Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für eine Verbesserung der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Hamburg ein. Neben dem verstärkten Ausbau von leistungsfähigen Schnellladesäulen sollen dabei langfristig auch attraktive Preise sichergestellt werden. Um die Verfügbarkeit der Ladesäulen zu verbessern, soll das Parken zudem künftig nur noch während des Ladens gestattet sein. Der Antrag wird in der ersten Bürgerschaftssitzung nach der Sommerpause, am 18. August, im Parlament beraten.
Dazu Johannes Müller, energiepolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„Elektromobilität soll sich für Klima und Mensch lohnen – emissionsfreies und flexibles Fahren zu fairen Preisen ist das Ziel. Um den Erfolg der Elektromobilität in dieser Hinsicht fortzusetzen und zu beschleunigen, setzen wir uns dafür ein, die Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur auch preislich langfristig attraktiv zu gestalten, damit sich der Wechsel auf ein Elektrofahrzeug auch zukünftig finanziell auszahlt. Darüber hinaus bringen wir den verstärkten Ausbau von Schnellladepunkten mit mindestens 200kW Spitzenleistung voran, die den Ladevorgang beschleunigen und so täglich mehr Elektrofahrzeuge mit erneuerbarem Strom versorgen können. Indem wir das Parken von Elektrofahrzeugen an öffentlichen Ladesäulen nur noch während des zweistündigen Ladens ermöglichen, verhindern wir zudem, dass vorhandene Ladeplätze unnötig blockiert werden. Auf Parkplätzen mit Parkschein ist das gebührenfreie Parken mit e-Kennzeichen weiterhin möglich.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ziel eines emissionsfreien Güterstraßenverkehrs, dem wir mit dem Antrag einen Schritt näher kommen wollen. Einen wichtigen Beitrag leisten hier so genannte ‚Megacharger‘-Ladepunkte für LKW, die wir in Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen einführen wollen. Gerade für den Logistik- und Hafenstandort Hamburg sind elektrisch betriebene Schwerlast-LKW entscheidend für effektiven Klimaschutz im Güterverkehr und wettbewerbsfähige Unternehmen.“
Dazu Hansjörg Schmidt, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD Bürgerschaftsfraktion:
„E-Autos werden erst richtig attraktiv, wenn auch die Infrastruktur stimmt. Hamburg belegt mit seinen öffentlich zugänglichen Ladepunkten deutschlandweit bereits eine Spitzenposition. Doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, denn immer mehr Hamburger:innen schaffen sich ein Elektroauto an. Dem steigenden Bedarf wollen wir deshalb mit einem konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur begegnen, bei dem wir vor allem auf Schnellladesäulen setzen. Das ist sinnvoll, denn die auf dem Markt erhältlichen Fahrzeuge können zunehmend höhere Ladeleistungen aufnehmen, was Schnellladepunkte gegenüber den deutlich langsameren 22kW-AC-Ladepunkten langfristig attraktiver macht. Für mehr Attraktivität in der E-Mobilität muss der Preis pro Ladung im Vergleich mit Benzin und Diesel entsprechend günstig gestaltet werden. Auch hierfür setzen wir uns mit unserem Antrag ein, denn durch kostengünstige Ladungen wird der Umstieg auf regenerative Antriebe für viele Menschen erschwinglich. Auch für den Wirtschaftsstandort und die Logistikbranche kann die Elektromobilität eine gute Lösung sein – Unternehmen wie Volvo, Tesla, Scania und MAN arbeiten bereits an batterieelektrischen Antrieben für LKW. Wir wollen diese Entwicklung nicht passiv abwarten, sondern bereits jetzt aktiv prüfen, ob die entsprechenden ‚Megacharger‘ zum Laden von LKW-Batterien bereits heute in die Planung einer öffentlichen Grundversorgung einbezogen werden können.“


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