In Hamburg verfügen manche Park+Ride-Anlagen über freie Kapazitäten, während in den umliegenden Wohnvierteln der Parkraum knapp ist. Um die Parkmöglichkeiten in den Quartieren besser zu nutzen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auszuweiten. Dadurch können vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und die Parksituation in den angrenzenden Wohnquartieren entlastet werden. Über den rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 16. Juli.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilität der Grünen Fraktion Hamburg: „Das Nachbarschaftsparken, bei dem Anwohnende unkompliziert und günstig einen P+R-Parkplatz mieten können, ist eine gute Sache. Es ermöglicht eine effizientere Nutzung vorhandenen Parkraums und stellt den Menschen in Hamburg praktisch und kostengünstig Parkflächen zur Verfügung. Zudem könnte es sogar dafür sorgen, dass einige Hamburger*innen in Zukunft keine teure Stellplatzmiete mehr zahlen müssen – eine Entlastung für den Geldbeutel. Ein weiterer Vorteil ist, dass Parkraum genau dort gebündelt wird, wo auch Platz ist. Öffentliche Flächen in den Quartieren werden so frei für mögliche alternative Nutzung. Mit der Ausweitung des Pilotprojekts Nachbarschaftsparken auf weitere P+R-Anlagen, die nicht stark ausgelastet sind, schaffen wir also nicht nur Parkflächen für die Anwohner*innen, sondern sorgen auch zugleich für mehr Platz in den Straßen.”
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Nachbarschaftsparken ist eine echte Win-win-Lösung: Die P+R-Anlagen behalten ihre wichtige Funktion für Pendelnde, während die umliegenden Quartiere mehr Parkraum bekommen. Damit schaffen wir mehr Platz für die Menschen vor Ort und sorgen dafür, dass der Parkplatzsuchverkehr verringert wird. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Nachbarschaftsparken nicht nur den Parkdruck reduziert, sondern auch sozial ausgewogen und erschwinglich gestaltet werden kann. Indem wir unterausgelastete P+R-Anlagen gezielt öffnen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität, schaffen bezahlbaren Parkraum in Wohnquartieren und bringen die Verkehrswende auch auf lokaler Ebene voran.”
Hintergrund:
Im Februar 2025 startete das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken” im Bezirk Wandsbek auf zwei P+R-Anlagen (Meiendorfer Weg und Volksdorf). Dort können Anwohnende seitdem für 50 Euro pro Monat einen Stellplatz mieten, ohne anschließend ein öffentliches Verkehrsmittel des HVV nutzen zu müssen. Die Analyse der Auslastungsdaten zeigt, dass das laufende Pilotprojekt auf jene P+R-Anlagen ausgeweitet werden sollte, deren durchschnittliche Belegung dauerhaft unter einem Schwellenwert von rund 50 Prozent liegt, wie beispielsweise an den Stationen Steinfurther Allee, Langenhorn Markt und Neugraben. In einem weiteren Schritt sollen die Erfahrungen mit dem Pilotprojekt ausgewertet und auf Grundlage der Auswertungsergebnisse das Nachbarschaftsparken als dauerhaftes Angebot etabliert und auf weitere geeignete P+R-Anlagen ausgeweitet werden.
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.
Neuste Artikel
Klimaschutz
Hamburg stimmt für den Zukunftsentscheid – Grüne sehen starkes Signal für den Klimaschutz
Der Hamburger Zukunftsentscheid ist erfolgreich. Eine Mehrheit der Hamburger*innen hat für den Gesetzesentwurf der Initiative gestimmt. Die notwendige Zahl von mindestens 262.609 Ja-Stimmen wurde erreicht, die Nein-Stimmen blieben in der Minderheit. Mit dem heutigen Votum wird das von der Initiative vorgelegte Klimaschutzgesetz verbindlich. Es schreibt fest, dass Hamburg bereits bis 2040 klimaneutral werden soll –…
Stadtentwicklung
Wohnungsbau-Turbo – Rot-Grün bringt Beschleunigung für bezahlbares Wohnen in Hamburg auf den Weg
Der Bundestag hat heute das Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung beschlossen. Mit dem neuen Paragrafen 246e Baugesetzbuch (BauGB), dem sogenannten Wohnungsbau-Turbo, können Bauvorhaben verkürzt und flexibler genehmigt werden. Vor diesem Hintergrund ersuchen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat, den Wohnungsbau-Turbo konsequent zu nutzen, um schneller Wohnungen zu schaffen. Mit einem…
Energie
Solarstrategie für Hamburg – Nerlich: „Das wird unsere Stadt nach vorne bringen“
Der Senat hat heute die neue Solarstrategie für Hamburg vorgestellt. Sie geht auf einen Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen (Drs. 22/13618) zurück und legt die Grundlage dafür, den Ausbau der Solarenergie in der Stadt weiter zu beschleunigen. Vorgesehen sind unter anderem die konsequente Nutzung öffentlicher Dachflächen, die Förderung von Mieterstrommodellen und Quartierslösungen sowie Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung…
Ähnliche Artikel
Mobilitätswende
Sichere Schulwege ohne Elterntaxis – Grünes Licht für Schulstraßen in Hamburg
Schulstraßen, also Straßensperrungen vor Schulen während der Stoßzeiten, können künftig unkompliziert und rechtssicher eingerichtet werden. Das geht aus der Antwort des Senats auf ein Ersuchen der rot-grünen Regierungsfraktionen aus dem vergangenen Sommer hervor (Drs. 22/16066). Die Einrichtung erfolgt demnach über eine Teileinziehung von Verkehrsflächen. Die Auswahl geeigneter Straßen wird in Zusammenarbeit mit den Schulgemeinschaften, der…
Mobilitätswende
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg – Neue Verkehrskonzepte vor Schulen
Der Weg zur Schule soll künftig in Hamburg noch sicherer werden. Ein gemeinsamer Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen sieht vor, dass alle Hamburger Schulstandorte auf ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. Wenn notwendig, sollen für einzelne Schulen neue Verkehrskonzepte entwickelt werden, die die Sicherheit von Schulkindern verbessern (siehe Anlage). Zudem soll an geeigneten Stellen die Einrichtung von…
Mobilitätswende
Neues Straßenverkehrsgesetz – Domm: „Leisere Straßen und sicherere Mobilität“
Heute haben Bundestag und Bundesrat in ihren Sitzungen nach einer Einigung im Vermittlungsausschuss der Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes zugestimmt. Diese Reform gibt den Ländern und Kommunen erweiterte Befugnisse, den Straßenverkehr vor Ort flexibler sowie klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Grüne Fraktion begrüßt diesen dringend notwendigen Wandel in der Verkehrspolitik und sieht in den Änderungen, die…