An den Hamburger Pflegeschulen werden mehr qualifizierte Lehrkräfte benötigt, die das Pflegepersonal fachkundig ausbilden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen deshalb die Ausbildung zur Pflege-Lehrkraft attraktiver machen und setzen sich für eine Ausweitung des Studienangebots ein. Ein gemeinsamer Antrag sieht vor, dass die Entwicklung eines konsekutiven Studiengangs der Pflegewissenschaften im Lehramt sowie die Einrichtung eines Aufbau-Masterstudiengangs geprüft wird, der den Quereinstieg erleichtert (siehe Anlage). Über den Antrag wird in der kommenden Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft am 13. September abgestimmt.
Dazu Linus Görg, Sprecher für Pflege der Grünen Fraktion Hamburg: „Gute Pflege ist auf hoch qualifizierte Lehrkräfte angewiesen, die in den Pflegeschulen ihr Wissen weitergeben und eine hochwertige Ausbildung sicherstellen. Leider gibt es in Hamburg nach wie vor zu wenig Lehrkräfte in diesem Bereich. Das liegt auch daran, dass es hier aktuell noch kein adäquates staatliches Studienangebot für Pflegepädagogik im Bachelor oder Master gibt. Mit unserem Antrag setzen wir uns deshalb für ein konsekutives Vollzeitstudium der Pflegewissenschaften im Lehramt an berufsbildenden Schulen ein. Zugleich gibt es aktuell einen hohen Nachqualifizierungsbedarf von Lehrkräften, die bisher nur über einen Bachelorabschluss, teilweise aus anderen Fachrichtungen, verfügen. Diesen Menschen muss der Quereinstieg in die Pflegepädagogik ermöglicht werden. Aus diesem Grund soll der Senat die Einführung eines Aufbau-Masterstudiengangs prüfen, der für Lehramtsstudierende aus Bachelorstudiengängen offensteht, die einen pflege- oder therapiewissenschaftlichen, aber mitunter keinen pädagogischen Bezug haben. Der Studiengang sollte auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Studierenden, die oft bereits an den Pflegeschulen arbeiten, zugeschnitten und parallel zur beruflichen Tätigkeit möglich sein. Wir brauchen diese Menschen dringend als künftige Lehrkräfte und sollten alles dafür tun, um ihnen den Einstieg in die Pflegepädagogik zu erleichtern.“
Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Mit dem Pflegeberufegesetz des Bundes sind die Anforderungen an die Ausbildungsqualität in der Pflege gestiegen. Damit ergeben sich auch höhere Anforderungen an die Qualifikation der Lehrenden. Dafür müssen wir die Voraussetzung schaffen und setzen uns für einen konsekutiven Studiengang Pflegewissenschaften im Lehramt ein. Wichtig ist dabei die Möglichkeit eines Quereinstiegs, denn Lehrende mit pflegerelevanten Abschlüssen und Qualifikationen, die bisher keine pädagogische Ausbildung haben, geben wichtige Einblicke weiter. Gerade Pflegende mit langjähriger Berufserfahrung sind wertvoll in der Wissensvermittlung. Um dies fortführen zu können, ist die Möglichkeit für einen Quereinstieg in die Pflegepädagogik umso wichtiger. Lehrende müssen das nun erforderliche Studium auch berufsbegleitend absolvieren und es an wechselnde Dienstpläne und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anpassen können. So schaffen wir Kontinuität und fügen einen weiteren Baustein zur Reduzierung des Fachkräftemangels hinzu.“
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