Studentische Beschäftigte haben oft kurzzeitig befristete Arbeitsverträge. Das sorgt für große Unsicherheiten im Alltag und auch für ausbleibende Bewerbungen aus finanziell schlechter gestellten Bevölkerungsgruppen. Um diese Beschäftigungsverhältnisse entscheidend zu verbessern, beauftragen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat nun damit, eine Vertragslaufzeit von mindestens zwei Semestern für studentische Beschäftigte an Hochschulen einzuführen. Außerdem spricht sich Rot-Grün in dem gemeinsamen Antrag, über den die Hamburgische Bürgerschaft am 18. Januar abstimmen wird, für einen Tarifvertrag studentischer Beschäftigter (TVStud) auf Bundesebene aus (siehe Anlage).
Dazu Miriam Block, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Für mich ist klar, dass die kommende Tarifrunde der Länder einen studentischen Tarifvertrag als Teilergebnis haben muss. Darauf machen TVStud-Bewegung und Gewerkschaften seit langem aufmerksam. Denn durch einen Tarifvertrag würde die Gestaltung der Arbeitsbedingungen wichtiger Teil der Aushandlung zwischen den Arbeitgeber*innen und Gewerkschaften werden. Das ermöglicht verbindliche und bessere studentische Beschäftigungsverhältnisse und bedeutet zugleich mehr Bildungsgerechtigkeit sowie Qualität der Arbeit. Denn mit größerer Planbarkeit und finanzieller Sicherheit wird ein studentischer Arbeitsplatz in der Wissenschaft, der auch den Zugang zu einer universitären Berufslaufbahn erleichtert, für alle Studierenden zugänglich. In Hamburg packen wir die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von studentischen Beschäftigten jetzt mit der Einführung der Mindestvertragslaufzeit auch konkret an, danach wollen wir die Stärkung der studentischen Mitbestimmung durch eine Personalvertretung vorantreiben.”
Dazu Annkathrin Kammeyer, wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Es ist unser Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft weiter zu verbessern. Dabei sind gerade mehr finanzielle Sicherheit und Planbarkeit für studentische Beschäftigte wichtig. Ohne studentische Beschäftigte wäre ein reibungsloser wissenschaftlicher Betrieb nicht möglich. Somit ist es nur konsequent, auf die Bedürfnisse der zahlreichen Tutor:innen, Übungsgruppenleiter:innen und wissenschaftlichen Hilfskräfte einzugehen und ihre Arbeitsrechte zu stärken. Deswegen unterstützen wir die zuständigen Gewerkschaften sowie die Initiative TVStud und setzen uns auf Bundesebene dafür ein, dass für studentische Beschäftigte ein eigener Tarifvertrag vereinbart wird. Zudem sorgen wir mit unserem Antrag nun dafür, dass die Arbeitsverträge von studentischen Beschäftigten in Hamburg mindestens zwei Semester gelten.“
Neuste Artikel
Klimaschutz
Emissionsdaten 2023 – Domm: „Das sind gute Nachrichten und zugleich ein klarer Auftrag“
Die CO₂-Emissionen Hamburgs sind im Jahr 2023 erneut deutlich gesunken. Das belegen neue Zahlen des Statistikamts Nord. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diese Entwicklung, mahnt jedoch: Sinkende Emissionszahlen dürfen nicht als Selbstverständlichkeit gelten. In Teilen ist der Rückgang auf die Reduzierung der Kohleverstromung zurückzuführen, die 2022 infolge der Energiekrise kurzfristig zugenommen hatte. Die kommenden Jahre…
Sport
Gemeinnützigkeit stärken – Rot-Grün entlastet Sportvereine und gemeinnützige Organisationen
Die Fraktionen von SPD und Grünen setzen sich auch in der neuen Wahlperiode dafür ein, die steuerlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen für Sportvereine und weitere gemeinnützige Organisationen deutlich zu verbessern. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen, dass die Grenze für den vereinfachten Nachweis von Spenden erhöht und die Vereine durch den Abbau bürokratischer Hürden bei…
Haushalt
Reform der Schuldenbremse – Änderung der Hamburgischen Verfassung sichert Bundesregelung rechtlich ab
Die Neuregelung der Schuldenbremse auf Bundesebene hat auch in den Ländern die Möglichkeit einer strukturellen Kreditaufnahme ermöglicht. Um diese ins Landesrecht wirkende Regelung rechtssicher festzuschreiben, schlagen die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen eine Änderung der Hamburgischen Landesverfassung vor. Über den rot-grünen Antrag debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 24. April. Dazu Dennis…
Ähnliche Artikel
Wissenschaft
Weltall hautnah – Rot-Grün unterstützt Sanierung von Hamburger Sternwarte
Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf verbindet wissenschaftliche Forschung, Lehre und Bildungsarbeit an einem historischen Ort. Um Schäden an den denkmalgeschützten Gebäuden und Teleskopen zu beheben und vorzubeugen, stellen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen 340.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereit. Das Bezirksamt Bergedorf beteiligt sich zudem mit 30.000 Euro an den Kosten der…
Wissenschaft
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Gute Wissenschaft für eine innovative Zukunft
Wissenschaftlicher Fortschritt ist ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit Hamburgs. Mit dem Haushalt 2025/26 und dem Sammelantrag Wissenschaft setzen SPD und Grüne gezielte Schwerpunkte, um Hamburgs Position als Wissenschaftsmetropole auszubauen. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf der Einführung eines eigenständigen Promotionsrechts an der HAW und der Förderung des Großprojekts PETRA IV am DESY, das weltweit…
Wissenschaft
Filmreifes Technik-Upgrade – Rot-Grün stärkt Hamburg Media School
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen unterstützen die Hamburg Media School (HMS) bei der Modernisierung ihrer Produktionstechnik. Dringend benötigt werden Neuerungen in den Bereichen Kamera, Bühne und Licht sowie Schnitt und IT-Equipment. Dafür sollen bis zu 500.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereitgestellt werden. Über einen entsprechenden Antrag berät die Bürgerschaft am 10. April….