Queer

Mehr Straftaten gegen LSBTIQ+ – Müller: „Ein alarmierendes Spiegelbild der Stimmung im Land“

Die Zahl der queerfeindlichen Straftaten in Hamburg hat deutlich zugenommen. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) des Grünen Abgeordneten Farid Müller an den Senat hervor. Demnach wurden im Jahr 2023 insgesamt 98 Straftaten im Bereich „sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ erfasst, im Vergleich zu 2022 (56 Straftaten) bedeutet das einen Anstieg um 75 Prozent. Dieser ist vor allem auf eine Zunahme an Bedrohungen, Beleidigungen und Volksverhetzungen zurückzuführen. Die Grüne Fraktion Hamburg zeigt sich vor dem Hintergrund dieser Entwicklung erschüttert und mahnt zu mehr Wachsamkeit der Behörden und gesellschaftlicher Zivilcourage, sieht in der Zunahme an Straftaten zugleich aber auch eine Dunkelfelderhellung durch eine gestiegene Anzeigenbereitschaft.

Dazu Farid Müller, queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Der dramatische Anstieg der queerfeindlichen Straftaten in Hamburg ist ein alarmierendes Spiegelbild der gesellschaftlichen Stimmung. Die Grenzen des Sag- und Machbaren verschieben sich zunehmend, was vor allem für Minderheiten schlimme Konsequenzen hat. Queere Menschen sind immer häufiger Übergriffen und Gewalt ausgesetzt. Das ist nicht nur erschreckend, sondern auch absolut inakzeptabel. Obwohl wir in unserer Stadt die Aufklärungsmaßnahmen in Schulen ausgebaut und auch eine bessere Sensibilisierung der Polizei auf den Weg gebracht haben, verschärft sich die Lage weiter. Wir müssen das Bewusstsein für Zivilcourage jetzt noch energischer stärken und offen darüber diskutieren, wie wir Opfer besser schützen und die Lage in den Hotspots entschärfen können. Eine Möglichkeit ist hier sicher mehr Polizeipräsenz, um vor Taten abzuschrecken. Klar ist: Hamburg muss ein sicherer Ort für alle Menschen sein, für Hass und Intoleranz darf es hier keinen Millimeter Platz geben.“

Weitere Informationen
Ein Hotspot der körperlichen Gewalt gegen queere Menschen ist der Stadtteil St. Pauli. Dort wurden im vergangenen Jahr sechs der insgesamt 20 Hamburger Straftatendelikte im Bereich Körperverletzung und schwere Körperverletzung registriert. In Barmbek-Nord und Wilhelmsburg wurden jeweils drei Delikte angezeigt, in St. Georg und Winterhude jeweils zwei.

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