Auf Einladung der Grünen Fraktion sind am 21. Dezember Vertreter*innen rund um die medizinische Versorgung von Kindern in Hamburg zu einem digitalen Austausch zusammengekommen. Kinderärzt*innen und Kinderkrankenpfleger*innen hatten so die Möglichkeit, ausführlich über die aktuellen Überlastungen in den Kinderkliniken und Praxen zu berichten. Ziel war es zudem, das gemeinsame Verständnis für jetzt dringend notwendige Schritte zu stärken. Derzeit kommen Unterstützungsmaßnahmen der Kassenärztlichen Vereinigung und der Hamburger Kliniken zur Entschärfung der Situation an ihre Grenzen, weil wichtige Reserven fehlen.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Kinder- und Jugendgesundheit hat in den letzten Jahren nicht die Rolle gespielt, die angebracht gewesen wäre. Deshalb erleben wir aktuell eine gefährliche Krise der kindermedizinischen Versorgung. Als Grüne Fraktion war es uns daher sehr wichtig, kurzfristig einen runden Tisch einzuberufen, in den Austausch mit allen Beteiligten zu gehen und weitere Informationen zur derzeit prekären medizinischen Versorgungslage von Kindern einzuholen. Klar ist, dass jetzt alle Kräfte für die Sicherstellung der Kindermedizin gebündelt werden müssen. Erste Maßnahmen wurden bereits beschlossen: In diesem Winter wird es eine Verstärkung der Notfallpraxen und des ärztlichen Notrufs unter 116 117 geben, die auch auf Kinder ausgerichtet ist. An Hamburgs Schulen benötigen die Kinder nur bei Abschlussprüfungen ein Attest. Krankmeldungen können weiterhin telefonisch erfolgen, auch für Kinderkrankentage. Langfristig müssen aber Reformen im Bund die Weichen neu stellen. Kinderärzt*innen müssen endlich von wirtschaftlichem Druck entlastet werden und flexible Mehrarbeit in den Praxen möglich sein. Wichtig ist, dass Kliniken zukünftig bereits mehr Geld für die Versorgung von Kindern erhalten und dadurch Kapazitäten erweitern können. Diese Änderungen hätten allerdings schon deutlich früher kommen müssen, wie die Überlastungssituation jetzt zeigt. In Hamburg haben wir ebenfalls Maßnahmen ergriffen, die perspektivisch für Verbesserungen sorgen werden. So stärken wir den Öffentlichen Gesundheitsdienst und setzen dort einen Schwerpunkt für Kinder-und Jugendgesundheit. Wir haben in unseren Haushaltsanträgen zudem für die Verbesserung der Gesundheitskompetenz Geld in die Hand genommen. Wir danken allen Beteiligten für das konstruktive Gespräch und ihr weiterhin uneingeschränkt hohes und unermüdliches Engagement für Hamburgs Kinder.“
Neuste Artikel
Landesverband
Landesparteitag: GRÜNE wählen neuen Landesvorstand
Selina Storm wird neue Parteichefin / Leon Alam wiedergewählt Die Hamburger GRÜNEN haben auf ihrer Landesmitgliederversammlung in Wandsbek einen neuen Landesvorstand gewählt: Selina Storm ist neue Landesvorsitzende. Die 37-jährige Wissenschaftlerin sitzt bereits als Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. Sie wurde mit 77 Prozent der Stimmen gewählt. Storm bildet künftig die Doppelspitze der Hamburger GRÜNEN gemeinsam…
Mobilitätswende
Mehr Parkraum für Anwohnende – Rot-Grün will Nachbarschaftsparken ausweiten
In Hamburg verfügen manche Park+Ride-Anlagen über freie Kapazitäten, während in den umliegenden Wohnvierteln der Parkraum knapp ist. Um die Parkmöglichkeiten in den Quartieren besser zu nutzen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auszuweiten. Dadurch können vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und…
Klimaschutz
91 Prozent nutzen Schüler*innenticket – Domm: „Das ist eine Investition, die sich lohnt!“
Das kostenlose Deutschlandticket für alle Hamburger Schüler*innen erfreut sich großer Beliebtheit: Insgesamt 91 Prozent der Kinder und Jugendlichen quer durch alle Altersgruppen und Bezirke nutzen dieses Angebot. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) der Grünen Abgeordneten Rosa Domm an den Hamburger Senat hervor. Besonders hoch ist die Nutzungsquote bei den über zehn Jahre…
Ähnliche Artikel
Gesundheit
Krankenhaus Groß-Sand – Rot-Grün stellt Initiative für innovativen Gesundheitsstandort in Wilhelmsburg vor
Das Erzbistum Hamburg hat heute seine Pläne für Veränderungen am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg bekannt gegeben. Demnach wird das Bistum die medizinischen Angebote sukzessive abbauen und an andere Standorte verlagern. In Groß-Sand verbleiben für einen Übergangszeitraum die Geriatrie sowie die Neurologische Frührehabilitation. Für die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ist die Entscheidung des Bistums unzureichend…
Gesundheit
Ein Jahr nach Änderung der Blutspende-Richtlinie – Schittek: „Jede Blutspende ist unschätzbar wertvoll“
Seit 2023 führt die sexuelle Orientierung schwuler und bi-sexueller Männer nicht mehr zu Rückstellungen oder einem Ausschluss von der Blutspende. Zudem wurde die Höchstaltersgrenze aufgehoben. Damit ist es mehr Menschen möglich, Blut zu spenden. Diese Erweiterung hat sich in Hamburg bislang noch nicht in höheren Spendezahlen niedergeschlagen, wie die Senatsantwort auf eine Anfrage der grünen…
Gesundheit
Gesunde Geburt – Gezielte Unterstützung für Hamburger Hebammen und Geburtshelfer
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen regen die Einrichtung einer koordinierenden Stelle für Hebammenangelegenheiten bei der Stadt Hamburg an. Ziel ist es, den Hebammen und Geburtshelfern durch gute Koordinierung die Arbeit zu erleichtern und bürokratischen Aufwand weitestgehend zu reduzieren. Die Koordinierungsstelle soll das neue Hebammengesetz ergänzen, das die Bürgerschaft auf Antrag von Rot-Grün im Jahr…