Senat bereits eine umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie zur Erreichung der CO2-Einsparziele im Gebäudesektor.
Dazu Olaf Duge, wohnungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Klimakrise stellt uns alle vor große Herausforderungen und hat auch auf den Gebäudesektor starke Auswirkungen. Hier gilt es, eine Mammutaufgabe mit der Sanierung des Bestandes zu erfüllen. Die Sanierungsquote ist bisher deutlich zu gering, muss für eine klimafreundliche Zukunft aber erheblich gesteigert werden. Dabei müssen und wollen wir zugleich achtsam vorgehen, was bedeutet, dass wir mit allen Akteur*innen bei den Gründerzeitgebäuden spezielle und behutsame Lösungen finden müssen. Die Gebäude prägen mit ihren besonderen Eigenschaften viele Stadtteile in einem besonderen Maße. Die von Rot-Grün vereinbarte Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Bestandes wird dahingehend Hinweise aufzeigen, die wir uns äußerst genau ansehen werden. Eines ist allerdings jetzt schon klar: Wir müssen im Bausektor aufpassen, dass uns im Kampf gegen die Erderhitzung nicht die Zeit davonrennt.“
Dazu Martina Koeppen, wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Viele Gebäude in Hamburgs Gründerzeitvierteln stehen bereits seit weit über 100 Jahren und entsprechen nicht den heute notwendigen Energiestandards. Damit bergen sie einen großen Schatz: Mithilfe energetischer Sanierung lassen sich große CO2-Einsparungen erreichen, die dabei helfen werden, die Klimabilanz des Hamburger Gebäudesektors nachhaltig zu verbessern. Im Dialog mit allen Beteiligten wollen wir daher einen verbindlichen Sanierungspfad etablieren, so dass alle Wohnungen und Stadtteile in Hamburg ihren Beitrag zu einer ausgewogenen Klimabilanz leisten können. Dabei ist klar, dass Hamburgs Gründerzeitviertel ihr Gesicht nicht verlieren dürfen. Anders als etwa bei Bauten der 50er-Jahre werden weiträumige Fassadendämmungen von außen kaum möglich sein, ohne dass der besondere Charme verloren geht. Hier wird es also bautechnisch umsetzbare Lösungsansätze auf der Innenseite der Außenwände brauchen. Damit Hamburgs Gründerzeitviertel mit einer ausgewogenen Energiebilanz ihr besonderes Flair erhalten können, wollen wir auch die aktuellen Fördermöglichkeiten auf den Prüfstand stellen.“
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Rot-Grüner Empfang im Rathaus – SPD und Grüne feiern Beginn der Pride Week
Am heutigen Freitag starten die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen gemeinsam mit der LSBT*IQ-Community in die diesjährige Pride Week. Unter dem Motto „Queer gegen den Rechtsruck“ werden rund 700 Gäste und zahlreiche queerpolitische Verbände und Initiativen zum rot-grünen CSD-Empfang im Festsaal des Hamburger Rathauses erwartet. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Zuvor wird am Vormittag…
Queer
Vorbereitungen auf Selbstbestimmungsgesetz – Hector: „Ein neues Zeitalter bricht an“
Das im April vom Bundestag verabschiedete „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag und zur Änderung weiterer Vorschriften” ist ein großer Schritt hin in Richtung Anerkennung für trans*-, inter* und nicht-binären Menschen in Deutschland. Es ersetzt ab dem 1. November das diskriminierende Transsexuellengesetz. Schon ab dem 1. August können Termine beim Standesamt vereinbart…
Religion
Dunkelfeldstudie zu Antisemitismus – Gwosdz: „Jüdisches Leben muss angstfrei möglich sein!“
Heute wurde die Dunkelfeldstudie „Jüdisches Leben und Alltag in Hamburg“ vorgestellt. Sie wurde auf Initiative des Hamburger Antisemitismusbeauftragten erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Akademie der Polizei Hamburg, der Polizeiakademie Niedersachsen, der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und der Gleichstellungsbehörde (BWFGB) durchgeführt. Insgesamt 548 Jüdinnen und Juden, überwiegend aus Hamburg, berichten in der Studie über ihre…
Ähnliche Artikel
Wohnen
3. Förderweg bei Sozialwohnungen – Duge: „Wir geben den Menschen damit Sicherheit“
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben Ende November 2023 mit einem gemeinsamen Antrag die Weichen für die Einführung des 3. Förderwegs gestellt. Ziel der parlamentarischen Initiative war und ist es, den Bau von Sozialwohnungen in der Hansestadt noch einmal deutlich voranzubringen. Am heutigen Freitag hat der Hamburger Senat nun wichtige Rahmendaten dieser neuen Wohnraumförderung…
Wohnen
Mietenspiegel 2023 – Duge: „Darauf dürfen wir uns nicht ausruhen“
In der heutigen Landespressekonferenz hat der Senat den qualifizierten Mietenspiegel für 2023 vorgestellt. Demnach steigen die Mietpreise nicht mehr so stark an wie noch 2021, befinden sich aber dennoch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Grüne Fraktion Hamburg weist vor diesem Hintergrund auf die Wichtigkeit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und einer entsprechenden Förderung…
Wohnen
Bundesförderung auf der Kippe – Rot-Grün kämpft für Sicherheit bei Wohnungsbau und energetischer Sanierung
Mit einem gemeinsamen Antrag zur Bürgerschaftssitzung am 20. Dezember setzen sich SPD und Grüne vor dem Hintergrund der Berliner Haushaltskrise für weiterhin ausreichende Fördermittel im Bereich des Wohnungsbaus und der energetischen Sanierung von Gebäuden ein. Hamburg hat bei der Wohnraumförderung und der energetischen Sanierung von Immobilien bundesweit Maßstäbe gesetzt, ist dabei jedoch auf Fördermittel aus…