Bei der neu zu bauenden Sternbrücke wird die nähere Ausgestaltung des Projekts in einer Gestaltungswerkstatt mit Bürger*innenbeteiligung fortgesetzt. Dies sieht ein gemeinsamer Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen zur heutigen Bürgerschaftssitzung vor (siehe Anlage). In die Planung sind die Deutsche Bahn, die Deutsche Stiftung Baukultur sowie namhafte Architektur- und Ingenieurbüros einbezogen. Darüber hinaus soll die Deutsche Bahn ein Büro für Freiraum- und Grünplanung bestimmen, um Grünverluste im Zuge der Bauarbeiten hochwertig auszugleichen und ein deutlich stärker begrüntes Quartier zu ermöglichen. In unmittelbarer Nähe der Sternbrücke soll ein Kulturhaus entstehen, in dem die vom Umbau betroffenen Kultureinrichtungen eine neue Heimat finden können. Unterhalb der Brücke wird der Fokus auf eine zukunftsgerechte Verkehrsplanung gelegt.
Dazu Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Mit dem Neubau der Sternbrücke kommen große Veränderungen auf das Quartier zu: Die einzigartige Clubszene benötigt neue geeignete Orte, das Grün im Quartier soll aufgewertet und der Verkehr auf Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee im Sinne der Mobilitätswende mit Busspuren und breiten Radverkehrsanlagen neu geordnet werden. Es ist uns ein großes Anliegen, die Bürger*innen intensiv an den kommenden Aufgaben zu beteiligen. Eine Gestaltungswerkstatt der Deutschen Bahn mit dem Deutschen Bauforum findet derzeit bereits für das Brückenbauwerk statt. Wir möchten, dass das Quartier um die Sternbrücke auch in Zukunft bunt, lebendig und grün bleibt. Darüber hinaus bedarf es weiterhin großer Anstrengungen um die Bahninfrastruktur in Hamburg für die Mobilitätswende fit zu machen. Ein Brückenforum mit Fachleuten aus Denkmalschutz und Baukultur soll künftig die große Zahl an sanierungsbedürftigen Bahnbrücken im Sinne des Stadtbildes begleiten.“
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In den nächsten Jahren stehen viele Dutzend Eisenbahnbrücken zur Instandsetzung und Erneuerung an. Aus den engagierten Diskussionen um den Neubau der Sternbrücke ziehen wir die Lehre, dass zukünftig ein fachkundiges Brückenforum diese Brückenbaumaßnahmen begleiten soll, gerade mit Blick auf die Belange des Denkmalschutzes, der Baukultur und des Stadtbildes. Der von der Deutschen Bahn geplante Neubau der Sternbrücke ist unverzichtbar, um die Ziele der Mobilitätswende zu erreichen und die Verkehrsmengen auf und unter der Brücke auch in den nächsten 100 Jahren bewältigen zu können. Das haben die Anhörungen im Verkehrsausschuss deutlich gemacht. Mit unserem Antrag wollen wir einen Dialog darüber anstoßen, wie das Quartier rund um die Sternbrücke nach Abschluss des Brückenneubaus aussehen soll. Wir öffnen Gestaltungsspielräume mit Blick auf die nähere Ausgestaltung der Brücke, das neu zu bauende Kulturhaus sowie die Verkehrs-, Grün- und Freiraumplanung.“
Hintergrund
Die über 100 Jahre alte Sternbrücke in Altona ist baufällig und muss zeitnah durch eine neue Brücke ersetzt werden. Mit 900 Zügen pro Tag trägt die Brücke seit langer Zeit eine Verkehrsmenge, die zur Zeit ihres Baus nicht absehbar war. Die Deutsche Bahn hat ihren Entwurf für die neue Brücke daher Anfang 2020 vorgestellt. Seitdem wird das Projekt von der Öffentlichkeit intensiv begleitet. Der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hat sich umfassend mit dem Thema befasst und Expert*innen, Bürger*innen sowie den Senat angehört. Die Erkenntnisse aus diesen Sitzungen finden in dem gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen Berücksichtigung.
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