Um wachsende Pflegebedarfe und passgenaue Angebote miteinander zu verknüpfen, entwickelt der Hamburger Senat derzeit Eckpunkte für die künftige pflegerische Versorgungsstruktur in Hamburg. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen unterstützen diesen Prozess und sprechen sich dafür aus, in der Rahmenplanung auch Perspektiven für die verstärkte Gewinnung von Fachkräften, gute Pflege in den Quartieren sowie für die Förderung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften abzubilden. Darüber hinaus sollen auch die Anliegen von pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund, mit Behinderung oder aus der LSBTI*-Community stärker berücksichtigt werden (siehe Anlage). Über den rot-grünen Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft am 16. November abstimmen.
Dazu Christa Möller-Metzger, Sprecherin für Senior*innen der Grünen Fraktion Hamburg: „Bei der pflegerischen Rahmenplanung ist es uns wichtig, Angebote zu schaffen, in denen sich alle pflegebedürftigen Menschen wohlfühlen. Menschen mit Behinderungen haben zum Beispiel besondere Lebenserfahrungen, ältere Migrant*innen mit Demenz verstehen oft nur noch ihre Muttersprache. Inklusion muss immer mitgedacht werden – weshalb wir auch ab sofort einen neuen Schwerpunkt auf das Thema geschlechtliche Vielfalt legen werden. Queere Menschen der älteren Generation sind noch in einem Umfeld von offener Ablehnung aufgewachsen, wurden ausgegrenzt oder mussten sich verstellen. Sie fragen sich, mit welcher Haltung ihnen die Menschen in einer Pflegeeinrichtung begegnen würden. In Zukunft soll daher deutlich erkennbar sein, welche Einrichtungen im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt besonders fortschrittlich sind. Wir wollen die Hamburger Pflegeeinrichtungen bei einer Zertifizierung für LSBTI*-Sensibilität unterstützen und dieses Engagement im Pflegekompass kenntlich machen.“
Dazu Sabine Jansen, Expertin für Pflege der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Hamburg steigt und wird auch in den nächsten Jahren immer weiter zunehmen. Deshalb ist es richtig, dass der Senat gemeinsam mit Pflegekassen, Pflegeanbietern und auch den Vertretungen der pflegenden Angehörigen einen ganzheitlichen Plan für die Pflege der Zukunft in unserer Stadt entwickelt. Nur so werden wir weiterhin allen Hamburger:innen leistungsstarke und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Pflegeangebote anbieten können. Neben der allgegenwärtigen Herausforderung der Fachkräftesicherung ist es uns ein besonderes Anliegen, die verschiedenen Bedarfe in unserer vielfältigen Stadtgesellschaft sensibler zu berücksichtigen. Dazu gehört für uns beispielsweise auch, stärker auf die Versorgungsbedarfe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte oder Behinderung einzugehen. Für Pflegebedürftige aus der queeren Community wollen wir die Verbreitung eines Siegels für LSBTI*-sensible Pflege unterstützen. Dieses Qualitätsmerkmal soll künftig auch im Hamburger Pflegekompass ausgewiesen werden.“
Hintergrund
Die Hamburger Pflegestützpunkte und der Hamburger Pflegekompass informieren über die vielfältigen Angebote in Hamburg. Während die Hamburger Pflegestützpunkte Betroffene und ihre Angehörigen beraten sowie Fragen rund um das Thema Pflege beantworten, gibt der Hamburger Pflegekompass Hinweise zu vollstationären Pflegeeinrichtungen in Hamburg.
Neuste Artikel
Wohnen
Mietwohnung bleibt Mietwohnung – Rot-Grün verlängert Umwandlungsverordnung
Mit einem gemeinsamen Antrag zur Bürgerschaftssitzung am 6. Dezember ersuchen SPD und Grüne den Senat, den seit 2015 ununterbrochen gültigen Umwandlungsschutz von Miet- in Eigentumswohnungen in Gebieten mit Sozialer Erhaltungsverordnung um weitere fünf Jahre zu verlängern. Zusammen mit derzeit 15 Sozialen Erhaltungsverordnungen, abgesenkten Kappungsgrenzen und einer Mietpreisbremse für Neuvermietungen nutzt Rot-Grün in Hamburg konsequent alle…
Senior*innen
Gute Ernährung in Pflegeheimen – Rot-Grün ermöglicht mehr Transparenz
Die Qualität von Essen in Hamburger Pflegeeinrichtungen soll in Zukunft transparent ausgewiesen werden. Ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sieht vor, dass alle nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifizierten Einrichtungen im Pflegekompass der Stadt kenntlich gemacht werden. So soll ein Anreiz gesetzt werden, vermehrt Essen mit guter Qualität…
Frauen
Gewalt gegen Frauen – Engels: „Geschlechtergerechtigkeit ist die beste Prävention“
Jede Stunde werden auch in Deutschland zahlreiche Frauen Opfer von Gewalt. Beinahe täglich versucht ein Partner oder ein Ex-Partner hierzulande, einen Femizid zu begehen, fast jeden dritten Tag wird eine Frau ermordet. Anlässlich des morgen stattfindenden „Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt an Frauen“ weist die Grüne Fraktion Hamburg erneut auf die noch immer hohen…
Ähnliche Artikel
Senior*innen
Gute Ernährung in Pflegeheimen – Rot-Grün ermöglicht mehr Transparenz
Die Qualität von Essen in Hamburger Pflegeeinrichtungen soll in Zukunft transparent ausgewiesen werden. Ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sieht vor, dass alle nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifizierten Einrichtungen im Pflegekompass der Stadt kenntlich gemacht werden. So soll ein Anreiz gesetzt werden, vermehrt Essen mit guter Qualität…
Senior*innen
Routingtool für barrierefreie Wege – Mobilität für alle mithilfe von Daten stützen
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stoßen auf ihren Wegen immer wieder auf Barrieren, die bislang noch nicht systematisch erfasst werden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dass diese Mobilitätsdaten künftig erhoben und für die Planung barrierefreier Wegstrecken genutzt werden. Ziel ist die Entwicklung eines individualisierten Routingtools, das Menschen mit…
Senior*innen
Ausbau von On-Demand-Angeboten – Ältere für autonome Shuttles begeistern
Autonome On-Demand-Shuttles sollen in Hamburg als „Modellregion Mobilität der Zukunft“ schon bald eine wichtige Rolle spielen. Ziel ist es, dass schon bis 2030 10.000 solcher Fahrzeuge in Hamburg zum Einsatz kommen und so zur Mobilitätswende beitragen. Damit dann auch ältere Menschen von diesen Angeboten profitieren können, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen mit…