Der Hamburger Senat und die Kühne-Stiftung haben sich auf den Bau einer neuen Oper am Baakenhöft in der HafenCity verständigt. Die Stadt stellt das Grundstück bereit und übernimmt die Erschließung, während die Kühne-Stiftung die Baukosten trägt. In der kommenden Legislaturperiode muss die Bürgerschaft dem Projekt noch zustimmen. Die Grüne Fraktion Hamburg und der Grüne Landesverband Hamburg fordern mit Blick auf den Bau, dass die neue Oper ein offenes Haus für alle Hamburger*innen wird – einfach zugänglich und bezahlbar. Mit günstigen „Hamburg Tickets“ sollen Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft angesprochen werden. Ziel muss es sein, das Gebäude mit einem vielseitigen Programm und einladenden, flexiblen Räumlichkeiten zu einem lebendigen Begegnungsort zu machen, der gleichzeitig die historische Bedeutung des Baakenhöfts im Kontext der deutschen Kolonialzeit nicht verkennt.
Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Klaus-Michael Kühne schenkt unserer Stadt eine Oper, das ist eine gute Nachricht. Wenn Reiche ihrer Stadt etwas zurückgeben, ist das eine erfreuliche Entwicklung. Als Grüne haben wir Ende vergangenen Jahres klare Bedingungen für eine neue Oper gestellt: Die Finanzierung des Baus muss allein vom Stifter getragen werden – Hamburg zahlt dafür keinen Cent. Außerdem darf es keine inhaltliche Einflussnahme auf das Programm geben, also keine ‚Kühne-Oper‘, und das Projekt darf niemals auf Kosten der vielen, sehr wichtigen kleineren Projekte in der Kunst- und Kulturszene gehen. Es freut uns sehr, dass diese Bedingungen mit dem heutigen Tag erfüllt sind.
Zugleich bedeutet die heutige Entscheidung kein Ende der Planungen, sondern einen neuen Ausgangspunkt. Als parlamentarische Kraft werden wir das Projekt Schritt für Schritt begleiten, mit kritischem Blick und guten, konstruktiven Ideen. Bei einem so großen Bauprojekt ist ein umfassender Dialog in der Stadtgesellschaft unerlässlich. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass mit der neuen Oper kein reines Elitenprojekt an den Start geht, sondern die Menschen aktiv mitgenommen und beteiligt werden – das gilt auch und gerade für das Programm und die Gestaltung der Räumlichkeiten. Vor allem aber wollen wir, dass die neue Oper für Menschen abseits des typischen Opernpublikums offensteht: etwa für Schulklassen, Jüngere und Menschen mit geringem Einkommen. Das geht nur über bezahlbare ‚Hamburg-Tickets‘ für den Opernbesuch, die für alle erschwinglich sind. Wir wollen keine Oper für Wenige, sondern eine Oper für Alle.“
Dazu Leon Alam, Co-Landesvorsitzender der GRÜNEN Hamburg: „Der Baakenhöft ist ein zentraler Ort der kolonialen Vergangenheit Hamburgs. Er diente als logistische Drehscheibe des Völkermordes an den Herero und Nama, von hier aus zogen deutsche Soldaten in den Krieg. Die Geschichte des Geländes darf in dem jetzt beginnenden Entwicklungs- und Beteiligungsprozess rund um das Opernhaus nicht unter den Tisch fallen, sondern muss von Anfang an mitgedacht werden. Wir machen uns dafür stark, das Gedenken angemessen in die Planungen einer neuen Oper zu verankern und einen Ort der Erinnerungskultur zu schaffen. Klar ist für uns auch: Ein Geschenk an die Stadt Hamburg entbindet niemanden von seiner Verantwortung, die Geschichte des eigenen Unternehmens kritisch aufzuarbeiten.”
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