Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stoßen auf ihren Wegen immer wieder auf Barrieren, die bislang noch nicht systematisch erfasst werden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dass diese Mobilitätsdaten künftig erhoben und für die Planung barrierefreier Wegstrecken genutzt werden. Ziel ist die Entwicklung eines individualisierten Routingtools, das Menschen mit Mobilitätseinschränkungen barrierefreie Wegstrecken anzeigt . Über den gemeinsamen Antrag wird in der heutigen Bürgerschaftssitzung entschieden.
Dazu Christa Möller-Metzger, senior*innenpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Wer sich mit einem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen in der Stadt bewegt, muss häufig Umwege machen, um ans Ziel zu kommen. Diese Wegstrecken sind oft noch nicht ausreichend barrierefrei. Das CityScienceLab der Hafencity Universität hat gemeinsam mit Betroffenen untersucht, wo diese Wege verlaufen und welche konkreten Barrieren existieren, etwa fehlende Straßenquerungen oder zu hohe Bordsteine. Dabei hat sich gezeigt, dass bei der Erfassung dieser Wegstrecken noch große Lücken im Datenschatz unserer Stadt bestehen. Mit unserem Antrag wollen wir diese Lücken schließen. Es geht darum, relevante Daten systematisch zu erfassen und auszuwerten, damit die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in der Verkehrs- und Stadtplanung umfassend berücksichtigt werden können. Darüber hinaus soll auf Grundlage dieser Daten ein digitales Routingtool entwickelt werden, das den Betroffenen anzeigt, wie sie barrierefrei, schnell und sicher zum gewünschten Ziel gelangen. Damit kommen wir dem Ziel einer inklusiven, altersfreundlichen Mobilität näher, wie wir es uns auf dem Weg zur Age-friendly City im Sinne der WHO vorgenommen haben.”
Dazu Regina Jäck, Sprecherin für Menschen mit Behinderung der SPD-Fraktion Hamburg: „Barrierefreie Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Bereich des ÖPNV ist Hamburg gut aufgestellt: Fahrzeuge und Haltestellen sind entweder bereits barrierefrei oder werden in den nächsten Jahren entsprechend umgebaut. Inklusionstaxen und die kostenlose Nutzung von MOIA für Menschen mit einer Schwerbehinderung sorgen für individuelle Mobilität auf der Straße. Die Herstellung eines barrierefreien öffentlichen Raums ist unser Ziel. Dazu bedarf es einer Datengrundlage. Wir wollen daher die Möglichkeit schaffen, die bereits im Wohnumfeld bekannten und neu entstandenen Barrieren zentral zu melden und zu erfassen. Mit unserem Antrag wollen wir dafür sorgen, dass diese Daten durch Crowdworking erhoben werden können, um so die Beseitigung dieser Barrieren anzustoßen. Darüber hinaus soll mit dieser Datenbasis ein Routingtool gespeist werden, das auf bestehende Barrieren hinweist.“
Neuste Artikel
Justiz
Bei häuslicher Gewalt – Einfacherer Ausstieg aus dem gemeinsamen Mietvertrag
Der gemeinsame Mietvertrag bedeutet für Betroffene von häuslicher Gewalt zusätzliches Leid: Sie bleiben häufig auch nach dem Auszug abhängig von ihren gewalttätigen Partnern und müssen langwierige Gerichtsverfahren durchstehen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich deshalb für einen einfacheren Ausstieg aus gemeinsamen Mietverträgen in Fällen häuslicher Gewalt ein. Betroffenen wird so ein klarer Neuanfang…
Landesverband
Landesparteitag: GRÜNE wählen neuen Landesvorstand
Selina Storm wird neue Parteichefin / Leon Alam wiedergewählt Die Hamburger GRÜNEN haben auf ihrer Landesmitgliederversammlung in Wandsbek einen neuen Landesvorstand gewählt: Selina Storm ist neue Landesvorsitzende. Die 37-jährige Wissenschaftlerin sitzt bereits als Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. Sie wurde mit 77 Prozent der Stimmen gewählt. Storm bildet künftig die Doppelspitze der Hamburger GRÜNEN gemeinsam…
Mobilitätswende
Mehr Parkraum für Anwohnende – Rot-Grün will Nachbarschaftsparken ausweiten
In Hamburg verfügen manche Park+Ride-Anlagen über freie Kapazitäten, während in den umliegenden Wohnvierteln der Parkraum knapp ist. Um die Parkmöglichkeiten in den Quartieren besser zu nutzen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auszuweiten. Dadurch können vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und…
Ähnliche Artikel
Senior*innen
Hamburg wird offiziell „Age-friendly-City“ – Möller-Metzger: „Das altersfreundliche Hamburg ist ein Erfolg grüner Politik“
Die Hansestadt Hamburg ist nun offiziell „Age-friendly-City“: Wie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank heute verkündet hat, ist die Hansestadt dem WHO-Netzwerk der altersfreundlichen Städte beigetreten und verpflichtet sich über Legislaturperioden hinweg, das Leben für ältere Menschen kontinuierlich zu verbessern. Zuvor hatte der Senat unter grüner Federführung den Aktionsplan „Age-friendly City für ein altersfreundliches Hamburg” auf…
Senior*innen
Diskriminierung durch Altersgrenzen – Rot-Grün will ältere Verbraucher*innen besser schützen
Ältere Menschen stoßen im Banken- und Versicherungswesen häufig auf Altersgrenzen, die sie benachteiligen – sei es bei der Vergabe von Krediten oder im Versicherungsschutz. Um dieser Form der Altersdiskriminierung entgegenzuwirken, fordern die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat auf, sich im Rahmen der geplanten Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für mehr Transparenz und Gleichbehandlung…
Senior*innen
Hamburg auf dem Weg zur Age-friendly City – Möller-Metzger: „Von altersfreundlicher Stadt profitieren alle Menschen“
In den kommenden Monaten entscheidet die WHO über den Beitritt Hamburgs zum weltweiten Netzwerk altersfreundlicher Städte. Seit vielen Jahren setzt sich die Grüne Fraktion für ein altersfreundliches Hamburg ein und startete dafür vor zwei Jahren eine Dialogoffensive zur Age-friendly City. Menschen aus allen Teilen Hamburgs konnten seitdem in zahlreichen Veranstaltungen ihre Ideen und Anregungen einbringen,…